Ziehl nach Sieg in Köln ehrlich: "Verdient? Ich glaube nicht"
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Durch das 2:1 bei Viktoria Köln hat sich der 1. FC Saarbrücken zumindest vorerst den zweiten Tabellenplatz gesichert. Trainer Rüdiger Ziehl wusste den Sieg aber einzuordnen.
"Ist es mir egal? Ja"
Eine sechsminütige Nachspielzeit mussten die Saarländer noch überstehen und hatten dabei gleich zweimal Glück, dass die Kölner den Ball nicht im Tor unterbrachten, dann war der Auswärtssieg perfekt. "Wir sind sehr glücklich über den wichtigen Dreier, den wir eingefahren haben", sage Trainer Rüdiger Ziehl bei der Pressekonferenz nach Spielende und stellte zwei Fragen, die er direkt beantwortete: "War er verdient? Ich glaube nicht. Ist es mir egal? Ja." Nach einem "guten Spiel" des FCS in der ersten Halbzeit mit viel Ballbesitz und dem Führungstreffer durch Krahn (42.) sei die Viktoria nach der Partie "einfach besser" gewesen, musste der 47-Jährige eingestehen. "Wir mussten viel leiden und hinterherlaufen." Dennoch habe seine Mannschaft nach dem Ausgleich (48.) eine "gute Reaktion" gezeigt und war über Rabihic (65.) wieder in Führung gegangen.
"Und dann ging es darum, den Sieg über die Zeit zu retten." Das gelang, wenngleich Viktoria den Ausgleich durchaus verdient gehabt hätte. "Trotzdem, wir haben zwei Tore geschossen, Viktoria Köln eins. Von daher nehmen wir die drei Punkte mit in dem wichtigen Spiel und freuen uns für den Moment", so Ziehl, der seiner Mannschaft ein "Kompliment" aussprach: "Viel investiert, leidenschaftlich gespielt und dann am Ende die drei Punkte geholt. Auch wenn sie glücklich waren, kann man trotzdem feiern." Die defensive Spielweise nach der Pause sei indes "nicht der Plan" gewesen, betonte der 47-Jährige. Stattdessen wollte der FCS vorne attackieren, was allerdings nur sehr bedingt gelang.
"Haben Dresden jetzt Druck gemacht"
Am Ende spielt das jedoch keine Rolle mehr, schließlich sind die Saarbrücker in der Tabelle vorerst Zweiter. "Ich habe letzte Woche gesagt, dass wir unbedingt eine Serie starten wollen. Auch, um Druck nach oben zu machen", sagt Kasim Rabihic bei "MagentaSport", der an beiden Toren direkt beteiligt war. "Jetzt haben wir Dresden Druck gemacht, nächste Woche hoffentlich auch Cottbus. Ich hoffe, dass die auch patzen am Wochenende. Dann sind wir da, um das auszunutzen."
Der FC Energie ist am nächsten Spieltag der Gegner der Saarländer. Vorerst liegt der FCS nur noch einen Punkt hinter den Lausitzern. Sollten diese am Samstag nicht gegen Osnabrück gewinnen, könnte Saarbrücken mit einem Heimsieg am FCE vorbeiziehen und an die Tabellenspitze springen. Spätestens dann wird es niemanden mehr interessieren, ob der Sieg in Köln verdient war oder nicht.