"War eine klare Situation": Verl hadert mit nicht gegebenem Tor
Beim 1:1 gegen den 1. FC Saarbrücken zeigte der SC Verl am Freitagabend eine starke Leistung, musste sich trotz Führung durch Dominik Steczyk (23.) aber mit einem Remis zufrieden geben – auch, weil der Treffer zum 2:1 aufgrund eines vermeintlichen Foulspiels nicht gegeben wurde. Sehr zur Verwunderung von Trainer Alexander Ende.
"Kann man geben"
Es lief die 52. Minute, als Lokotsch den Ball nach einer Flanke von Kijewski zum 2:1 im Tor unterbrachte. Der Stürmer setzte bereits zum Jubel an, musste diesen dann aber abbrechen, weil Schiedsrichter Michael Näther einen leichten Schubser des Stürmers gegen Saarbrücken Rizzuto, der dabei zu Fall gekommen war, als Foul wertete und dem Treffer daher die Anerkennung verweigerte. "Ich glaube, das Tor kann man geben. Schade für uns", haderte Trainer Alexander Ende im "MagentaSport"-Interview.
"Ich hatte es auch gar nicht im Kopf. Das Tor fällt, und ich habe gejubelt. Es war für mich gar kein Ansatz, dass da irgendwas war. Es war für mich eine klare Situation. Jetzt drehen wir das Ganze mal um. Der Abwehrspieler macht das gegen den Stürmer. Mit diesem kleinen Deut im Luftzweikampf, gibt es dann den Elfmeter?", fragte Ende. Die Antwort darauf schien klar. Näher darauf eingehen wollte der 45-Jährige aber nicht: "Ich habe mich in der Vergangenheit selten zu Schiedsrichter-Entscheidungen geäußert. Saarbrücken hat in der Situation Glück und wir hatten kein Glück", hielt Ende diplomatisch fest. Glück hatte Verl wiederum nach 19 Minuten, nachdem Gruber eine Flanke im Strafraum an den Arm bekommen hatte und es dafür keinen Elfmeter gab.
"Sehr, sehr gutes Spiel"
So stand am Ende ein 1:1, das die Verler nicht vollends zufriedenstellte: "In der Summe fühlt es sich nach meinem Empfinden so an, dass wir schon mehr fürs Spiel getan haben, mehr Box-Eintritte hatten, mehr Flanken, mehr Chancen und mehr Abschlüsse. Von daher fühlt es sich gerade wie zwei Punkte zu wenig an." Mit der Leistung seiner Mannschaft war der 45-Jährige aber hochzufrieden und sprach von einem "sehr, sehr guten Spiel". Zumal der Sportclub wenig zugelassen habe. Erst in der Schlussphase habe Ende in ein paar Momenten "den Atmen angehalten".
Um als Sieger vom Platz zu gehen, habe "ein bisschen was gefehlt", hielt der 45-Jährige fest. "Der letzte Pass, der letzte Tick in der Box und vielleicht auch ein Quäntchen Glück." Wie beim nicht gegeben Treffer. Dennoch zog Ende den Hut vor seiner Mannschaft und betonte: "Wir sind auf dem richtigen Weg." Schon seit fünf Pflichtspielen ist der Sportclub nun ungeschlagen, in der Tabelle steht vorerst Platz zehn zu Buche – bei sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. Den Abstand weiter vergrößern können die Verler am nächsten Samstag bei 1860 München.