90.+3! Waldhof mit Last-Minute-Remis gegen Wiesbaden
Zum Abschluss des 12. Spieltages holte Waldhof Mannheim ein 2:2 gegen Wehen Wiesbaden. Nach Toren von Kaya und Flotho sowie dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Shipnoski sah Mannheim wie der Verlierer aus, doch Boyd rettete in der Nachspielzeit den Punkt.
Geniestreich von Fein führt zum Ausgleich
Mannheims Trainer Trares veränderte seine Elf im Vergleich zum 1:0 gegen Dortmund II auf zwei Positionen. Für Boyd, der krankheitsbedingt auf der Bank saß, lief Okpala im Sturm auf, und Rieckmann ersetzte Yigit im Mittelfeld. Auf Wiesbadener Seite rückte Mockenhaupt für den verletzten Hübner in die Dreierkette und Jacobsen startete für Johansson davor. Die Gäste erwischten den besseren Start, und nach sechs Minuten nahm Kaya eine Flanke von links an der Strafraumgrenze per Dropkick, der zur Ecke abgefälscht wurde. Die schlug Bätzner flach und nah vor das Tor, wo Kaya am ersten Pfosten einlief und direkt das 1:0 markierte (7.). Anschließend übernahm der Waldhof die Initiative, fand aber gegen die gut geordnete Abwehr zunächst kein Durchkommen. So probierte es Matriciani aus der Distanz, setzte den Schuss aber deutlich über den Kasten (16.).
Schon nach knapp 20 Minuten mussten die Hessen das erste Mal wechseln: Für den offenbar angeschlagenen Luckeneder betrat Janitzek den Platz. Kurz darauf verlor Wiesbaden den Ball am eigenen Strafraum, Mannheim kombinierte sich über mehrere Station in den Sechzehner, wo ein Verteidiger zur Ecke klären konnte. Diese wurde gefährlich, aber letztlich konnte der SVWW die Situation entschärfen. Das Spiel nahm sich eine kleine Ruhepause, dann kam Mockenhaupt mit etwas Glück auf rechts an den Ball, flankte in die Mitte und die Hausherren klärten. Die folgende Ecke sorgte für eine kurze Druckphase vor dem Mannheimer Tor, die Bartels mit einer entschlossenen Faustabwehr beendete (26.).
Die Blau-Schwarzen erspielten sich zwar Feldvorteile, doch den Pässen in die Spitze fehlte die Präzision. So kam der Ausgleich in der 36. Minute ein wenig aus dem Nichts: Fein setzte den in die Tiefe startenden Shipnoski mit einem punktgenauen Lupfer aus dem Mittelfeld in Szene, der alleine vor Stritzel auftauchte und ihn mit einem flachen Schuss überwand. Mannheim gab weiter den Ton an, musste aber immer auf die Konter achten. In der 40. Minute schaltete der Gast über Bätzner schnell um, der nach einem Lauf über das halbe Feld für Kaya in die Mitte legte, der aus elf Metern freistehend über den Querbalken schoss. Ein Duell auf Augenhöhe ging mit einem 1:1 in die Pause.
Boyd schlägt in der Nachspielzeit zu
Die zweite Halbzeit startete mit einem Konter der Buwe, den Okpala per Fernschuss ungefährlich abschloss. Anschließend wurden die Gäste stärker und hatten in der 57. Minute die dicke Chance zur erneuten Führung. Kaya machte den Ball am Sechzehner fest und steckte für Bätzner durch, der direkt in Richtung lange Ecke schoss, aber Bartels parierte zur Ecke. Auch dieser Standard wurde wieder auf den ersten Pfosten geschlagen, und Matriciani rettete auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Keeper. Nach 60 Minuten kam Stoßstürmer Boyd für Okpala in die Partie. Doch wenige Sekunden später schlug Wiesbaden zu. Bätzner lief mit Tempo auf die Kette zu, steckte durch für Flotho, der Bartels mit einem Schuss ins kurze Eck überraschte (62.). Nun war der Gastgeber erneut unter Zugzwang und machte gleich Druck. Nach einer abgewehrten Ecke versuchte es Sietan aus der zweiten Reihe per Aufsetzer, der zum nächsten Eckball abgefälscht wurde (65.).
Waldhof investierte nach dem Rückstand wieder mehr für die Offensive, blieb aber immer wieder an der Abwehr hängen. Bei seinen Gegenangriffen wirkte Wehen zwingender. In der 72. Minute drang Wohlers über links bis an die Grundlinie durch und flankte scharf in die Mitte, wo Bartels die Kugel entschärfen und Rieckmann klären konnte. Die Zeit rannte davon, und Mannheim fiel wenig nach vorne ein. Sinnbildlich dafür der Abschluss von Arase in der 79. Minute aus 20 Metern, der mehrere Meter über den Kasten flog. Stattdessen wurde Wiesbaden nochmal gefährlich: Gözüsirin nahm nach einem abgewehrten Freistoß aus über 25 Metern Maß und zwang Bartels zu einer Glanzparade (82.). Zwei Minuten später prüfte Agrafiotis den Waldhof-Torwart, der seine Mannschaft im Spiel hielt.
Kurz vor Schluss drängte die Heimelf nochmal auf den Ausgleich. Zunächst scheiterte Benatelli mit einem Fernschuss am Pfosten (90.). Wenige Momente später parierte Stritzel gegen Abifade, ließ den Ball aber nur zur Seite abklatschen, wo Benatelli erneut hereinflankte und Boyd per Volleyschuss zum viel umjubelten 2:2 traf. Am Ende war es ein etwas glücklicher, aber wichtiger Punktgewinn für Mannheim, das unter Trares zuhause weiter ungeschlagen ist und nun auf dem zehnten Platz liegt. Weiter geht es am nächsten Spieltag auswärts in Unterhaching. Wiesbaden hat derweil den Sprung auf Platz drei verpasst, ist nun Sechster und hat nun Bielefeld daheim vor der Brust.