"Warum sollte ich unzufrieden sein?": FCS-Boss stützt Ziehl

Er gilt als Mann der klaren Worte, FCS-Präsident Hartmut Ostermann. Nun hat sich der 72-Jährige ausführlich zur aktuellen Situation beim 1. FC Saarbrücken geäußert – und Trainer Rüdiger Ziehl erneut den Rücken gestärkt.

"Das sollte man nicht vergessen"

Auch, wenn der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz nur drei Punkte beträgt: Der Frust bei den Fans des 1. FC Saarbrücken über den bisherigen Saisonverlauf ist groß – vor allem aufgrund der schwachen Heimbilanz (nur fünf Punkte aus fünf Spielen). Nach jedem nicht gewonnenen Spiel schallten zuletzt "Ziehl raus"-Rufe von den Rängen. Präsident Hartmut Ostermann ist von negativer Stimmung jedoch weit entfernt.

"Die ersten Spiele dieser Saison sind jetzt etwas daneben gegangen. Dennoch liegen wir nur drei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Warum sollte ich da unzufrieden sein?", sagt er in einem Interview mit der "Saarbrücker Zeitung". Letzte Saison habe Ziehl den FCS in Sphären katapultiert, "von denen wir eigentlich nur träumen können. Sowohl im Pokal als auch in der Meisterschaft. Trotz der Dreifachbelastung hat die Mannschaft fast bis zum Schluss um den Aufstieg mitgespielt. Das sollte man nicht vergessen", mahnt der Unternehmer.

Doppelrolle? Ostermann würde wieder so entscheiden

Vor allem die Doppelrolle Ziehls aus Manager und Trainer ist vielen Anhängern ein Dorn im Auge. Dazu sagt Ostermann: "Es ist ja nicht so, als ob er niemanden mehr über sich habe. Da ist der Präsident. Aber wir haben ja auch noch einen Sportdirektor, Jürgen Luginger, der Augen und Ohren offen hat und immer Verbesserungsvorschläge einbringen kann." Entsprechend sehe er da "kein Problem" und "keinen Grund, warum wir nicht so weitermachen sollen".

Auch im Nachhinein würde er wieder so entscheiden, betont der FCS-Boss. "Es wurde dem Präsidium ja nachgesagt, dass es nach dem Rückzug von Dieter Ferner keinen Fußball-Sachverstand mehr gäbe. Darum war es wichtig, jemanden zu finden, der diese vermeintliche Lücke füllt. Ich war und bin noch immer der Meinung, dass er ein sehr guter Manager sein kann. Wir haben uns nach der Freistellung von Uwe Koschinat dann ja nach einem möglichen Trainer umgesehen. Aber es hat sich halt kein in allen Punkten passender Kandidat gefunden." Und so übernahm Ziehl erst interimsweise und dann dauerhaft.

Keine Gespräche mit Herrlich über Verpflichtung

Dass der 46-Jährige meist nüchtern daherkommt, ist für Ostermann kein Problem – im Gegenteil. "Rüdiger Ziehl ist niemand, der Menschen umarmen kann. Ziehl hat einen sehr souveränen, ruhigen Auftritt, der uns in der Wahrnehmung von außen sicher gut tut. Wir hatten da auch schon ganz andere. Aber hilft es wirklich, wenn ein Trainer an der Seitenlinie rumhüpft und brüllt?"

Zuletzt waren Gerüchte über ein Interesse an einer Verpflichtung von Heiko Herrlich als neuen Coach aufgekommen. Vizepräsident Salvo Pitino soll sich mit dem 52-Jährigen bereits im Logenbereich getroffen habe. Ostermann bestätigt das, betont aber: "Herrlichs Tochter war, glaube ich, mit einem unserer Spieler liiert. Da ist es doch normal, dass man sich den möglichen Schwiegersohn mal anschauen will. Gespräche über eine Anstellung beim 1. FC Saarbrücken würden am Präsidenten nicht vorbeigehen. Solche Gespräche gab es nicht."

   

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