"Expected Points": Wie die Tabelle eigentlich aussehen müsste

Torschüsse, Ballbesitz, Dribblings und Co.: Der Fußball besteht aus unzähligen Statistiken. Auch, wie viele Tore gemessen an der Qualität der Torchancen fallen müssten, lässt sich ermitteln (expected goals). Zusammen mit den "expected goals against" (erwartete Gegentore) lassen sich daraus die "expected Points" errechnen. liga3-online.de zeigt, wie die Tabelle der 3. Liga demnach eigentlich aussehen müsste. 

Wiesbaden mit deutlich mehr Punkten als erwartet

Mit 23 Punkten nach 13 Spielen führt Energie Cottbus die Tabelle derzeit hauchdünn an. Laut der Auswertung von "wyscout" haben die Lausitzer allerdings sechs Punkte mehr geholt als erwartet, was für eine Überperformance spricht. In der "wahren Tabelle" wäre der FCE somit eigentlich nur Neunter. Hauptgrund für die Abweichung ist vor allem die Tatsache, dass Cottbus deutlich mehr Tore geschossen hat (31) als erwartet (22). Allein beim 5:1 gegen 1860 München landeten die ersten vier Torschüsse allesamt im Kasten, was einerseits von einer hohen Effizienz zeugt, andererseits – statistisch gesehen – aber untypisch ist.

Noch größer ist die Abweichung von der tatsächlichen Punktzahl beim SV Sandhausen, Viktoria Köln (beide neun Punkte mehr als erwartet), Borussia Dortmund II (+7) und vor allem beim SV Wehen Wiesbaden. Die Hessen stehen tatsächlich bei 22 Punkten, hätten aber – gemessen an der Qualität der Chancen – eigentlich nur acht Zähler holen dürfen, was eine Differenz von 14 (!) Punkten bedeutet. Im Liga-Vergleich wäre der SVWW damit eigentlich Vorletzter und nicht Dritter. Ein Grund für die starke Abweichung ist eine überdurchschnittlich gute Chancenverwertung von 13,4 Prozent. Nur drei Klubs sind hier besser.

Auch Erzgebirge Aue (+6), Waldhof Mannheim, der VfB Stuttgart II (beide +5), Arminia Bielefeld, der 1. FC Saarbrücken (beide +4), die SpVgg Unterhaching (+3)  und Alemannia Aachen (+1) haben mehr Punkte geholt als erwartet.

Starke Unterperformance beim SC Verl

Während beim FC Ingolstadt die Anzahl der tatsächlichen Punkte mit dem Wert der "expected Points" übereinstimmt, ergibt sich bei sieben Klubs eine Unterperformance. Mit Abstand am stärksten fällt diese beim SC Verl aus. Statt der eigentlich erzielten 14 Zähler müssten die Ostwestfalen bereits 28 Zähler haben – und damit doppelt so viele! Im Liga-Vergleich wäre der Sportclub damit nicht 16., sondern Zweiter. Direkt hinter Dynamo Dresden, das Tabellenführer wäre, und vor 1860 München (3.). Beide haben jeweils acht Punkte zu wenig geholt.

Vierter wäre Hansa Rostock (sechs Zähler weniger als erwartet), das genau wie die Löwen damit zehn Plätze weiter oben in der Tabelle stehen würde. Der VfL Osnabrück, eigentlich das Schlusslicht, belegt in der "wahren Tabelle" den elften Rang, da die Lila-Weißen der Datengrundlage zufolge sieben Punkte zu wenig auf dem Konto haben. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass sie sieben Tore mehr kassiert als erwartet (Liga-Höchstwert).

Auch Hannover 96 II (-5) und Rot-Weiss Essen (-2) weisen eine Unterperformance auf und wären eigentlich besser platziert. Am Ende liegt die Wahrheit natürlich auf dem Platz, dennoch gibt die Auswertung Aufschluss darüber, wer bislang eher über und wer eher unter seinen Möglichkeiten performt.

Expected Points

#TorePunktexTorexPunkteDiff.
1 (4) 22:162225:1630-8
2 (16) 16:211421:1628-14
3 (13)20:241720:1925-8
4 (14) 18:161622:2122-6
5 (3) 17:112318:1419+4
6 (5) 17:142220:1918+4
7 (9) 13:131818:1717+1
8 (15) 19:231518:2017-2
9 (1) 31:192322:2117+6
10 (12) 28:271722:22170
11 (20) 16:251019:1817-7
12 (17)16.201220:2017-5
13 (8) 17:192016:1914+6
14 (3) 18:142315:2214+9
15 (11) 16:141717:1812+5
16 (7) 24:192018:2011+9
17 (10) 24:221720:2410+7
18 (19) 15:241215:229+3
19 (6) 21:202217:208+14
20 (18) 16:231213:207+5

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