Fünf Gründe für die Herbstmeisterschaft von Dynamo

Zum dritten Mal in der Historie der 3. Liga nach 2015 und 2020 hat sich Dynamo Dresden die Herbstmeisterschaft gesichert. liga3-online.de nennt fünf Gründe dafür.

Grund 1: Schwer zu besiegen

In einer Drittliga-Saison, in der augenscheinlich jeder jeden besiegen kann, hat sich die SGD zum Ende der Hinrunde doch relativ sicher abgesetzt. Weil die Dresdner eben nicht von jedem geschlagen werden konnten. Im Gegenteil: Das Team von Cheftrainer Thomas Stamm hat nach 19 Partien gerade einmal drei Niederlagen auf dem Konto stehen – das ist ein Top-Wert, bei dem nur der 1. FC Saarbrücken mithalten kann.

Der Unterschied zwischen den Teams ist allerdings, dass die SGD zusätzlich noch mehr Siege und weniger Unentschieden eingefahren hat. Lediglich Aue, Dortmund II und Wiesbaden waren in der Lage, die Dresdner zu knacken. Eine Kuriosität? Bei zwei von drei Pleiten kassierte Kapitän Stefan Kutschke einen Platzverweis, was im Nachhinein jedoch nicht ausschlaggebend für die Niederlagen gewesen sein dürfte.

Grund 2: Starke Abwehr

Dass die Dresdner selten als Verlierer vom Platz gehen, hängt auch mit einer guten Abwehrarbeit zusammen. Mehr als zwei Gegentore musste die SGD nur beim 3:3-Remis im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen hinnehmen, im Umkehrschluss hielt Torhüter Tim Schreiber seinen Kasten sechs Mal sauber. In der Rangliste der "Weißen Westen" steht der 22-Jährige damit auf dem zweiten Platz, gleichauf mit Jonas Kersken (Arminia Bielefeld) und Elias Bethke (Energie Cottbus). Nur Phillip Menzel (1. FC Saarbrücken) hielt die Null öfter, was sich auch in der Gesamtstatistik niederschlägt: Die SGD kassierte erst 20 Gegentore, was ebenfalls ein Spitzenwert in der Liga darstellt. Nur der FCS musste zwei Gegentore weniger hinnehmen.

Grund 3: Heimmacht

Eine wichtige Null steht bei der SG Dynamo Dresden außerdem in der Heimtabelle, denn im Rudolf-Harbig-Stadion konnte niemand die Mannschaft von Thomas Stamm schlagen. RWE war nah dran, aber Stefan Kutschke traf in der Nachspielzeit noch zum bereits erwähnten 3:3 – und auch gegen Saarbrücken war es David Kubatta, der per Last-Minute-Treffer die Niederlage im eigenen Stadion vermied. Grundsätzlich traf die SGD vor den eigenen Fans – im Schnitt strömten bislang über 29.000 Fans zu den Heimspielen – oftmals spät zum Erfolg. So auch beim 2:1-Sieg gegen Hannover 96 II, wo Oliver Batista Meier ebenfalls in der Nachspielzeit erfolgreich war.

Mit der Bilanz von fünf Siegen und vier Unentschieden steht die SGD somit zurecht auf Platz 3 in der Heimtabelle, nur Rostock und Cottbus sammelten in ihren Stadien mehr Punkte. Aber: Dafür ist Dresden gleichzeitig Erster in der Auswärtstabelle. Obwohl alle drei Niederlagen in dieser Saison bisher auf fremden Plätzen abgeholt wurde, steht die SGD mit 19 Punkten aus zehn Partien vor allen anderen.

Grund 4: Breiter Kader

Das liegt nicht zuletzt daran, dass Cheftrainer Thomas Stamm personell stets aus den Vollen schöpfen kann. Und das in einer Qualität, die in der Liga nicht selbstverständlich ist. Bezeichnend: Obwohl Kyu-hyun Park die SGD im Winter-Transferfenster verlassen wird, kündigte der Coach bereits an, dass kein Eins-zu-Eins-Ersatz auf der linken Abwehrseite geholt wird – denn die SGD hat genügend Spieler im Kader, die den Abgang ohne einen weiteren Neuzugang auffangen kann. Dort werden Philip Heise und Sascha Risch, der im vergangenen Jahr mit Ulm aufgestiegen war, um Einsatzzeiten kämpfen.

Und die doppelte Besetzung mit gleicherwertiger Qualität ist praktisch überall im Kader zu finden: Allein in der Innenverteidigung stehen mit Kammerknecht, Boeder und Bünning drei Spieler mit Stammplatz-Ansprüchen bereit, dazu noch Casar oder die Talente Duah und Kubatta. Mit Daferner, Meißner, Kutschke und Bohdanov sammelten alle vier Mittelstürmer ihre Einsatzminuten, auch Oehmichen, Lemmer und Batista Meier schieben dahinter an. Spieler wie Jan-Hendrik Marx, der seine Drittliga-Qualität schon mehrfach nachgewiesen hat, haben da aktuell schon das meiste Nachsehen.

Grund 5: Große Moral

Doch wie heißt es so schön? Viele Individualisten machen noch kein Team aus. Und genau in diesem Punkt zeigt auch die SGD, dass etwas innerhalb der Mannschaft zusammengewachsen ist. Denn Woche für Woche beweist Dresden eine große Moral, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt. Auch hier wieder das 3:3 gegen Essen: Dreimal (!) lag die SGD im eigenen Stadion zurück, dreimal machte Dynamo noch den Ausgleich und nahm den Punkt mit, der letztendlich die Herbstmeisterschaft sicherte.

Insgesamt holte die SGD schon drei Siege und drei Unentschieden nach Rückständen, was zwölf Punkte auf dem Konto bedeuten. Zusammen mit Bielefeld ist Dresden somit das Team, das in dieser Hinsicht die meisten Widerstände getrotzt hat. Und nach Führungen hat die SGD ohnehin noch nie in dieser Saison verloren. Im Gegenteil: Zwölf Führungen führten zu elf Siegen, was ebenfalls dafür spricht, dass die Mannschaft geschlossen funktioniert. Was letztendlich auch daran liegt, dass Stamm schon 23 von 27 Spielern eingesetzt hat, denn jeder Akteur ist wichtig für das harte Aufstiegsrennen der 3. Liga.

   

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