Erfurt gegen Münster: Abstiegsangst gegen Aufstiegshoffnung
Nachdem die Spieler des FC Rot-Weiß Erfurt in den letzten knapp vier Wochen neun Spiele zu absolvieren hatten und dabei kräftig punkteten, sieht die Lage in der Thüringer Landeshauptstadt im Vergleich zum Jahresbeginn wieder entspannter aus. Zumal man unter der Woche den Einzug ins Landespokal-Finale perfekt machen konnte und so dem eminent wichtigen Geldern aus dem DFB-Pokal wieder einen großen Schritt näher gekommen ist. Am Samstag gastiert das Team von Preußen Münster im Steigerwaldstadion. Auch für die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev geht es noch im Einiges in der laufenden Saison. Aktuell belegt man mit 68 Punkten nach 34 Spielen hinter dem Karlsruher SC den zweiten Tabellenplatz und hat einen Zähler Vorsprung auf die Arminia aus Bielefeld, die den Relegationsplatz innehat.
Münster träumt vom Aufstieg
Mit einem 2:1-Heimsieg am vergangenen Wochenende gegen den Tabellenführer sorgte man dafür, dass das Aufstiegsrennen immer noch offen und extrem spannend ist. Der Traum vom Aufstieg lebt im Umkreis des Vereins, was auch Thorsten Gockel nach dem Triumph über die Badener äußerte: " Das war heute nicht nur ein wichtiger Sieg, sondern auch ein weiterer kleiner Schritt in Richtung Aufstieg." Auch das bisherige Auftreten auf des Gegners Platz sollte für viel Selbstvertrauen bei den Westfalen sorgen. In 17 Gastspielen wurden bereits 29 Punkte eingefahren, das ist der drittbeste Wert der Liga. Außerdem verlor man nur eines der letzten 15 Duelle in der Liga. Auch Erfurts Trainer Alois Schwartz weiß um die Stärken des kommenden Gegners und zog Lehren aus dem Heimspiel seiner Kicker gegen den KSC (0:1), als diese vor allem in der Anfangsphase mit zu viel Respekt agierten: "Wir dürfen gegen Münster nicht wie die 20 Minuten gegen den KSC spielen, dann werden wir eiskalt bestraft. Es muss uns gelingen 90 Minuten hellwach zu sein und wir dürfen kaum Torchancen zulassen."
Smail Morabit: "Können den Sack zumachen."
Um die drittbeste Offensive (58 Tore) der Liga am Samstag nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, fordert der 46-jährige Schwartz mannschaftliche Geschlossenheit: "Das gelingt nur, wenn wir den Gegner früh stören, unsere Stürmer schon viel ablaufen, sodass die Abwehr entlastet wird." Die Erfurter, die in den letzten sechs Pflichtspielen nur ein Mal als Verlierer vom Platz gingen, könnten mit einem Sieg den Klassenerhalt als erledigt ansehen. Rot-Weiß Stürmer Smail Morabit fordert von der Mannschaft, dass man "den Schwung der letzten Wochen mit in die Partie" nimmt und fügt an: "Klar ist Münster ein starker Gegner, aber ich glaube an uns. Es wäre toll, wenn wir Samstag den Sack zu machen könnten." Die Bilanz der Erfurter gegen Preußen Münster in der dritten Liga lässt aus Sicht der Gastgeber zu wünschen übrig: Nach drei Duellen stehen zwei Niederlagen und ein Remis zu Buche. Im Hinspiel konnten die Gastgeber mit 3:2 die Oberhand behalten. Wie schon in den letzten Begegnungen kann Erfurts Trainer auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Ersatz-Torhüter Manuel Salz fehlt. Bei Kevin Möhwald, der sich mit einer leichten Muskelverhärtung herumplagt, wird kurzfristig entschieden werden, ob er zum Einsatz kommen kann. Auf Seiten der Gäste wird Kevin Schönberg aufgrund einer Schambein-Entzündung nicht zum Einsatz kommen können.
FOTO: Flohre Fotografie