DSC-Sportchef über zu viele Fehlentscheidungen: "Nicht fair"

Schon neunmal wurde Arminia Bielefeld in der laufenden Saison laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati bei Schiedsrichter-Entscheidungen benachteiligt – und damit so häufig wie kein anderer Drittligist. Sportchef Michael Mutzel findet das "nicht fair".

Schon letzte Saison am häufigsten benachteiligt

Fast zwei Wochen ist das Auswärtsspiel der Bielefelder beim 1. FC Saarbrücken nun her. Im Saisonrückblick wird die Partie wohl keine Erwähnung finden, schließlich endete das Spiel torlos und hielt auch sonst keine große Highlights bereit. Bitter aus Sicht der Ostwestfalen jedoch: Sie hätten gleich zwei Elfmeter bekommen müssen, nachdem sowohl Uaferro als auch Bichsel den Ball im Strafraum an die Hand bekommen hatten.

Insgesamt wurden dem DSC in der laufenden Saison bereits drei Strafstöße verwehrt, zudem hätten es den Elfmeter zum 0:1 in Aue nicht geben dürfen. Darüber hinaus waren drei Gegentreffer irregulär, darunter die Tore zum 0:1 und 0:2 in Stuttgart. In Aue wurde den Bielefeldern zusätzlich ein eigentlich regulärer Treffer aberkannt. Weil zudem Cottbus' Kampulka am 1. Spieltag für ein Foul gegen Biankadi nicht die rote Karte gesehen hatte, kommen die Bielefelder bereits auf neun Fehlentscheidungen gegen sich – es ist mit Abstand der Spitzenwert der 3. Liga. Schon in der vergangenen Serie war der DSC am häufigsten benachteiligt worden – 19 falsche Pfiffe ergab die Auswertung von Rafati.

"Fühlt sich nicht gut an"

"Es wurden in der vergangenen Saison sehr viele nachweisliche Fehlentscheidungen gegen uns getroffen, und es sind in dieser Saison verhältnismäßig noch einmal mehr geworden", schimpft Arminia-Sportchef Michael Mutzel im "Westfalen Blatt". Absicht will der 45-Jährige den Unparteiischen zwar nicht unterstellen, "trotzdem fühlt es sich nicht gut an – und es ist nicht fair". Zumal fast jede Fehlentscheidung in der laufenden Serie "leider einen negativen Einfluss auf den Spielverlauf und somit auch das Endergebnis" gehabt habe. Das sei in der ausgeglichenen Liga von "enormer Bedeutung", so Mutzel.

Es ist war müßig darüber zu spekulieren, wo die Bielefelder ohne Fehlentscheidungen stehen würden, zumal sie auch schon viermal von falschen profitierten (Platz 4 im Liga-Vergleich), dennoch ist anzunehmen, dass Arminia mehr Punkte auf dem Konto hätte – allein durch die verwehrten Elfmeter in Saarbrücken.

Mutzel als VAR-Befürworter

Daran, dass sich die Fehlentscheidungen im Laufe einer Saison ausgleichen, glaubt Mutzel nicht: "Im Fall Arminia Bielefeld ist das ein Märchen." Auch in der letzten Saison zeigte sich das: 19 Fehlentscheidungen stehen lediglich acht falsche Pfiffe zu den eigenen Gunsten gegenüber. Für Abhilfe könnte der Videobeweis sorgen, allerdings hatten sich die Drittligisten in der Vergangenheit mehrfach dagegen ausgesprochen – auch, weil sie einen Großteil der Kosten für die Einführung und die Finanzierung unter der Saison tragen müssten.

Mutzel würde den VAR jedoch begrüßen: "Ich bin ein Befürworter von technischen Hilfsmitteln, damit die Fairness des Wettbewerbs erhöht wird." Mittelfristig wird es den Videobeweis in der 3. Liga aber wohl nicht geben, zumal zunächst die Anzahl der Kameras in den Stadien erhöht werden müsste. Momentan lassen sich selbst in zig-fachen Wiederholungen nicht alle strittige Szenen zu 100 Prozent auflösen. Daher werden die Klubs vorerst weiterhin mit Fehlentscheidungen leben müssen.

   

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