Gesperrter Dotchev: "Da wird nicht irgendwas Dramatisches kommen"
Weil Pavel Dotchev am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Saarbrücken seine vierte gelbe Karte in der laufenden Saison gesehen hat, muss der Aue-Coach am Sonntag (16:30 Uhr) im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen auf der Tribüne Platz nehmen. Dass sich dadurch viel ändern wird, glaubt der 59-Jährige aber nicht.
Volles Vertrauen in Co-Trainer Emmerich
Eine halbe Stunde vor Anpfiff beginnt es, das Innenraum-Verbot für Dotchev. Ab diesem Zeitpunkt darf Aues Coach bis 30 Minuten nach Spielende weder direkt noch indirekt Kontakt zur Mannschaft aufnehmen. Die Vorbereitung werde aber noch "ganz normal" sein, sagte der Deutsch-Bulgare bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag. Eine Stunde vor Spielbeginn will Dotchev die obligatorische Besprechung abhalten, sich dann auf die Tribüne begeben und an Co-Trainer Jörg Emmerich übergeben.
Dieser müsse im Spiel dann "situativ entscheiden", so der 59-Jährige. "Ich kann jetzt nicht sagen, du musst den oder den bringen." Dass Emmerich nicht im Sinne Dotchevs handeln wird, glaubt Aues Chefcoach aber nicht. "Er kennt mich schon so lange und weiß ganz genau, was Sache ist. Wenn Fallmann zum Beispiel Probleme kriegt, dann kommt natürlich Burghardt rein", nannte Dotchev einen möglichen 1:1-Wechsel. "Die Sachen sind mehr oder weniger schon eingespielt. Da wird jetzt nicht irgendwas Dramatisches kommen, wo man komplett überfordert ist." Zumal der 59-Jährige schon in der letzten Saison einmal gesperrt und dabei ebenfalls von Emmerich vertreten worden war.
"Bin kein Fan von vielen Rotationen"
Taktische Umstellungen, um den Gegner zu überraschen, seien nicht geplant. "Ich bin kein Fan von vielen Rotationen, weil ich der Meinung bin, dass es besser ist, gewisse Automatismen in der Mannschaft zu haben, damit jeder weiß, was Sache ist." Die Laufarbeit gegen den Ball etwa sei bislang immer "sehr, sehr gut" gewesen. "Ich habe bis jetzt wenige Mannschaften gesehen, die uns spielerisch überlegen waren." Gleichwohl hätten sich die Teams inzwischen auf die Spielweise der Veilchen eingestellt, "was uns das Leben viel, viel schwieriger macht". Um darauf eine Antwort zu haben, forderte Dotchev nach Führungen mehr Mut und zudem eine bessere Konterabsicherung.
Zumal RWE gegen Cottbus zuletzt mehrfach über Konter erfolgreich war. "Da kommt ein sehr, sehr schwerer Gegner auf uns zu", blickte Dotchev voraus. Der 59-Jährige geht davon aus, dass die Essener ähnlich wie zuletzt im Duell mit dem FC Energie zunächst abwartend agieren werden und Aue das Spiel überlassen. Ob es Änderungen in der Startelf geben wird, ließ der Aue-Coach offen, betonte aber, dass sich Sean Seitz, Omar Sijaric und Ricky Bornschein zuletzt aufgedrängt hätten. Wer das am Sonntag machen wird, kann er dann von einem erhöhten Blick auf der Tribüne beobachten.