"Natürlich ein befreiendes Gefühl": 1860 beendet Heimfluch
Es war eine Horrorserie für die treuen Fans von 1860 München: Seit Anfang April mussten sie auf einen Heimsieg warten. Zuletzt gab es saisonübergreifend gar fünf Heimpleiten in Folge. Doch mit dem 1:0 gegen Hannover II hat diese schwarze Serie ein Ende – dank einer emotionalen Premiere.
Hobsch mit erstem Ligator
Als 1860 München im Sommer bei Unterhaching-Torjäger Patrick Hobsch anklopfte, war für den Stürmer sofort klar, dass er diese Chance ergreifen möchte. Für die Münchner Löwen zu spielen, sei für ihn etwas ganz Besonderes, schließlich ging auch sein Vater Bernd Ende der 1990er Jahre für die Sechzger auf Torejagd. Also wechselte er von Unterhaching nach München Giesing – wo er allerdings zunächst mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen hatte und nach einer Niederlage am ersten Spieltag fortan erstmal auf der Bank Platz nehmen musste.
Erst am vergangenen Wochenende bekam Hobsch wieder eine Chance von Beginn an. Und nun folgte im Heimspiel gegen die Zweitvertretung von Hannover 96 seine Premiere: Sein erster Ligatreffer für 1860 München. Nach einer scharf vors Tor geschlagenen Deniz-Ecke stand der 29-Jährige goldrichtig und nickte die Kugel aus kurzer Distanz gekonnt ins Netz. Seinen Premierentreffer erzielt zu haben sei "natürlich ein befreiendes Gefühl", erklärte Hobsch nach dem Spiel bei "MagentaSport", "erst recht zu Hause vor den eigenen Fans".
"Wollen neun Punkte in der Englischen Woche"
Umso glücklicher sei er aber, dass sein Treffer in der 41. Minute auch zum Sieg gereicht hat. Ein Sieg, der in Hobsch‘ Augen "absolut verdient" war, da seine Mannschaft ein "richtig gutes Spiel" gemacht habe. Allerdings hatte Hobsch auch etwas zu bemängeln: die schwache Chancenverwertung. "Wir müssen eigentlich deutlich höher führen. Dann wird es hintenraus auch nicht mehr eng", ärgerte sich der Stürmer. Doch anstatt das zweite Tor nachzulegen, brachten sich die Löwen selbst in Bedrängnis. Nach einem Abstimmungsproblem zwischen Keeper René Vollath und Innenverteidiger Raphael Schifferl wusste sich letzterer nur noch mit einer Notbremse zu helfen. Die Folge waren gut 20 Minuten Unterzahl, in denen Hannover II auf einmal viel Druck entfachte.
"Nach der Roten Karte war es ein enges Spiel", wusste auch Trainer Argirios Giannikis, "aber wir haben es leidenschaftlich zu Ende gespielt". Auch Hobsch war "stolz auf die Reaktion" der Mannschaft, die das knappe Ergebnis letztlich erfolgreich über die Zeit brachte und somit den ersten Heimsieg seit Anfang April fixierte. Im Endeffekt sei es ihm vollkommen egal, wie hoch der Sieg ausfällt. "Am Ende gibt’s genauso viele Punkte für ein 1:0 wie für ein 3:0", merkte Hobsch mit einem Augenzwinkern an. Durch den dritten Sieg aus den letzten vier Spielen klettern die Löwen in der Tabelle auf Platz 10. Doch das soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: "Wir wollen mit neun Punkten aus der Englischen Woche herausgehen", kündigte Hobsch mit Hinblick auf das Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund II am kommenden Samstag an. Vielleicht kann Hobsch dann auf seinen Premierentreffer weitere Tore folgen lassen.