"War ein schönes Tor, oder?": VfL gelingt Befreiungsschlag
An der Bremer Brücke feierte der VfL Osnabrück am späten Sonntagabend den Befreiungsschlag gegen den VfB Stuttgart II. Nach fünf sieglosen Spielen machte Maxwell Gyamfi das Tor des Tages, das zum 1:0-Erfolg für den Tabellenletzten führte. So gehen die Lila-Weißen mit dem positiven Gefühl in die Länderspielpause, dass das rettende Ufer schon wieder greifbar ist.
"Habe wohl irgendwie ein Stürmer-Gen"
Am 9. Spieltag ist noch niemand abgestiegen, doch den Abstand zum Nicht-Abstiegsplatz möchte jede Mannschaft im Tabellenkeller möglichst gering halten. Das war dem VfL Osnabrück am Sonntagabend gelungen. Durch den 1:0-Sieg gegen die U23 vom VfB Stuttgart verkürzten die Niedersachsen ihren Rückstand, sodass nur noch ein Punkt zum rettenden Ufer fehlt. Maxwell Gyamfi ließ die Bremer Brücke beben. "War ein schönes Tor, oder?", kommentierte der Innenverteidiger bei "MagentaSport" seinen Treffer, den er wie ein Mittelstürmer antizipierte. Beim langen Ball startete der 24-Jährige durch, kreuzte im Strafraum und schob ein. "Ich habe wohl irgendwie ein Stürmer-Gen", schmunzelte auch Gyamfi.
Insgesamt belohnte sich der VfL für eine "hervorragende erste Halbzeit", wie auch Cheftrainer Pit Reimers bei seinem Heim-Debüt fand. Einzig das zweite Tor habe gefehlt, um die Partie früher zu entscheiden. "Das müssen wir uns weiterhin ankreiden, dass uns das noch nicht so gut gelingt", so Reimers. Denn im zweiten Abschnitt kam der VfB II logischerweise noch einmal auf, um das Ergebnis zu drehen. "Wir haben das Spiel über die Zeit gebracht, hatten ein bisschen Glück", zeigte sich der VfL-Coach erleichtert. "Ehrlicherweise ist mir das auch völlig egal."
"Das hat Spaß gemacht"
Durch den ersten Sieg nach fünf erfolglosen Spielen war auch das Publikum schnell wieder auf Seiten der Mannschaft. "Es war von vornherein das Ziel, dass wir die Menschen, die den Weg ins Stadion finden, mit unserer Art und Weise für uns gewinnen", freute sich Reimers über den Zusammenhalt. "Da ging heute ein richtig guter Impuls von beiden Seiten aus. Es überträgt sich hier einfach schnell von der Mannschaft auf die Ränge und andersherum. Das hat Spaß gemacht." Wohlwissend, dass schwierige Wochen hinter dem VfL lagen.
Dass das Spiel letztendlich über die Zeit gerettet wurde, wird dem VfL in der Länderspielpause Aufschwung geben. "Es ist klar, dass du in der zweiten Halbzeit ein bisschen ins Nachdenken kommst", verteidigte Reimers seine Mannschaft, die in den vergangenen Spielen immer wieder späte Nackenschläge bekommen hat. "Vielleicht war es für uns heute ganz wichtig, dass wir zu Null gespielt haben, obwohl wir das zweite Tor nicht gemacht haben", spekulierte der Cheftrainer sogar ein bisschen darauf, dass ein "dreckige Sieg" für die nötige Mentalität in den nächsten Auftritten sorgt. Denn: "Heute war es gut. Der nächste Schritt muss sein, dass wir beide Halbzeiten daran anknüpfen." Um sich in zwei Wochen bei Arminia Bielefeld vielleicht schon aus dem Tabellenkeller zu befreien.