SVS an der Spitze, Hansa und RWE drehen Spiele spät, 1860 verliert
Der SV Sandhausen übernimmt die Tabellenführung! Am Samstag setzte sich der SVS mit 2:1 gegen Waldhof Mannheim durch, das erstmals unter Trainer Bernhard Trares verlor. Während Rostock (2:1 gegen Aue) und Essen (2:1 gegen Köln) ihre Spiele jeweils in der Nachspielzeit drehten, hat Wehen Wiesbaden die Siegesserie des TSV 1860 gestoppt und die Löwen mit 3:2 besiegt. Ebenfalls ein Ende hat die Pleitenserie des SC Verl, der die SpVgg Unterhaching mit 2:0 bezwang.
Aue 1:2 Rostock: Hansa gewinnt Ost-Derby nach Rückstand
Nachdem sich die beiden Kontrahenten in den ersten zwölf Minuten auf Augenhöhe begegneten, war es Hansas Keeper Uphoff, der den Gästen die Führung ermöglichte. Bei einer ungefährlichen Flanke verschätzte er sich, sodass Jakob artistisch mit links einnetzen konnte (13.). Aue drückte gleich weiter auf das zweite Tor, nach Bärs Hackenvorlage setzte Tashchy das Spielgerät allerdings knapp neben den Pfosten (16.). So dauerte es bis zur 24. Minute, ehe Rostock sich das erste Mal dem Tor der Gäste näherte. Naderi brach zwar auf links durch, konnte unter Bedrängnis jedoch nicht gut zielen und verfehlte das Gehäuse. Hansa war nun besser im Spiel und belohnte sich nach 32 Minuten durch Haugens Ausgleich. Erzgebirge hatte vor der Halbzeit noch durch Stefaniaks Kopfball die Chance auf die erneute Führung, er setzte die Kugel aber knapp über das Tor (39.).
Hansa begann die zweite Halbzeit mit einem Ausrufezeichen. Harenbrock fasste ich ein Herz und knallte den Ball aus 20 Metern an den rechten Pfosten (46.). Auch danach ärgerte Rostock den Tabellendritten weiter. Immer wieder setzten die Ostseestädter Nadelstiche, bei denen Männel jederzeit aufmerksam sein musste. Aue war jedoch durch Standards immer wieder gefährlich. Erst war es Stefaniak, der Uphoff zu einer Parade zwang (59.), danach musste der Rostocker Keeper gegen Fallmann in höchster Not retten (65.). Bitter für es für Erzgebirge in der 75. Minute. Der bereits verwarnte Loune ließ im Mittelfeld sein Bein stehen und musste das Spielfeld mit Gelb-Rot verlassen. Hansa drückte danach auf den Sieg. Männel musste kurz vor Schluss in allerhöchster Not gegen Fröhlings Kopfball klären (85.). Gegen Gürleyens Kopfstoß in der ersten Minute der Nachspielzeit war er letztlich aber machtlos. Durch den ersten Auswärtssieg der Saison verlässt Hansa die Abstiegsplätze und verbessert sich auf Platz 14, während nach der zweiten Pleite in Folge auf Rang 4 abrutscht.
Sandhausen 2:1 Mannheim: SVS übernimmt die Spitze
In der Anfangsviertelstunde bot sich den Zuschauern nur wenig Spektakel. Mannheim schaffte es nach etwa 20 Minuten erstmals, sich in der Hälfte der Hausherren festzusetzen und den Ball etwas länger in den eigenen Reihen zu halten. Belohnt wurde das Offensivspiel aber nicht – die Sandhäuser gingen nämlich in Führung. Fehler verlängerte Ottos Flanke an den zweiten Pfosten, wo Ehlich kompromisslos einschob (24.). Davon noch zusätzlich motiviert glich der Waldhof im Handumdrehen aus. Nach Shipnoskis Hereingabe landete der Ball vor Rieckmanns Füßen, der sich nicht zweimal bitten ließ und kraftvoll in die rechte Ecke einschoss (26.). Danach beruhigte sich die Partie direkt wieder, sodass bis zur Halbzeit nicht viel mehr passierte.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wurde Sandhausen immer wieder durch Ecken gefährlich. Gleich dreimal nacheinander brannte es im Strafraum der Gäste. Boyd, Seegert und Bartels waren aber auf ihren Posten und bereinigten die Situationen (51./56./57.). Und doch fiel der erneute Führungstreffer für die Gastgeber. Fehler marschierte durch das Mittelfeld und sah den mitgelaufenen Baumann, dessen Schuss unhaltbar abgefälscht wurde (60.). Mannheim drückte danach – und wie. Boyd und Okpala waren bei dem Sturmlauf die Aktivposten. Der SVS wurde zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt, ein weiteres Tor wollte für die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste aber einfach nicht fallen. Rieckmann wurde noch mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen (89.). Am Ende blieb es beim Sieg des SVS, der damit die Tabellenführung übernimmt. Mannheim hingegen muss im vierten Spiel die erste Pleite unter Coach Trares hinnehmen und rutscht auf Platz 15 ab.
TSV 1860 2:3 Wiesbaden: Wehen beendet die Serie der Löwen
Schon in den Anfangsminuten war klar, dass beide Teams mit offenem Visier spielen würden. Verlaat und Goppel (mit einem verunglückten Fallrückzieher) hatten die ersten Möglichkeiten auf beiden Seiten (3./4.). Gefühlt im Minutentakt ging es weiter, unter anderem ging Kayas Freistoß aus 25 Metern nur knapp über die Querlatte (12.). Nach etwa einer Viertelstunde hatte sich das Geschehen dann erstmal beruhigt. Allerdings nur bis zur 25. Minute. Kwadwos Pass auf Verlaat geriet zu kurz, sodass Flotho sich die Kugel holte und Kaya letztlich aus zentraler Position neben das Tor schoss. Für Wehen war die Szene der Weckruf, sie spielten nun deutlich strukturierter nach vorne. Die Offensivbemühungen wurden zunächst durch Flothos Führungstreffer in der 37. Minute belohnt. Kurz darauf erzielte Bätzner das 2:0 (42.). Guttau sorgte mit dem Halbzeitpfiff für den Anschluss (45.).
Fast wäre der SVWW mit dem 3:1 in die zweite Hälfte gestartet. Weil Gözüsirins Pass aber komplett misslang, spielten die Gäste eine 3-gegen-1-Situation nur unzureichend aus (50.). Keine drei Minuten später stellte Wiesbaden den Zwei-Tore-Vorsprung aber wieder her. Carstens traf im Nachschuss nach einer Ecke (53.). Mit dem Mute der Verzweiflung warfen die Löwen danach alles nach vorne. Bei Guttaus Schuss aus 20 Metern musste Stritzel schon sein ganzes Können aufbieten (67.). Kurz danach wurde der Mut belohnt. Nach Fehler von Stritzel verkürzte Hobsch aus fünf Metern zum 2:3 (72.). Immer wieder war es in der Folgezeit der Torwart der Gäste, der im Fokus stand. Verlaat hatte in der 80. Minute die Riesenchance zum Ausgleich! Mit seinem Kopfball aus sechs Meter scheiterte er am glänzend reagierenden Schlussmann der Wiesbadener. Vier Minuten Nachspielzeit mussten die Hessen noch überstehen, dann war der zweite Sieg in Folge vollbracht. In der Tabelle bedeutet das Platz 3, während die Löwen trotz der ersten Niederlage nach zuletzt drei Siegen in Folge Neunter bleiben.
Essen 2:1 Köln: RWE dreht die Partie nach spätem Rückstand
Essen erwischte den besseren Start in die Partie. Safi spielte auf rechts seinen Gegenspieler schwindlig und suchte am Strafraumeck direkt den Abschluss, der letztlich am linken Pfosten vorbeistreifte (2.). Köln war in der Folge um einen kontrollierten Spielaufbau bemüht, ließ die Kugel allerdings vermehrt innerhalb der eigenen Viererkette zirkulieren. In der Folge stand Dudu im Fokus. Erst unterlief er eine Flanke und hatte Glück, dass Schultz' Kopfball nicht den Weg ins Tor fand (12.). Danach reagierte er gegen Arslans Schuss aus elf Metern stark (17.). Von der Viktoria war wenig bis gar nichts zu sehen. Erst nach einer knappen halben Stunde war es RWE, das die Gäste zu einer Chance einlud. El Mala leitete das Spielgerät nach einem schlimmen Fehlpass auf Henning weiter, der am Elfmeterpunkt volley abschloss und den Ball unter die Latte jagte, von wo er zurück ins Feld sprang (28.). In der Folge spielte Essen die Bälle konsequenter aus der eigenen Verteidigung und ließ bis zur Halbzeit nichts mehr zu, wirkte in der Offensive aber oft fahrig.
Die Gäste starteten verhalten in die zweite Halbzeit, auch Essen fackelte in den ersten Minuten kein Offensivfeuerwerk ab. Golz musste einmal nach einem Freistoß zupacken, sonst waren Chancen Mangelware (53.). Dem Publikum bot sich ein zerfahrenes Spiel. RWE agierte danach etwas offensiver, doch der eingewechselte Vonic knallte den Ball aus acht Metern am Pfosten vorbei (60.). Danach war es Wintzheimer, dessen Schuss aus ebenfalls rund acht Metern geblockt wurde – Essen war jetzt klar am Drücker (66.). Und doch war es die Viktoria, die in Führung ging. Handle eroberte sich – mehr oder weniger fair – im Mittelfeld den Ball und schloss am Strafraum so glücklich ab, dass sein Versuch noch abgefälscht wurde (73.). Trotz des Nackenschlags spielte Essen weiter nach vorne und erzwang in der 84. Spielminute den Ausgleich. Nach Wintzheimers Pass schloss er flach ins linke Eck zum vielumjubelten Ausgleich ab. Eben jener Arslan verwandelte das Stadion an der Hafenstraße dann in der zweiten Minute der Nachspielzeit in ein Tollhaus, als er einen Elfmeter zum 2:1 in die Maschen knallte. Damit verlässt Essen die Abstiegsplätze und springt auf Platz 13, Köln rutscht auf den sechsten Rang ab.
Verl 2:0 Unterhaching: Onuoha und Taz zu stark für Haching
Schon nach fünf Minuten hatte Jastremski für Unterhaching – ohne den gesperrten Unterberger auf der Bank – den Riesen auf dem Kopf. Waidners butterweiche Flanke konnte er jedoch nicht veredeln, sodass Schulze sicher zupackte. Verl fehlte es im Offensivspiel nicht nur an Ideen, die Gäste standen defensiv auch jederzeit kompakt, sodass sich keine Lücke fand. Zeigte sich Haching mal in der gegnerischen Hälfte, liefen die Angriffe meist über den sehr aktiven Jastremski. Erst nach einer halben Stunde entwickelte sich ein richtiges Fußballspiel. Erst knallte Taz die Kugel deutlich über das Tor (34.), dann landete sein Kopfball am Innenpfosten (41.). Die Spielvereinigung versuchte es mit Skarlatidis (42.) und Verls Onuoha ließ kurz danach zwar die gesamte Defensiv der Gäste stehen, beim Abschluss fehlte es ihm jedoch an Präzision (45.).
Der zweite Durchgang startete deutlich unterhaltsamer als der Erste. Onuoha versuchte den Ball mit der Hacke im Tor unterzubringen, verfehlte sein Ziel allerdings knapp (47.). Immer wieder war es der 19-Jährige, der Sie Hintermannschaft der Gäste auf Trab hielt. Selbstredend war er es auch, der das 1:0 durch Taz vorbereite. Aus rund 18 Metern schoss Verls Mittelfeldakteur ein (62.). Auch nach dem Wiederanpfiff ging es weiter nur in eine Richtung und Unterhaching war mit dem knappen Rückstand gut bedient. Verl hatte das Geschehen jederzeit fest im Griff und doch dauerte es bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit, ehe Probst quasi mit dem Abpfiff das entscheidende 2:0 erzielte. Durch den ersten Sieg nach zuvor vier Pleiten in Folge springt der Sportclub auf Platz 17, Haching rutscht unter den Strich.