Spielmanipulation im Saarland? Ermittlungen eingestellt

Nachdem Anfang September bekannt geworden war, dass 17 Spiele in der 3. Liga, Regionalliga und Oberliga von einer Spielmanipulation betroffen sein könnten, hatte die Staatsanwaltschaft im Saarland entsprechende Ermittlungen eingeleitet. Nun wurden diese eingestellt. 

Verdacht nicht bestätigt

Wie die Staatsanwaltschaft Saarbrücken dem "Saarländischen Rundfunk" mitteilte, habe sich der Verdacht einer Spielmanipulation bei einer Begegnung im Saarland nicht bestätigt. Um welches Spiel es ging, habe die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz weiterhin nicht mitteilen wollen. Ebenfalls unbekannt ist, in welcher Liga die Partie stattfand. Die "Mopo" hatte zuvor berichtet, dass es sich um ein Spiel aus der Saison 2023/24 handeln soll. Die nachträgliche Beobachtung dieser Begegnung soll demnach leichte Auffälligkeiten bei der Entstehung eines Treffers gezeigt haben, der in diesem Spiel gefallen ist. An der Partie habe außerdem eine Mannschaft teilgenommen, die bei den verdächtigen Spielen mehr als einmal auftauche.

Die zu erwartenden Spielergebnisse sollen laut der "Mopo" zuvor im Darknet verkauft worden sein. Anschließend hätten die Interessierten bei klassischen Wettanbietern auf den exakten Ausgang gewettet und so wohl hohe Gewinne erzielt. Entsprechende Chatverläufe sollen die kriminellen Deals belegen. Die Vorhersagen, die in diesen Chats getätigt wurden, traten demnach exakt so ein wie beschrieben – vor allem im Hinblick auf das gewünschte Endergebnis. Für insgesamt 14 Spiele gebe es demnach starke Indizien für eine mögliche Manipulation, für drei weitere Spiele zumindest Anhaltspunkte, schrieb die Zeitung.

DFB lagen "keine belastbaren Erkenntnisse" vor

Vor vier Wochen hatte die "Mopo" dann darüber berichtet, dass konkret auch die Duelle Verl-Cottbus und Aachen-Köln betroffen gewesen sein könnten. Demnach habe die Zeitung die Ergebnisse beider Partien bereits im voraus erhalten. Der DFB ließ auf Anfrage von liga3-online.de seinerzeit jedoch wissen, dass zu den genannten Spielen abseits medialer Berichterstattung "keine belastbaren Erkenntnisse" vorliegen würden. "Wir stehen in Kontakt mit den zuständigen Behörden und unserem Monitoring-Partner Genius Sports", hieß es vom Verband.

Bereits zuvor hatte der DFB Zweifel daran geäußert, dass die Partien tatsächlich manipuliert worden sein könnten. Eine nachträgliche Beobachtung der verdächtigen Begegnungen habe demnach ergeben, dass in drei Fällen entweder Fehlentscheidungen des Schiedsrichters oder Torwarts beziehungsweise Abwehrfehler vor mindestens einem Gegentor den Ausgang des Spiels maßgeblich beeinflusst hätten.

In fünf weiteren Spielen habe es ebenfalls Auffälligkeiten bei Schiedsrichter-Entscheidungen oder der Entstehung von Toren gegeben. In einer Partie seien ausschließlich Eigentore erzielt worden. Bei einer stichprobenartigen Abfrage von vier der verdächtigen Partien habe der Monitoring-Partner, der für die Überwachung der Sportwetten auf Spiele des DFB zuständig ist, keine Auffälligkeit bei Zeitpunkt oder Höhe der platzierten Wetten festgestellt.

   

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