Bielefeld gewinnt Spitzenspiel – Aachen und VfL siegen im Keller

An einem Dienstagabend mit vielen Treffern siegte Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Saarbrücken mit 3:1 und bleibt damit oben dran, während Energie Cottbus trotz zweifacher Führung nicht über ein 2:2 gegen die zweite Mannschaft von Hannover 96 hinauskam. Der VfL Osnabrück (2:1 bei Stuttgart II) und Alemannia Aachen (3:0 beim FCI Ingolstadt) feiern wichtige Auswärtssiege im Tabellenkeller. Zudem behielt Verl gegen Unterhaching die Oberhand (2:1).
Bielefeld 3:1 Saarbrücken: FCS verpasst die Tabellenführung
Dem Status eines Spitzenspiels wurde die Begegnung zwischen Arminia Bielefeld und dem 1. FC Saarbrücken ohne Anlaufschwierigkeiten sofort gerecht. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als der Ball nach einem schönen Vortrag über die linke Seite und einem Doppelpass mit Maurice Multhaup in den Füßen von Tim Civeja landete, der Bielefelds Keeper Jonas Kersken verlud und aus kurzer Distanz flach ins untere rechte Eck zum 1:0 für die Gäste einschob (5.). Die Ostwestfalen schlugen allerdings postwendend zurück. Kurz vor dem gegnerischen Strafraum legte sich Julian Kania den Ball zurecht und zog schließlich mit rechts ab, wobei sein Schuss für Phillip Menzel noch unhaltbar abgefälscht wurde: 1:1 (8.). Wenig später feierte der Mittelstürmer sogar einen Doppelpack, dabei musste er nach toller Vorlage von Joel Grodowski nur noch den Fuß reinhalten, um für die 2:1-Halbzeitführung zu sorgen (26.).
Nach dem Seitenwechsel blieb das Tempo hoch, und Kania hatte die Chance auf seinen dritten Treffer, scheiterte aber von der Strafraumkante aus an Menzel und hätte wohl besser den in der Mitte mitgelaufenen Isaiah Young angespielt (55.). Der FCS war hingegen durchaus bemüht, zum Ausgleich zu kommen, fand gegen die dicht stehenden Bielefelder aber nicht die Lücken und drohte immer wieder ausgekontert zu werden. Erst nach 80 Minuten kamen die Gäste wieder zu einer ernsthaften Gelegenheit, ein Schlenzer von Elijah Krahn wurde von Kersken aber noch stark um den Pfosten gelenkt. Auf der anderen Seite wurde ein Distanzschuss aus dem halbrechten Feld von Felix Hagmann so abgefälscht, dass er genau ins rechte Eck passte: das 3:1 und die Entscheidung (84.). Die Arminia rückt somit wieder an die Aufstiegsplätze heran und liegt als Vierter noch vier Zähler hinter eben jenen FCS auf Rang zwei. Für die Saarländer war es die erste Niederlage nach zuvor drei Siegen in Serie, wodurch sie die Tabellenführung verpassen.
Cottbus 2:2 Hannover II: Energie nur Remis
Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie wollte Energie Cottbus zurück in die Spur finden und startete entsprechend mit viel Offensivdrang. Ein erster Abschluss von Lucas Copado ging aber noch knapp links am Tor der Niedersachsen vorbei (5.). Besser – und auch noch richtig ansehnlich – machte es Erik Engelhardt, der eine Hereingabe von Copado am ersten Pfosten mit der Hacke ins Tor verlängerte – der erste Treffer des Winter-Neuzugangs für die Lausitzer und das 1:0 (20.). Zwar traf Valmir Sulejmani nach einer knappen halben Stunde zum 1:1-Ausgleich (31.), Cottbus hatte aber sofort eine Antwort parat und ging durch Copado umgehend wieder in Führung. Nach einer von Engelhardt verlängerten Flanke von Phil Halbauer stand Copado in der Mitte goldrichtig und netzte per Kopfball zum 2:1 ein (34.). Es sollte auch der Halbzeitstand einer flotten und kurzweiligen Begegnung sein.
Hannover kam mit viel Wut im Bauch aus der Kabine und suchte sofort den Weg nach vorne. Scheiterte Stefano Marino mit einem Schlenzer noch an der Latte (52.), hatte Eric Uhlmann eine Zeigerumdrehung später mehr Glück. Zunächst parierte Elias Bethke noch stark gegen Hayate Matsuda, Uhlmann stand aber richtig und stocherte das Leder zum 2:2 über die Linie (53.). Zwar blieb die Begegnung in der Folge intensiv und offen, verlagerte sich aber zusehends immer weiter ins Mittelfeld. So fiel auch kein weiterer Treffer und es blieb bei dem Remis, das Cottbus in Unterzahl über die Zeit bringen musste, weil Filip Kusic wegen eines vermeintlichen Nachtretens noch die Rote Karte sah (90.+5). Während Energie nach nun vier sieglosen Spielen auf Rang drei verbleibt, sind die Hannoveraner nach dem achten Spiel in Folge ohne Sieg weiterhin Vorletzter. Bei nun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer.
Stuttgart II 1:2 Osnabrück: VfL dreht das Spiel
Im Abstiegskrimi hatten die Gastgeber das erste Wort. Nachdem Osnabrück in mehreren Anläufen den Ball nicht richtig geklärt bekommen hatte, hielt Maximilian Herwerth 20 Meter vor dem Tor der Niedersachsen einfach mal den linken Fuß hin und traf in den linken oberen Winkel zum 1:0 für die Stuttgarter (12.). Die blieben das bessere Team, auch wenn Joel Zwarts zwischenzeitlich den Ausgleich auf dem Fuß hatte und nur an Keeper Dennis Seimen scheiterte (24.). Mohamed Sankoh (25.), Justin Diehl (30.), erneut Sankoh (33.) sowie Leny Meyer (41.) hätten aber schon vor der Pause für die Hausherren alles klar machen können gegen überraschend fahrig wirkende Osnabrücker, die mit dem 0:1 noch gut bedient waren.
Mit Wiederanpfiff legten die Gäste eine ganz andere Körpersprache an den Tag und wurden dafür direkt belohnt. Eine Flanke von der rechten Seite von Dave Gnaase rutschte links im Strafraum zu dem gerade erst eingewechselten Lars Kehl durch, der sich den Ball auf den rechten Fuß legte und zum 1:1 in den rechten Winkel schlenzte (53.). Es war nun ein ganz anderes Spiel als noch vor der Pause, und die Stuttgarter mussten sich ärgern, so viele Chancen vergeben zu haben. Erst recht, als der VfL kurz vor Schluss dann auch noch in Führung ging. Kehl flankte von der linken Seite butterweich in die Mitte, wo der eingewechselte Bryan Henning stark einlief und per Kopf zum 2:1 vollendete (84.). Der VfB warf nun alles nach vorne, kam auch noch zu zwei guten Gelegenheiten, aber nicht mehr zum Ausgleich. Osnabrück macht somit einen weiteren großen Schritt raus aus dem Abstiegskampf und distanziert die Schwaben, die weiter knapp unter dem Strich stehen, auf vier Punkte.
Ingolstadt 0:3 Aachen: Alemannia beendet Sieglos-Serie
Im Duell zweier sich in einer Formkrise befindlichen Teams arbeiteten sich die Gäste aus Aachen ein wenig effizienter in die Begegnung und gingen nach etwas mehr als zehn Minuten vermeintlich in Führung. Im Anschluss an einen Eckball brachte Anton Heinz die Kugel mit einer Flanke im Netz unter, weil Lamar Yarbrough in der Mitte aber im Abseits stand und den gegnerischen Torhüter irritierte, wurde dem Tor zurecht die Anerkennung verweigert (12.). Heinz sollte aber nicht lange warten müssen, bis er dann doch jubeln durfte. Bei einer hohen Hereingabe von Florian Heister stand er genau richtig und köpfte aus kurzer Distanz zum 1:0 ein (29.). Kanuric hatte für die zu einfallslos agierenden Hausherren kurz vor der Pause zwar den Ausgleich auf dem Fuß, sein Abschluss wurde von Yarbrough für den bereits geschlagenen Keeper aber noch knapp vor der Linie geblockt (42.), weswegen Aachen mit dem knappen Vorsprung in die Pause gehen konnte.
Kaum hatte der zweite Durchgang begonnen, legten die Aachener nach: Der steil geschickte Danilo Wiebe konnte vom FCI nicht mehr eingefangen werden, behielt vor Pelle Boevink die Nerven und versenkte die Kugel halbhoch im rechten Eck (50.). Ein herber Rückschlag für die Schanzer, bei denen Sabrina Wittmann mit einem frühen Doppelwechsel reagierte und ihrer Mannschaft so neues Leben einzuhauchen versuchte. Allein, der Plan ging nicht auf. Aachen hatte weiterhin alles unter Kontrolle und entschied das Spiel gegen die beste Heimmannschaft der Liga vorzeitig. Nach einer von der rechten Seite durchgerutschten Flanke zog Sasa Strujic im Strafraum mit vollem Risiko ab, versenkte den Ball zum 3:0 im linken Winkel und sorgte damit für den Endstand (77.). Ein Befreiungsschlag für die Alemannen nach zuvor sieben sieglosen Spielen. In der Tabelle klettert der Aufsteiger auf Platz 14 – bei drei Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge. Für den FCI stand dagegen die fünfte sieglose Begegnung in den letzten sechs Spielen und das Abrutschen auf Platz 7. Der Rückstand zu Rang drei wächst auf sieben Zähler an.
Unterhaching 1:2 Verl: Sportclub siegt in Unterzahl
Um noch einmal ein Wörtchen mitreden zu können im Abstiegskampf benötigte die SpVgg Unterhaching dringend einen Sieg gegen den SC Verl, erlebte aber einen Start zum Vergessen. Denn die Gäste gingen gleich mit ihrem ersten Angriff in Führung. Berkan Taz bekam vor dem Hachinger Strafraum zu viel Platz, legte sich den Ball zurecht und traf aus 16 Metern ins untere rechte Eck zum 1:0 (3.). Nur wenige Minuten später legte Dominik Steczyk nach und vollendet nach einer Flanke von der rechten Seite aus kürzester Distanz zum 2:0 (10.). Die Mannen von Heiko Herrlich standen somit schon früh mit dem Rücken zur Wand, kamen durch Manuel Stiefler im Anschluss an einen Freistoß aber noch einmal auf 1:2 ran (28.). Nachdem Verls Fynn Otto wegen einer Notbremse auch noch die Rote Karte gesehen hatte (30.), schien für die SpVgg plötzlich wieder alles drin zu sein.
Nach dem Seitenwechsel suchten die Hachinger weiter den Weg nach vorne, Stiefler scheiterte aber gleich zweimal am glänzend aufgelegten Philipp Schulze im Tor der Ostwestfalen (55., 67.). Ansonsten wussten es die Gäste geschickt die Räume eng zu machen, womit die Hachinger so ihre Probleme hatten. Erst in der Schlussphase wurde es noch einmal gefährlich, Schulze wurde aber kein weiteres Mal überwunden. Stattdessen blieb es beim 2:1 für die Verler, die auf Platz fünf klettern, während Unterhaching so langsam mit der Regionalliga planen darf und alleine auf den vorletzten Platz nun schon einen Rückstand von vier Zählern aufweist. Bis zum rettenden Ufer fehlen schon 13 Punkte.