Kein "Frusttrinken" bei Ende: SC Verl spürt Erleichterung nach Sieg
Die Misere des SC Verl ist beendet. Durch einen 2:0-Sieg im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching konnte die Mannschaft von Alexander Ende wieder Selbstvertrauen nach vier Niederlagen in Folge sammeln. Sorgen hatte der Cheftrainer ohnehin nicht – deswegen ging er in der Kabine auch eine Wette mit Torschütze Berkan Taz ein.
"Ich habe gewonnen"
Zum Saisonstart hatten die Ostwestfalen vier Spiele ohne Niederlage, dann folgten gleich vier Pleiten am Stück. Der SC Verl war auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Noch vor der Länderspielpause konnte sich die Mannschaft von Alexander Ende jedoch per 2:0-Sieg befreien – weil der Cheftrainer mit Berkan Taz gewettet hat. "Wir haben schonmal überlegt, ob ein Sportpsychologe bei ihm Sinn macht", verriet Ende bei "MagentaSport". Ein leichtes Grinsen hatte der 45-Jährige bereits auf den Lippen: "Der Junge hat so einen unfassbaren Schuss mit rechts, aber er schießt immer nur mit links. Deswegen habe ich mit ihm eine interne Wette in der Kabine. Und ich habe gewonnen."
Denn Berkan Taz feuerte in der 41. Minute einen guten Rechtsschuss ab, die Führung für den SCV erzielte der Offensivspieler aber dann doch wieder mit links. "Irgendwann schicke ich ihn wohin, wo er den rechten Fuß auch noch eingestellt bekommt", feixte Ende über die Wette, die am Ende beide Protagonisten zum Erfolg führte. Taz traf, Ende gewann, der SC Verl gewann gegen Unterhaching. Und was sagte der Torschütze zu den kuriosen Gegebenheiten? "Wir haben in den letzten Wochen sehr gelitten", so Taz, der das Erfolgsrezept parat hielt: "Ich werde weiter schießen, weiter mutig sein."
"Irgendwo ist eine Erleichterung da"
So konnte der Sportclub seine Misere vorerst beenden und punktuell mit dem SV Waldhof Mannheim gleichziehen, der auf Platz 16 steht. Verl bleibt zwar unter dem Strich, wird aber mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause gehen. Alles andere wäre laut Taz auch "nicht so optimal" gewesen. "Irgendwo ist eine Erleichterung nach den letzten Wochen und Spielen da", fand auch Ende, dass sich seine Mannschaft endlich wieder belohnt hatte. "Wir nehmen das Ergebnis mit, konnten die Null halten und vorne Tore machen. All das freut mich sehr."
Denn an die Mannschaft habe der 45-Jährige jederzeit geglaubt. Der Führungstreffer durch Taz sei folgerichtig ein Brustlöser gewesen. "Klar ist, dass man anfängt zu hadern. Darunter kann auch schonmal das Selbstvertrauen leiden. Aber das darf es bei uns nie. Nie. Das ist die Basis unseres Spiels", erklärte Ende eindringlich. Und führte seine Mannschaft damit auch wieder zum Erfolg. "Vielleicht ist es der Startschuss zum richtigen Zeitpunkt. Jetzt kommt zwar eine Länderspielpause, aber wir haben keine Zeit, um uns auszuruhen", fand der Cheftrainer. Schließlich ist der SCV noch nicht aus der Gefahrenzone heraus. Ein "Frusttrinken" ist immerhin auch nicht nötig, so Ende.