Steegmann mit Start unzufrieden: "Mannschaft kann mehr"
Zwei Wochen nach seinem Amtsantritt stieg Marcus Steegmann bei Rot-Weiss Essen vom Kaderplaner zum Direktor Profifußball auf. In dieser Funktion hat der 43-Jährige nun die zweite Saison in Folge an der Hafenstraße geplant. Zufrieden zeigt er sich mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht, blickt aber zuversichtlich auf die kommenden Wochen und Monate.
"Es kommt verschiedenes zusammen"
Acht Spiele, acht Punkte, Platz 16. Die Bilanz von Rot-Weiss Essen ist ernüchternd. Konnte der Revierklub in der vergangenen Saison noch über weite Strecken positiv überraschen, kämpft die Mannschaft von Christoph Dabrowski nun erstmal um die Punkte gegen den Abstieg. Oder kommt die große Trendwende noch vor der nächsten Länderspielpause? Die Zuversicht bei Profifußball-Direktor Marcus Steegmann ist vorhanden. "Wir sind weiter überzeugt, dass die Mannschaft mehr kann, als sie vor allem ergebnistechnisch bisher gezeigt hat", erklärt der 43-Jährige im Interview mit dem "RevierSport".
Mit der bisherigen Ausbeute sei Steegmann nicht zufrieden, trotzdem sei sie leistungsgerecht. In der Sportlichen Leitung habe man gewusst, "dass der Start holprig werden kann und die neue Mannschaft womöglich Zeit zur Entwicklung benötigt". Diese Zeit wird Steegmann dem Team auch geben – zumal Ergebnisse wie in Ingolstadt (2:2), Aachen (1:2) oder Unterhaching (0:2) vom 43-Jährigen als Beispiele genannt wurden, wo RWE unnötig hat Punkte liegen lassen. "Es kommt verschiedenes zusammen", relativiert Steegmann. Auch, dass den Essenern ein Knipser vor dem gegnerischen Kasten fehlt? Das ist jedenfalls ein Kritikpunkt der Fans.
RWE auch ohne 20-Tore-Mann erfolgreich?
"In der vergangenen Saison hatten wir auch keinen Stürmer in unseren Reihen, der 20 Tore erzielt hat – und dennoch sind wir Siebter geworden. Alle Spieler sind gefordert, Torgefahr auszustrahlen", gibt Steegmann an, dass er den vorhandenen Stürmern im Kader vertraut. Leonardo Vonic und Manuel Wintzheimer beißen sich derzeit in die Saison, während Moussa Doumbouya noch wegen einer Leisten-OP ausfällt. Deshalb beobachtet Steegmann den Markt: "Ob es gegebenenfalls ein vertragsloser Spieler oder doch eine feste Verpflichtung im Winter wird, bleibt abzuwarten. Die Finanzierung und sportliche Überzeugung müsste aber klar sein."
Im Sommer scheiterte RWE an einer Verpflichtung von Lex-Tyger Lobinger, der nun bei Steegmanns Ex-Klub unter Vertrag steht – Viktoria Köln. Am Samstag (14 Uhr) kommt es an der Hafenstraße zum Aufeinandertreffen. "Ganz grundsätzlich muss ein Spieler immer für sich entscheiden, welchen Weg er gehen möchte. Wir wollen nur Spieler, die sich mit voller Überzeugung für RWE entscheiden", erklärt der Profifußball-Direktor in diesem Zusammenhang – und nimmt noch einmal seinen aktuellen Kader in die Pflicht: "Wir haben uns in der Offensive ganz bewusst breit aufgestellt, um nur schwer ausrechenbar sein. Das hat im letzten Jahr mit 16 unterschiedlichen Torschützen sehr gut funktioniert und ist auch unser Plan für diese Saison." Mit seiner Planung wird sich auch Steegmann auf eine Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrags bewerben.