"Die Tabelle täuscht": Dotchev mit großem Respekt vor Verl

Vor knapp einer Woche wurde öffentlich, dass Pavel Dotchev den FC Erzgebirge Aue im Sommer verlassen muss. Die Partie in Dortmund setzten die Veilchen daraufhin in den Sand. Nagt das Aus des Cheftrainers an der Mannschaft? Im Heimspiel gegen den SC Verl (Samstag, 14 Uhr) will der 59-Jährige getreu dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" reagieren.

"Es gehört zum Geschäft dazu"

Erzgebirge Aue ist auf der Suche nach sich selbst. Momentan leitet Pavel Dotchev dieses Unterfangen noch, doch die Trennung steht bekanntermaßen fest. Kann das funktionieren? "Wir versuchen das natürlich alle professionell zu nehmen. Es ist so, wie es ist. Es gehört zum Geschäft dazu", erklärt FCE-Angreifer Marcel Bär gegenüber der "Freien Presse", dass das bevorstehende Aus des Cheftrainers innerhalb der Kabine nicht weiter thematisiert wird. "Eigentlich", wie es Bär ausdrückt. Das erste Spiel nach der öffentlichen Bekanntgabe endete mit 1:3 für Borussia Dortmund II. Eine Reaktion will Dotchev nun gegen Verl sehen.

"Wir beginnen oft sehr gut, dann stellt der Gegner zu zweiten Halbzeit meistens um", erkannte der Cheftrainer, dass sich die gegnerischen Teams zunehmend auf die Stärken der Veilchen einstellen. "Sie können nachlegen. Bei uns ist es dann so, dass wir Angst bekommen, das Spiel zu verlieren. Wir fangen an, zu viel zu denken", so Dotchev. Es sei eine reine Kopfsache, dass Spiele wie in Dortmund dann enden, wie sie endeten. Und auch fehlendes Matchglück: "Die Gegner brauchen nicht viele Chancen, um ein Tor gegen uns zu erzielen. Das ist Fakt."

Dotchevs lange To-Do-Liste

Ein Ärgernis sei zudem, dass in der 3. Liga kein Videoassistent vorhanden sei. Dotchev, der in der Vergangenheit gegen einen VAR war, räumte ein: "Ich würde jetzt gerne sowas haben." Dreimal wurde Aue in Dortmund nach Analyse von liga3-online.de-Experte Babak Rafati benachteiligt. Dotchev hatte sogar einen noch deutlichere Eindruck. "Wir sind eine der Mannschaften, die am meisten benachteiligt wurden. Ich kann mich an keine Szene erinnern, dass wir vom Schiedsrichter profitiert haben." Nicht herauszuhören war, ob der 59-Jährige sich auf die Partie in Dortmund beschränkte, oder die Gesamtsaison meinte – dort stünde es relativ ausgeglichen bei neun Fehlentscheidungen gegen Aue, acht Mal hingegen pro FCE.

Der Fokus des Cheftrainers ging entsprechend auf das Spiel gegen Verl. "Das ist für eine der besten Mannschaften, was Ballbesitz angeht", erklärte Dotchev mit Verweis auf eine Statistik, dass der Sportclub im Schnitt rund 58 Prozent pro Partie im Ballbesitz sei. Der 59-Jährige will dagegenhalten: "Die beste Verteidigung ist für uns, wenn wir selber viel Ballbesitz haben. Die beste Verteidigung ist der Angriff. Wir wollen offensiv spielen." Gerade im Erzgebirgsstadion sei es das Ziel, nicht nur zu reagieren. Denn Aue sei in dieser Saison – bis auf eine Ausnahme gegen Viktoria Köln, wie Dotchev eingestand – nie die schlechtere Mannschaft gewesen. Verl nach Ansicht des FCE-Coaches allerdings auch nicht: "Sie könnten auch schon 30 Punkte haben. Das ein oder andere Spiel hatten sie Pech. Die Tabelle täuscht."

   

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