"Fühle mich betrogen": VfB II hadert mit Schiedsrichter-Gespann in Verl

Der Nachwuchs vom VfB Stuttgart steckt unter dem Strich fest. Beim 2:2-Remis in Verl erhitzte zudem das Schiedsrichtergespann das Gemüt von Cheftrainer Markus Fiedler, der sich in spielentscheidenden Szenen benachteiligt, gar "betrogen" fühlte. Auslöser waren die Szenen rund um Dominik Nothnagel (66.) und Benjamin Boakye (84.).

"Ein klarer Kopftreffer"

"Es war ein heißes, hitziges, intensives Spiel", beurteilte VfB-Coach Markus Fiedler das 2:2-Remis am Samstagmittag beim SC Verl. Klar war zu dem Zeitpunkt bereits, dass die Meinungen beider Cheftrainer über die Partie auseinandergehen würden. Besonders eine Situation in der 64. Spielminute schlug Fiedler auf den Magen, als VfB-Kapitän Dominik Nothnagel durch ein gefährliches Foulspiel zu Boden ging. "Das ist eine Situation, die einen spielentscheidenden Charakter hat", legte sich Fiedler fest, dass das Vergehen von SCV-Stürmer Dominik Steczyk nicht nur mit der gelben Karte hätte geahndet werden müssen – der Fuß war im Gesicht des Verteidigers.

"Ein klarer Kopftreffer, wie ich im Video gesehen habe und auch vom Analysten auf der Tribüne mitbekommen habe. Da fühlen wir uns im Moment benachteiligt. Das muss man in aller Deutlichkeit so sagen", führte Fiedler weiter aus. Und verglich die Szene auch mit einem Platzverweis gegen Benjamin Boakye in der 84. Spielminute. "Ja, er geht mit offener Sohle rein, aber trifft klar den Ball", so der VfB-Nachwuchscoach, der die Verhältnismäßigkeit zwischen den Fouls nicht erkennen wollte. Klar scheint: Nothnagel wurde nach Ansicht der TV-Bilder durchaus am Kiefer getroffen, Boakye traf aber genauso den Knöchel seines Gegenspielers.

Nothnagel als Bock und Sündenbock

Auch liga3-online.de-Experte Babak Rafati urteilte, dass der Platzverweis gegen Boakye eine "völlig richtige Entscheidung" gewesen sei. Fiedler fühlte sich – auch in den Emotionen unmittelbar nach der Partie – ungerecht behandelt. Gegenüber "MagentaSport" betonte er: "Ich fühle mich gegenwärtig ein bisschen betrogen, weil ganz viele zentrale Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns gegen uns gefallen sind." Aufgrund dieser Umstände sei er mit dem Punktgewinn in Verl zwar zufrieden, doch der VfB II nehme ein "kleines Geschmäckle" genauso mit nach Hause.

Rafati bewertete die strittigen Szenen so, dass auch der Foulelfmeter zum 1:1 für den SC Verl richtig war. Kapitän Nothnagel, der diesen Strafstoß verursachte, sagte selbst: "Ich bin mir nicht so ganz sicher, aber ich habe schon das Gefühl, dass ich das Bein ein bisschen draußen habe. Trotzdem stolpert er eher hinein und lässt sich fallen, versucht wie zwei, drei andere Verler was zu schinden. Man kann ihn vielleicht geben, bin mir da auch nicht sicher." Die Lippe und der Kiefer schmerzte dennoch, was als prägende Szene wohl bleiben wird. Obwohl der VfB II in der Schlussphase sogar noch Glück hatte, dass ein Handspiel von Leon Reichardt im eigenen Strafraum nicht noch einmal mit einem Strafstoß geahndet wurde.

   

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