Spannung im Aufstiegskampf: Wer zieht in die Relegation ein?
Vor dem letzten Spieltag der Saison 2012/13 sind die ersten Entscheidungen der 3. Liga gefallen. Der Karlsruher SC und der DSC Arminia Bielefeld kehren nach einem bzw. zwei Jahren Abstinenz zurück in die 2. Bundesliga. Spannung verspricht der Kampf um den Relegationsplatz. liga3-online.de blickt in den Wochen bis zum großen Saisonfinale jeweils nach einem Spieltag auf die aktuelle Lage im Aufstiegskampf, blickt auf den vergangenen Spieltag zurück und analysiert die Aufstiegschancen.
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KSC reicht Unentschieden
Weiterhin Tabellenführer ist der KSC. Die Badener spielten gegen den FC Hansa Rostock am Samstag Unentschieden 1:1. Johan Plat hatte die Ostseestädter nach Fehler von Torwart Orlishausen mit 1:0 in Führung gebracht, ehe Kempe in der 2. Hälfte noch ausglich. Nach schwachem Saisonstart mit dem ersten Sieg erst am 7. Spieltag ist der Karlsruher SC nach einer beeindruckenden Serie ein absolut verdienter Aufsteiger in die 2. Liga. Einziger Wehrmutstropfen dürfte der Abgang von Hakan Calhanoglu sein, der den Verein in Richtung Hamburger SV verlassen wird. Damit ist der Abstieg der vergangenen Saison nach nur einer Saison wieder repariert und der Wildpark erlebt wieder Fußball der 2. Bundesliga.
Arminia packt’s im Derby
Zweiter Aufsteiger ist die Arminia aus Bielefeld. Im direkten Duell mit dem VfL Osnabrück behielten die Ostwestfalen mit 1:0 die Nase vorn. Den entscheidenden Treffer in einer leidenschaftlich geführten und äußerst spannenden Begegnung erzielte Sebastian Hille in der 56. Minute per Kopf nach Flanke von Pascal Testroet. Nach dem Führungstor wirkten die Blauen etwas sicherer und gefährlicher als die Niedersachsen, die merklich mit dem Erwartungsdruck zu kämpfen hatten. Zuvor war die Partie mit Chancen auf beiden Seiten ausgeglichen. Für Arminia-Trainer Stefan Krämer ist der jetzigen Aufstieg "der Wahnsinn". Im Oktober 2011 übernahm er den DSC als abgeschlagenen Tabellenletzten der 3. Liga. Anderthalb Jahre später kann er nun den Aufstieg feiern.
Heidenheim der lachende Dritte
Im Kampf um den Relegationsplatz hat sich der 1. FC Heidenheim als großer Sieger herausgestellt. Durch die gleichzeitigen Niederlagen der Preußen und der Osnabrücker steht der FCH nun einen Spieltag vor Schluss auf dem Relegationsplatz. Auschlaggebend dafür war der 2:1-Auswärtserfolg beim 1. FC Saarbrücken. Winterneuzugang Florian Niederlechner erzielte beide Treffer und erweist sich im Saisonendspurt als treffsicherster Heidenheimer. Sollte das Heimspiel am Samstag gegen die geretteten Kickers aus Offenbach gewonnen werden, kann sich die Mannschaft von Frank Schmidt auf ein Relegationsspiel gegen Dynamo Dresden oder Erzgebirge Aue freuen.
Osnabrück verliert das Derby und Wollitz
Für den VfL Osnabrück lief der Spieltag äußerst bitter. Nicht nur, dass man im Aufstiegsderby beim direkten Konkurrenten aus Bielefeld mit 0:1 verlor und dem Rivalen beim Feiern zusehen musste; durch den Sieg der Heidenheimer liegt sogar der Relegationsplatz nicht mehr in der Hand der Niedersachsen. Nach dem Spielende gab Trainer Claus-Dieter Wollitz zudem noch seinen Rücktritt zum Saisonende bekannt. Um eine eigentlich gute Saison mit einer überragenden Hinrunde nicht gänzlich mit einem schlechten Ende zu versehen, müssen die Osnabrücker am letzten Spieltag unbedingt gegen die Alemannia aus Aachen siegen und auf Schützenhilfe von Kickers Offenbach hoffen.
Münster verliert erneut
Nur noch theoretisch mit dem Aufstiegskampf zu tun hat der SC Preußen Münster. Eine Woche nach der bitteren Heimniederlage gegen die Stuttgarter Kickers verloren die Münsteraner auch in Unterhaching mit 0:3. Noch dazu verlor man Patrick Kirsch in der 51. Minute durch einen Platzverweis. Die Mannschaft von Pavel Dotchev wirkte verkrampft und beinahe ängstlich gegen die befreit aufspielenden Oberbayern. Um noch den Relegationsplatz zu erreichen müssen die Westfalen am Samstag den SV Babelsberg besiegen und hoffen, dass Osnabrück und Heidenheim jeweils nicht dreifach punkten. Dennoch kann man in Münster auf eine sehr gute Saison zurückblicken, bedenkt man, dass die Preußen erst im vorletzen Jahr in die Liga aufgestiegen sind. Die beiden direkten Aufstiegsplätze sind vergeben. Gratulieren darf man Karlsruhe und Bielefeld, die eine starke Saison spielten und als verdiente Aufsteiger feststehen: Doch der Kampf um Platz 3 bleibt noch immer spannend.
FOTO: Flohre Fotografie