Alles, was ihr zum 11. Spieltag wissen müsst

Die 3. Liga boomt! 131.769 Fans strömten am vergangenen Wochenende in die Stadien – das macht Platz 2 in der Historie der 3. Liga. Zudem wurde so früh wie noch nie die Millionen-Marke geknackt. Doch viel Zeit, um über diese stolzen Zahlen zu philosophieren, bleibt gar nicht, schließlich befinden wir uns mitten in der zweiten Englischen Woche der Saison. Spieltag 10 ist kaum vorbei, da steht schon Runde 11 vor der Türe. Unsere Vorschau.

Die Ausgangslage

Vorneweg marschiert weiter der SV Sandhausen, der seinen Drei-Punkte-Vorsprung auf Platz 2 halten konnte. Doch dahinter rückt das Feld zusammen wie bei einer Polonaise: Zwischen dem Zweiten Dynamo Dresden und dem Sechsten Wehen Wiesbaden liegt nur ein mageres Pünktchen. Eben diese beiden Vereine treffen sich am Mittwochabend zum Spitzenspiel des Spieltags. Ebenfalls nur ein Punkt trennt Energie Cottbus (Vierter) und Erzgebirge Aue (Siebter), die sich bereits am Dienstagabend gegenüberstehen. Zeitgleich steigt in Saarbrücken ein weiterer Kassenschlage: Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock gastiert im Saarland.

Die erste Tabellenhälfte erinnert an eine Polonaise? Die zweite auch! Zwischen dem Zehnten Alemannia Aachen und dem 19. SpVgg Unterhaching liegen läppische drei Punkte. Und wie soll es anders sein, stehen sich genau diese beiden Teams am Mittwoch auch gleich gegenüber. Theoretisch könnte es einen Plätzetausch geben – die verrückte 3. Liga macht’s möglich. Nicht möglich ist ein Platzwechsel zwischen dem TSV 1860 München (Platz 11) und dem VfL Osnabrück (Platz 20). Umso dringender wäre es für die Lila-Weißen, in der bayerischen Landeshauptstadt etwas Zählbares zu ergattern.

 

Fünf Spiele im Fokus

Saarbrücken vs. Rostock: Kann der FCS zu Hause nachlegen?

Trotz eines zwischenzeitlichen 0:2-Rückstandes kam der 1. FC Saarbrücken am Samstag gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart noch mit einem blauen Auge davon. Dank des 3:2-Sieges ist der FCS auf einmal nur noch einen Punkt von Tabellenplatz 2 entfernt. Ist die Wende zum Positiven vollzogen? Das wird sich am Dienstagabend zeigen, wenn die Ziehl-Truppe mal wieder vor eigenem Publikum antreten darf. Also dort, wo sie sich zuletzt deutlich schwerer tat als in der Fremde.

In den bisherigen fünf Heimspielen gelang erst ein Sieg – eine wenig erbauliche Ausbeute, die gegen Rostock unbedingt aufgebessert werden soll. Die Bilanz spricht allerdings klar für die F.C. Hansa, der in 14 Duellen sieben Siege einfahren konnte (Saarbrücken deren vier). Um Platz 17 zu verlassen, wäre ein Ausbauen der Bilanz für den FCH auf jeden Fall hilfreich.

Aue vs. Cottbus: Endet die Auer Ergebniskrise?  

Gelingt es Erzgebirge Aue ausgerechnet im Ost-Duell mit Überraschungsteam Energie Cottbus, die Serie von zuletzt drei Pleiten am Stück zu durchbrechen? Trainer-Urgestein Pavel Dotchev ist positiv gestimmt. Ohnehin wähnt er seine Mannschaft nur in einer "Ergebniskrise", die bald wieder verfliegen wird, wenn seine Mannschaft ihrer guten Spielanlage treu bleibt.

Damit die Trendwende gegen Cottbus gelingt, muss aber vermutlich einiges zusammenkommen. Zusätzlich zur starken Form spricht auch die Bilanz – wenn auch knapp – für die Niederlausitzer. In 16 Spielen nach der Wiedervereinigung gelangen Cottbus immerhin sieben Siege, Aue nur deren 6. In besonders guter Erinnerung dürfte den Energie-Fans dabei das Zweitliga-Duell im November 2010 geblieben sein. Damals erzielte Innenverteidiger Uwe Hünemeier einen Hattrick – und Cottbus gewann mit 6:0.

Essen vs. Verl: Erinnerungen an die Vorsaison

Es war zweifellos eines der denkwürdigsten Spiele der Vorsaison. Dank einer Gala-Vorstellung von Dreierpacker Oliver Batista Meier schoss der SC Verl Rot-Weiss Essen im Oktober 2023 mit 5:0 aus dem eigenen Stadion. Die Stimmung bei RWE war am Tiefpunkt angekommen. Doch die Klatsche markierte einen Wendepunkt. Im Anschluss präsentierte sich die Dabrowski-Elf wie ausgewechselt und arbeitete sich mit attraktivem Fußball bis in die Aufstiegszone vor.

Rund ein Jahr später stehen Essen und Verl sehr ähnlich da wie zum selben Zeitpunkt der Vorsaison. Nach einem ausbaufähigen Saisonstart sind RWE (Platz 12) und Verl (Platz 18) in unteren Tabellenregionen zu finden. Ein erneuter Auswärtssieg in Essen käme für Verl daher gerade recht. Essen wiederum würde gerne einen weiteren Heimsieg nachlegen, um sich endlich in die obere Tabellenhälfte zu hieven. Wem gelingt sein Vorhaben?

Wiesbaden vs. Dresden: Wem gelingt die erhoffte Reaktion?

Selten fällt eine Bilanz so klar aus, wie die zwischen Wehen Wiesbaden und Dynamo Dresden. Von 14 Duellen konnte Dynamo beachtliche zehn für sich entscheiden, Wehen dagegen nur deren zwei. Ein Mutmacher für die Sachsen, die wettbewerbsübergreifend mittlerweile seit vier Spielen auf einen Sieg warten? Am vergangenen Sonntag konnte Urgestein Kutschke immerhin noch mit einem Last-Minute-Treffer die zweite Ligapleite in Folge abwenden.

Doch nun soll endlich wieder ein Sieg her. Ansonsten droht der Verlust von Tabellenplatz 2 – Dynamo spürt schon den Atem der Verfolger. Zu denen gehört auch Wehen Wiesbaden, das mit einem Punkt Rückstand auf Platz 6 lauert. Die Hessen spielen eigentlich eine starke Saison, doch am vergangenen Wochenende setzte es eine völlig überraschende 1:5-Heimpleite gegen Hannover 96 II. Entsprechend will auch der SVWW gegen Dresden eine Reaktion zeigen.

1860 München vs. Osnabrück: Horror-Heimbilanz gegen Tabellenschlusslicht

Nein, eine Festung ist das altehrwürdige Grünwalder Stadion aktuell nicht. In sechs der saisonübergreifend letzten sieben Heimspielen ging 1860 als Verlierer vom Platz. Eine ernüchternde Ausbeute, die sich in den Augen der Sechzger unbedingt ändern muss. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich am Mittwochabend, wenn die Löwen unter Flutlicht und vor gewohnt ausverkauften Rängen den VfL Osnabrück empfangen.

Auf dem Papier ein dankbarer Gegner, schließlich sind die Niedersachsen punktetechnisch aktuell das schwächste Team der Liga. Vom vorhandenen Potential her trifft das freilich nicht zu. Doch der Zweitliga-Absteiger tut sich nach wie vor sehr schwer, dieses auf den Platz zu bringen. Zuletzt gab es eine 1:3-Niederlage im Nachbarschaftsduell bei Arminia Bielefeld. Um nicht den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze zu verlieren, möchte die Reimers-Elf in München unbedingt etwas Zählbares einfahren.

   

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