"Das tut einfach weh": Waldhof hadert mit dem Chancenwucher
Neues Jahr, alte Probleme: Wie schon in den letzten Partien vor der Winterpause war der SV Waldhof Mannheim auch gegen den FC Ingolstadt die bessere Mannschaft, schaffte es aber trotz einer Vielzahl von Chancen und einer mehr als halbstündigen Überzahl nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Der Frust war entsprechend groß.
"Viel mehr Pech kannst du nicht haben"
Ganz zum Schluss war sie gleich mehrfach vorhanden, die Riesenchance zum Siegtreffer. Doch erst traf Ferati die Latte (86.), dann wurde ein Schuss von Okpala zweimal vor der Linie geblockt, ehe auch Benatelli scheiterte (alles 90.+4). Trainer Bernhard Trares konnte es im Interview mit "MagentaSport" nicht fassen: "Irre, irre, irre. Viel mehr Pech kannst du nicht haben. Auf der Linie, nochmal auf der Linie. Was soll man sagen?" Insgesamt gaben die Buwe während der 90 Minuten 20 Torschüsse ab, von denen sieben direkt auf den Kasten gingen. Ingolstadt dagegen hatte gerade mal einen einzigen Torschuss. "Bis zur roten Karte haben wir Ingolstadt total dominiert, danach wurde es ein Spiel auf ein Tor", analysierte Trares. Über eine halbe Stunde lang waren die Buwe ein Mann mehr, nachdem Deichmann für ein Foul mit gestrecktem Fuß an Sietan die rote Karte gesehen hatte.
Nach Einschätzung von Felix Lohkemper wurde es in Überzahl jedoch eher schwieriger, "weil noch mal alle hinten reingekommen sind von Ingolstadt. Für mich wäre es schöner gewesen, wenn es nicht zur roten Karte gekommen wäre". Dass er bei der Dreifach-Chance in der Nachspielzeit etwas unglücklich in der Schussbahn von Okpala stand und den Ball dadurch blockte, "passt zu diesem Tag", so Lohkemper. Dennoch könne sich die Mannschaft – abgesehen vom fehlenden Tor – nichts vorwerfen. Die Spielweise sei "wirklich top" gewesen, der Waldhof habe "einen super Heimspielauftakt" hingelegt. "Aber das sind zwei verlorene Punkte."
"Normalerweise gewinnst du das Spiel 2:0 oder 3:0"
Sorgen, dass die Abschlussschwäche zu einem Kopfproblem werden könnte, hat Trares nicht: "Ich schaue auf die Leistung. Und diesbezüglich haben wir ein hervorragendes Spiel gemacht." Alle Spieler hätten ihren Plan erfüllt, vor allem Ferati und Lohkemper sorgten nach ihren Einwechslungen nochmal für Schwung. "Von daher bin ich zufrieden. Nur mit dem Ergebnis natürlich nicht", so Mannheims Coach. "Normalerweise gewinnst du das Spiel 2:0 oder 3:0. Das tut einfach weh."
Nach dem fünften sieglosen Spiel in Folge belegen die Buwe weiterhin Platz 15 – bei allerdings nur noch zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. "In Köln holen wir uns jetzt den Dreier", blickte Lohkemper dem anstehenden Spiel bei Viktoria Köln am kommenden Freitagabend voraus. Drei Zähler wären in der Tat nötig, um im Laufe des Spieltages nicht unter den Strich zu rutschen. Dass die Viktoria derzeit einen Lauf hat und zuletzt viermal in Folge als Sieger vom Platz geht, macht die Aufgabe nicht leichter. Trares meinte aber: "Wir machen einfach so weiter. Dann gewinnen wir auch wieder Spiele. Wir sind in der richtigen Richtung unterwegs."