Rot nach Abpfiff: Haching-Coach Unterberger für drei Spiele gesperrt

Nachdem Haching-Coach Marc Unterberger am 27. September im Heimspiel gegen den SV Sandhausen (0:0) nach Abpfiff die rote Karte gesehen hatte, ist er vom DFB-Sportgericht nun für drei Spiele gesperrt worden. Die erste Partie hat der 35-Jährige, der zudem eine Geldstrafe in Höhe 3.000 Euro zahlen muss, am vergangenen Samstag in Verl bereits abgesessen, zwei weitere folgen noch.

Vierter Offizieller stieß gegen Tisch

Das Spiel im Uhlsport-Park war gerade abgepfiffen, als Unterberger, der in der Schlussphase bereits Gelb gesehen hatte, auf Kenny Abieba, den Vierten Offiziellen, zuging und sich mit ihm kurz unterhielt. Dabei kam es auch zum obligatorischen Handshake, bei dem Abieba allerdings – wohl durch die Art und Weise des Handshakes – in einen hinter ihm stehenden Tisch, der dabei leicht zur Seite kippte, stieß. Anschließend ging der 26-Jährige zu Schiedsrichter Dr. Robert Kampka, der Unterberger daraufhin Rot zeigte. Auch deswegen, weil der Hachinger Übungsleiter den Vierten Offiziellen nach DFB-Angaben auch verbal angegangen sein soll.

Nach Unterbergers Darstellung habe er ihm lediglich gesagt, "dass ich Euch die vierte gelbe Karte von ganzem Herzen gönne, weil ich sie echt verdient habe". Abieba habe sich dann von seiner Hand losreißen wollen, "und jetzt sagt er, ich hätte ihn (in den Tisch, d. Red.) hineingedrückt. Das stimmt nicht – man sieht ja, dass er nach hinten fällt, aber so hat er es bewertet. Ich kann das auch ein Stück weit nachvollziehen." Zu einem klärenden Gespräch sei es anschließend nicht mehr gekommen: "Das bringt ja nichts. Mir war schon ein klar, dass sie ein bisschen scharf auf mich sind nach den Aussagen in Rostock."

Sperre läuft erst Ende Oktober ab

Die Folge ist eine Sperre von gleich drei Spielen, darüber hinaus muss der 35-Jährige eine Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro zahlen. Es ist seit Einführung der roten Karten für Vereins-Offizielle die bislang die härteste Strafe gegen einen Trainer in der 3. Liga. Durch die Sperre darf Unterberger, der bereits in Verl auf der Tribüne Platz genommen hatte, nun auch gegen 1860 München (20. Oktober) und Alemannia Aachen (23. Oktober) nicht in den Innenraum. Erst im Heimspiel gegen Viktoria Köln am 26. Oktober ist ihm dies wieder gestattet. Bis dahin wird er von Co-Trainer Sven Bender vertreten. Das Verbot beginnt eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endet eine halbe Stunde nach Abpfiff. Der 35-Jährige darf sich in dieser Zeit weder im Innenraum noch in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel oder im Kabinengang aufhalten. Im gesamten Zeitraum darf er mit der Mannschaft weder unmittelbar noch mittelbar in Kontakt treten.

Nach der roten Karte hatte sich Unterberger selbstkritisch gezeigt: "Da muss ich mich an die eigene Nase fassen. Man kann nicht am Dienstag in Rostock den Schiedsrichter kritisieren (Unterberger hatte bei der Pressekonferenz den aus seiner Sicht fehlenden Respekt moniert, d. Red.) und dann heute eine gelbe und anschließend eine rote Karte bekommen – berechtigt oder unberechtigt ist völlig egal. Darf einem nicht passieren, die Entgleisungen tun mir leid." Ein milderes Urteil gab es dennoch nicht.

   

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