Fünf Gründe, warum Bielefeld das Derby gewinnt
Für beide Teams ist es das wahrscheinlich wichtigste Spiel des Jahres (live im WDR/NDR). In einer, mit 26.500 Zuschauern, ausverkauften Bielefelder Schüco-Arena empfängt der Tabellenzweite Arminia Bielefeld mit dem VfL Osnabrück den direkten Tabellennachbarn (Anstoß 13:30 Uhr). Sowohl der DSC als auch der VfL feierten am vergangenen Spieltag knappe 1:0-Erfolge im engen Aufstiegsrennen. Mit einem Sieg könnten die Bielefelder die Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt machen. Andersherum könnten die Lila-Weißen, die auf dem Relegationsplatz rangieren, die Ostwestfalen bei einem Auswärtserfolg in der Tabelle überholen. liga3-online.de nennt 5 Gründe, warum Arminia Bielefeld das Derby gewinnen wird.
Grund 1: Breiter Kader kann Ausfälle kompensieren
Neben dem weiterhin rotgesperrten Top-Torjäger Fabian Klos fehlen auch Kapitän Thomas Hübener (Muskelverletzung), Stephan Salger und Dennis Riemer, der nach Kreuzbandriss immer noch einen Trainingsrückstand besitzt. Kein Grund für die Bielefelder Trübsal zu blasen. Arminia-Coach Stefan Krämer freut sich vielmehr, dass mit Philipp Riese, Manuel Hornig und Marcel Appiah drei Kandidaten für die Startelf wieder einsatzbereit sind. "Ich habe immer wieder betont, dass wir einen breiten Kader haben", erläutert Krämer im Interview auf der Bielefelder Vereinshomepage. Vielleicht entwickeln sich die Ausfälle gar zum Vorteil der Blauen. Auszurechnen sind die Arminen in der laufenden Saison schwer, besonders wenn Coach Krämer sich wieder ein paar taktische Finessen ausgedacht hat. Bestes Beispiel als Mittelfeldmann Philipp Riese als Manndecker für Hakan Calhanoglu vom Karlsruher SC abgestellt wurde. Das KSC-Talent blieb beim Unentschieden über weite Strecken blass. "Wir haben speziell am Mittwoch unterschiedliche Formationen getestet und gewiss einige Möglichkeiten zu variieren. Wie und vor allem für wen wir uns am Ende entscheiden, werden wir bis zuletzt offen halten", verrät Krämer.
Grund 2: Krämer nimmt den Druck von seiner Mannschaft
"Es gibt doch nichts Schöneres für einen Fußballspieler als vor ausverkauftem Haus in so einem Topspiel aufzulaufen und die Möglichkeit zu haben, direkt aufzusteigen", so schildert Stefan Krämer die Ausgangslage seines Teams. Zugleich reicht er damit den "schwarzen Peter" nach Osnabrück weiter. Der VfL benötigt dringend einen Sieg um weiter im Aufstiegskampf mitzumischen. Währenddessen wäre für Bielefelder ein Unentschieden gegen die Lila-Weißen zu verkraften. Unabhängig von den Ergebnissen der Konkurrenten würde man weiterhin den zweiten Platz in der Tabelle belegen. Am letzten Spieltag bräuchte der DSC dann einen Erfolg bei Wacker Burghausen. Osnabrück hingegen droht bei einem Punktverlust das Abrutschen auf einen Nichtaufstiegsplatz. "Beide Teams haben eine überragende Runde gespielt. Schade, dass der Verlierer wohl keine Chance mehr hat, direkt aufzusteigen", bringt es Krämer treffend auf den Punkt.
Grund 3: Gute Erfahrungen mit dem "Gegner Osnabrück"
Beim Blick in die Statistiken deutet vieles auf eine Punkteteilung hin. Obwohl die jüngsten vier Aufeinandertreffen der beiden Teams jeweils 1:1 oder 0:0 ausgingen, verbinden fast alle Bielefelder positive Ereignisse mit Spielen gegen den VfL. Während es bei 0:0 im Hinspiel der große Jubel über den verschossenen Elfmeter von Timo Staffeldt kurz vor Schluss war, hatten die Bielefelder am 16. Mai 2004 einen anderen besonderen Grund. Nach dem 5:0-Kantersieg im Hinspiel gelang den Blauen ein 0:0 an der Bremer Brücke, dadurch war der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga schon am 33. Spieltag perfekt. Osnabrück hingegen stieg am Ende der Saison in die Regionalliga ab. Der Mai könnte also wieder zum Wonnemonat aller Arminen werden. Sogar für eine mögliche Aufstiegsfeier auf dem Rathausbalkon gab es bereits grünes Licht von der Stadt.
Grund 4: Heimvorteil vor der ausverkauften Alm
Mit 26.500 verkauften Karten ist das Spiel seit langem restlos ausverkauft. Bundesligareife Stimmung ist in der Schüco-Arena also garantiert. Hier macht eine beeindruckende Serie den Ostwestfalen Mut. Seit Oktober haben sie nicht mehr vor heimischem Publikum verloren. Generell gelang es einzig Hansa Rostock drei Punkte aus der Leineweberstadt zu entführen. In der Heimtabelle belegt Arminia Platz zwei, immerhin punktgleich mit Spitzenreiter KSC. Zudem ist damit zu rechnen, dass die Südtribüne wie gewohnt als Wand hinter ihrer Mannschaft steht und nach vorne peitscht. Selbst Bundesligist Bayer Leverkusen geriet im DFB-Pokal aufgrund der hitzigen Atmosphäre auf der Alm ins Hintertreffen. Auch Zweitligist SC Paderborn kann ein Lied davon singen, schied der SCP doch in der ersten Hauptrunde des Pokales aus. Der sagenumwobene "Alm-Roar" könnte einmal mehr seinen großen Auftritt haben und der Elf von Stefan Krämer Flügel verleihen.
Grund 5: Die Spieler brennen auf den Aufstieg
"Von einem solchen Spiel träumt man schon als kleiner Junge. Die Konstellation ist etwas Besonderes, daher ist es weit mehr als ein normales Derby. Ich freue mich auf die grandiose Stimmung", kündigte DSC-Keeper Patrick Platins im kicker-Interview an. Auch vor Facebook macht die Euphorie nicht halt. So kündigt Winterneuzugang Sebastian Glasner an: "Wir werden alles geben um Samstag unser Glück mit euch zu teilen." Der Wille, den Aufstieg am Samstag schon klar zu machen, ist zu erkennen. Dafür braucht die Arminia den 13. Heimsieg im 19. Spiel. Der Faktor "Glück" kann dabei eine große Rolle spielen. "Am Ende bleibt immer ein kleiner Rest, der nicht kontrollierbar ist", sagte Trainer Krämer.
Fünf Gründe, warum Osnabrück das Derby gewinnt
FOTO: Flohre Fotografie