Fünf Gründe für den Aufschwung des SV Waldhof Mannheim
14 Punkte aus den letzten sieben Spielen bei nur einer Niederlage: Nach dem verpatzten Saisonstart samt Tabellenplatz 20 ging es beim SV Waldhof Mannheim zuletzt deutlich nach oben. liga3-online.de nennt fünf Gründe für den Aufschwung bei den Kurpfälzern.
Grund 1: Bernhard Trares
Der Hauptgrund für den deutlichen Aufwärtstrend steht an der Seitenlinie: Chefcoach Bernhard Trares. Seitdem der 59-jährige Aufstiegstrainer Mitte September zurückgekehrt ist, mussten sich die Buwe in sieben Spielen nur beim SV Sandhausen geschlagen geben – und das aufgrund eines irregulären Gegentreffers höchst unglücklich. Aus den anderen sechs Partien gab es vier Siege und zwei Unentschieden.
Auf die Frage, wie Trares den Waldhof aus dem Tabellenkeller herausgeführt hat, antwortete dieser vor einer Woche nach dem Auswärtssieg in Dortmund ganz abgeklärt: "Wir haben trainiert. Viel trainiert. Das ist alles." Natürlich steckt noch mehr dahinter, vor allem aus psychologischer Sicht. Denn Trares ist es gelungen, die Blockade in den Köpfen der Spieler zu lösen und ihr Potenzial dadurch besser abzurufen.
Grund 2: Glaube ist zurück
Dass der 59-Jährige der verunsicherten Mannschaft neues Leben eingehaucht und ihr den Glauben an die eigenen Stärken zurückgegeben hat, zeigte sich vor allem in den Partien gegen Osnabrück und Wiesbaden. In beiden Spielen lag der SV Waldhof in Rückstand – im Duell mit dem SVWW sogar gleich zweimal-, blieb aber bis zum Ende dran und wurde belohnt.
Gegen den VfL mit einem Last-Minute-Sieg zum Debüt von Trares, gegen den SVWW mit einem späten Punkt. Zwei Erfolge, die vor allem für den Kopf sehr wichtig waren, sorgen sie doch für mehr Selbstvertrauen, eine breite Brust und generell eine bessere Stimmung innerhalb der Mannschaft.
Grund 3: Abwehr deutlich stabilisiert
Stark verbessert zeigte sich der SVW zuletzt aber nicht nur im mentalen Bereich, sondern auch defensiv. Schlug es in den ersten fünf Partien noch siebenmal ein, was einen Schnitt von 1,4 Gegentoren pro Spiel bedeutet, kamen seitdem in sieben Partien nur noch sechs weitere Gegentreffer hinzu. Macht einen Schnitt von nur noch 0,86. Nur Tabellenführer Energie Cottbus kassierte in diesem Zeitraum noch weniger Gegentore.
Zudem blieb Mannheim in vier der letzten sechs Partien ohne Gegentreffer. Zum Vergleich: Zuvor waren die Buwe im kompletten Kalenderjahr nur einmal ohne Gegentreffer aus einer Partie gegangen. Bemerkenswert ist die stark verbesserte Defensive auch deshalb, weil derzeit mit Niklas Hoffmann, Malte Karbstein, Tim Sechelmann und Manuel Braun gleich vier Verteidiger fehlen. Das Abwehrzentrum stellte sich mit Kapitän Marcel Seegert und Henning Matriciani zuletzt gar von alleine auf.
Grund 4: Neue Heimstärke
Nein, eine Heimmacht war Mannheim in der letzten Saison wahrlich nicht. Nur acht der 19 Spiele konnten die Kurpfälzer vor eigener Kulisse gewinnen, auch die ersten beiden Heimspiele der laufenden Serie gingen verloren (1:2 gegen Köln und 0:1 gegen Saarbrücken). Doch angefangen mit dem emotionalen Last-Minute-Sieg gegen Osnabrück sind die Buwe seit vier Spielen im Carl-Benz-Stadion ungeschlagen.
Neben dem VfL wurden auch Rot-Weiss Essen sowie Erzgebirge Aue besiegt, zudem gab es im Duell mit Wiesbaden noch einen späten Punkt. Auch die Fans trugen ihren Teil zu den erfolgreichen letzten Wochen bei, immer wieder lobten die Beteiligten die tolle Atmosphäre im heimischen Rund.
Grund 5: Gier nach mehr
Was den Waldhof derzeit ebenfalls auszeichnet, ist die Gier nach mehr. Trotz der erfolgreichen letzten Wochen und dem Last-Minute-Ausgleich gegen Wiesbaden war Terrence Boyd nach dem Spiel am Sonntag nicht ganz zufrieden. "Es steckt noch so viel mehr ins uns drin", sagte er im Vereins-TV. "Wir haben noch viel Luft nach oben und großes Potenzial mit diesen Spielern. Jetzt schauen wir, dass es weitergeht."
Diese Einstellung zeigt, dass die Spieler für die Aufgabe in Mannheim brennen und sich auch nicht mit späten Unentschieden zufrieden geben. Vom Aufstieg wird in der Quadratestadt aber noch nicht geträumt, vielmehr sehnen sich alle Beteiligten nach einer ruhigen, sorgenfreien Saison. Der Weg dafür scheint geebnet.