"Rührt einen schon ein bisschen": Seegerts besonderer Abend
3:0 gewonnen im 300. Spiel: Waldhof-Kapitän Marcel Seegert erlebte im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue einen besonderen Abend, der ihm wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Trainer Bernhard Trares sprach indes vom "besten Spiel, seitdem ich hier bin".
"Habe versucht, es genießen zu können"
Mit lautstarken Sprechchören wurde er nach Spielende vor der Fankurve empfangen, Marcel Seegert. "300 Mal alles für Blau und Schwarz" stand auf einem Banner vor der Otto-Siffling-Tribüne, die den 30-Jährigen anschließend auf den Zaun bat. Dort richtete Seegert einige Worte an die Fans, ehe der Heimsieg ausgelassen gefeiert wurde. Schon vor dem Spiel hatte der gebürtige Mannheimer vom Verein ein eingerahmtes Trikot als Andenken erhalten, zudem hatte sich die Mannschaft das Ziel gesetzt, Seegert mit drei Punkten zu beschenken, was voll aufging. "Das rührt einen schon ein bisschen", gab der Verteidiger im "MagentaSport"-Interview zu, nachdem er schon vor der Partie von allen Seiten herzlich empfangen worden war.
"Das sind sehr, sehr viele schöne Momente. Wenn man zum Stadion fährt und einige Gesichter sieht, wenn man zum Parkplatz rein will, die Ordner, die einen zum Teil schon seit 2014 kennen und begleiten. Ich finde, so etwas Menschliches ist immer das Schöne, das hängenbleibt. Ich habe versucht, es genießen zu können." Einen besonderen Dank richtete er an die Mannschaft: "Sie haben den Tag vergoldet." Terrence Boyd konnte die warmen Worte nur zurückgeben: "Das war überragend. Freitagabendspiel, Flutlicht, 300. Spiel vom Cello. Das ist alles so aufgegangen, wie wir uns das für ihn erwünscht haben. Heute war, zumindest für mich persönlich, die Tabelle im Hintergrund. Wie oft hat man sowas? 300 Spiele für einen Klub und das ist einfach aller Achtung wert."
Trares "total stolz auf die Mannschaft"
Auch Trainer Bernhard Trares sprach dem Team ein Lob aus: "Ich bin total stolz auf die Mannschaft. Wir mussten brutal arbeiten, um eine Chance zu haben." Die Spieler hätten, "viel leiden" müssen, "denn sonst hätten wir niemals gewinnen können". Am Ende sei der Sieg zwar "etwas zu hoch" ausgefallen, gleichwohl sprach Trares vom "besten Spiel, seitdem ich hier bin. Mit dieser Leidenschaft, mit dieser Leistung, das ist der Waldhof, den wir sehen wollen". Und wie die Fans die Mannschaft unterstützt hätten, "war ein Traum", so Trares, der mit Arase (77.) und Okpala (90.+4) zwei Torschützen eingewechselt hatte. Für den Führungstreffer in Minute 22 zeigte sich Boyd verantwortlich. "Er kann noch besser spielen", meinte Mannheims Coach, der mindestens 15 Tore vom US-Amerikaner in dieser Saison erwartet. Vier Treffer hat der Stürmer bislang erzielt, darunter jeweils eines in den letzten drei Heimspielen.
In all diesen Partien ging Mannheim als Sieger vom Platz. Von einer Trendwende wollte Trares trotz zehn Punkten aus den fünf Partien unter seiner Regie aber noch nicht sprechen. "Die gibt es nie, man muss immer Spiel für Spiel sehen." Die drei Heimsiege würden zwar Sicherheit geben, "aber wenn wir ein Stückchen nachlassen, verlieren wir in Dortmund". Dort gastiert der Waldhof am Dienstagabend. Viel Zeit für Seegert, das Jubiläum zu feiern, bleibt somit nicht, ein Bier war am Abend aber noch drin. "Das gehört dazu, aber alles im Rahmen", so der 30-Jährige. "Denn wir wollen am Dienstag nachlegen." Um in seinem 301. Spiel für Mannheim in der Tabelle weiter zu klettern (derzeit Platz 9) und den Vorsprung auf die Abstiegszone weiter zu vergrößern.