1860 vermeidet weiter Bekenntnis zum Grünwalder Stadion

Nachdem Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter dem TSV 1860 zuletzt ein Ultimatum für ein Bekenntnis zum Grünwalder Stadion gesetzt hatte, meldet sich nun Präsident Robert Reisinger zu Wort – und vermeidet das geforderte Bekenntnis erneut.

"Wollen eine längerfristig wirtschaftlich tragfähige Lösung"

In welchem Stadion wird der TSV 1860 München in Zukunft spielen? Eine Frage, die nach wie vor offen ist. Und eine Antwort darauf wird es auf absehbare Zeit wohl auch nicht geben. "An der Haltung des Muttervereins hat sich nichts geändert. Was wir wollen ist glasklar: Eine längerfristig wirtschaftlich tragfähige Lösung für den Spielbetrieb der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA im Profifußball. Ob das Grünwalder Stadion eine solche Lösung sein kann, wissen wir nicht", sagt Präsident Robert Reisinger im der Interview mit der "Abendzeitung".

Dem 60-Jährigen zufolge habe die Stadt als Betreiberin des Stadions bislang keine Angaben dazu gemacht, welche künftigen Nutzungs- und wirtschaftlichen Verwertungsmöglichkeiten sich für die Profi-Fußballgesellschaft aus dem geplanten Umbau ergeben und wie hoch die künftige Miete sein wird. Das Grünwalder Stadion sei zwar die Heimat für den TSV 1860 München, "aber diese Heimat muss auch finanzierbar sein", so Reisinger.

In seinem derzeitigen baulichen Zustand weise das Stadion "erhebliche infrastrukturelle Nachteile" auf und sei überreif für eine gründliche Ertüchtigung. Die Mängelliste reiche von der fehlenden Überdachung der Stehplätze über die nicht vorhandene Business-Area und schlecht ausgestattete Medienplätze bis hin zu fehlenden Werbemöglichkeiten. Auch die Situation für Rollstuhlfahrer sei alles andere als optimal.

Spielt die Stadt auf Zeit?

2020 war daher beschlossen worden, das Stadion für 77 Millionen Euro umzubauen. Problem: Selbst nach dem Umbau wird die alt-ehrwürdige Spielstätte auf Giesings Höhen nicht erstliga-tauglich sein. Wohl auch deswegen taten sich die Löwen bislang schwer, ein langfristiges Bekenntnis zum Grünwalder Stadion abzugeben.

Nach Reisingers Ansicht spielt die Stadt auf Zeit, "und das kann man ihr nicht mal verdenken. Nur dass man uns dann den Schwarzen Peter zuschiebt und so tut, als würde beim TSV 1860 München in der Sache halt einfach nichts vorwärts gehen, das ist unfair und entspricht nicht den Tatsachen", verweist der 60-Jährige darauf, dass die Löwen in der Vergangenheit mit mehreren Vorschlägen zum Umbau an die Stadt herangetreten waren. Wie es nun weitergeht, ist offen. Klar scheint nur: Ohne Bekenntnis des TSV 1860 zum Grünwalder Stadion dürfte der Umbau nicht zustande kommen.

   

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