"Reisen erst morgen zurück": SVWW geht nach 1860-Sieg auf die Wiesn
Das Oktoberfest beim Auswärtsspiel in München mitnehmen? Nur bei einem Sieg! So war die Vorgabe von SVWW-Cheftrainer Nils Döring – und die Mannschaft hat beim 3:2-Erfolg gegen den TSV 1860 München geliefert. Auch dank Shootingstar Moritz Flotho, der den Weg mit seinem fünften Saisontreffer ebnete.
"Das hat eine Hintergrundgeschichte"
Der Jubel des SV Wehen Wiesbaden auf Giesings Höhen war ausgelassen. Im strömenden Regen tanzte die Mannschaft vor den mitgereisten Zuschauern, was nach dem 3:2-Sieg gegen 1860 durchaus berechtigt, aber doch irgendwie auffällig war. "Das hat eine Hintergrundgeschichte", verriet Cheftrainer Nils Döring grinsend bei "MagentaSport". Und löste auf: "Wir haben den Jungs gesagt, wenn wir heute drei Punkte holen, dann dürfen sie auf das Oktoberfest. Wir reisen dann erst morgen zurück." Gesagt, getan. Die Wiesbadener schossen sich mit drei Toren zum Sieg.
Die Wiesn, die für den disziplinierten Profi auch mal Sperrzone sind, durfte also von den Wiesbadenern ausgekostet werden. Auch von Moritz Flotho, der nach seinem Wechsel zum SVWW bereits seinen fünften Treffer im neunten Spiel markierte. "Ich fühle mich gerade sehr gut", strahlte der 22-jährige Mittelstürmer vor der TV-Kamera. "Am Anfang brauchte ich etwas Zeit, weil die 3. Liga ist wirklich nochmal etwas anderes als die Regionalliga." Dort schoss Flotho seine Tore schon für Hessen Kassel, Schalke II und Paderborn II. Nun im Herrenbereich für Wiesbaden.
"Viele Emotionen, Leidenschaft und Moral"
Und das führt die Hessen direkt zurück auf den 3. Platz, den der Zweitliga-Absteiger schon am 5. Spieltag erreicht hatte. "Ich wollte das Sprichwort immer schon mal sagen: Die Liga ist ein Marathon, kein Sprint", antwortete Flotho schelmisch auf die Frage nach den weiteren Zielen des SVWW. Klar sei, dass die Länderspielpause genutzt werden soll. "Wir können uns jetzt erst einmal gut auf Hannover 96 II vorbereiten. Man bekommt in dieser Liga schließlich nichts geschenkt", so Flotho.
Da stimmte auch der Cheftrainer zu, dass "viele Emotionen, Leidenschaft und Moral" gezeigt werden mussten, um den Sieg in München zu holen. "Die Mannschaft ist eine Einheit, das ist viel Wert", legte sich Döring fest. Und auf dem Oktoberfest könnte sicherlich die ein oder andere Maßnahme zum Teambuilding hinzugekommen sein.