Waldhof verlässt Abstiegsplätze, FCH besiegt Aue, SGD torlos

In den Mittwochspartien des 28. Spieltages gelang Waldhof Mannheim im Kellerduell gegen Sandhausen ein Befreiungsschlag. Mit dem 3:2 verdrängte der SVW den SVS auf einen Abstiegsrang. Dynamo Dresden verpasste durch das 0:0 gegen Dortmund II eine deutlichere Tabellenführung. Hansa Rostock setzte sich im Ostduell klar mit 4:1 gegen Erzgebirge Aue durch, während sich Wiesbaden und 1860 München torlos trennten. Außerdem gewann Viktoria Köln 1:0 gegen Rot-Weiss Essen.
Rostock 4:1 Aue: Hansa stellt früh die Weichen auf Sieg
Hansa legte los wie die Feuerwehr ging nach nicht einmal drei Minuten in Führung. Mit einem öffnenden Pass aus der eigenen Hälfte schickte Dietze den rechten Flügelspieler Mejdr auf die Reise, der an die Strafraumgrenze zu Lebeau zurücklegte, der früh die Weichen stellte. Aue wirkte davon aber nicht geschockt und prüfte Uphoff mit Schüssen von Schmid und Majetschak (7.). Der FCH-Schlussmann leitete dann auch das 2:0 ein, denn ein langer Schlag überraschte Rosenlöcher, wovon Naderi profitierte, der die Kugel souverän im Kasten unterbrachte (15.). Nur wenige Augenblicke später spielte Uphoff jedoch einen Pass direkt in die Füße von Loune, der direkt Clausen bediente, dessen Eingabe von Bär zum Anschlusstor vollendet wurde (17.). Es blieb ein munteres Hin und Her. In der 33. Minute hätte Lebeau bereits wieder den alten Abstand herstellen können, aber nach Steilpass von Fröling scheiterte er mit einem Lupfer an Männel. Drei Minuten später machte es Fröling nach Vorlage von Lebeau besser und stellte auf 3:1. Kurz vor der Pause musste Bär verletzt ausgewechselt werden.
War die erste Halbzeit noch sehr kurzweilig, plätscherte der zweite Abschnitt für lange Zeit dahin. In der 71. Minute hätte der eingewechselte Kinsombi die Entscheidung bringen können, doch sein Schuss aus der Drehung landete am linken Innenpfosten und sprang dann wieder heraus. Dennoch ließ Rostock nichts mehr anbrennen und bekam nach Foul von Fabisch an Mejdr einen Elfmeter zugesprochen. Kinsombi trat an und verwandelte souverän (87.). Durch den dritten Sieg in Folge verbessert sich Rostock auf Platz fünf mit fünf Punkten hinter Platz drei. Aue, das erstmals nach zuvor drei Siegen hintereinander wieder verlor, bleibt Zehnter.
Dresden 0:0 Dortmund II: Dynamo betreibt Chancenwucher
Nach fünf Minuten hatte Hauptmann die erste Chance für Dresden auf dem Fuß. Sein Abschluss wurde aber noch zur Ecke geblockt. Die Hausherren bestimmten die Anfangsphase. Lemmer hätte ebenfalls früh die Führung besorgen können, doch nach einem Eckball legte er die Kugel knapp am Pfosten vorbei (11.). Weitere Möglichkeiten vergaben Lemmer mit einem Schlenzer (19.) und Daferner per Kopfball (20.). Dortmunds Torhüter Ostrzinski bekam reichlich zu tun. So war er in der 23. Minute gegen Kother zur Stelle und vereitelte fünf Zeigerumdrehungen später auch die beste Dresdener Chance durch Casar mit einer starken Parade. Auch, wenn der Keeper nicht im Weg stand, wollte der Ball nicht im Tor landen. So vergab Daferner eine Doppelchance in der 30. Minute. Dynamo wucherte weiter mit den eigenen Möglichkeiten und verzweifelte an Ostrzinski. Gegen Lemmer (33.) und Daferner (42.) parierte er glänzend. SGD-Keeper Schreiber konnte sich bei einem Kopfball von Eberwein aber ebenso auszeichnen (41.). Das 0:0 zur Pause war für die Gäste dennoch äußerst schmeichelhaft.
Dresden setzte den Dauerdruck nach dem Seitenwechsel fort, hatte aber in der 53. Minute Glück, als Schreiber sich gegen den freistehenden Elongo-Yombo verschätzte, aber Casar klärte in höchster Not. Auf der anderen Seite lenkte Hüning eine Kother-Flanke in Richtung eigenes Tor, doch Ostrzinski packte zu (56.). Dynamo war zwar weiter spielbestimmend, hatte aber nicht mehr so klare Chancen wie im ersten Durchgang. In der 76. Minute setzte sich Baur links gegen mehrere Verteidiger durch, doch seine Hereingabe erreichte Menzel nicht. Am Ende hat Dresden durch das 0:0 den dritten Sieg in Folge und eine deutlichere Tabellenführung verpasst. Drei Zähler sind es nun auf Relegationsplatz drei. Dortmund ist nun seit vier Partien sieglos und rutscht auf Platz 14 ab – bei nur noch zwei Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Mannheim 3:2 Sandhausen: Bartels rettet den Sieg
Nach einer abwartenden Anfangsphase legte Waldhof durch Lohkemper vor, der einen langen Ball aus der Abwehr sauber herunter nahm und aus 14 Metern ohne Umwege im Tor unterbrachte (14.). Sandhausen fiel offensiv wenig ein. Die erste Möglichkeit hatte Stolze nach einem Freistoß, der knapp über das Gehäuse köpfte (25.). Der SVW hingegen nutzte die Nachlässigkeiten der Gäste. Einen verunglückten Rückpass von Lang erlief Lohkemper und legte im Strafraum quer auf Becker, der das 2:0 markierte (32.). Und Mannheim legte weiter nach. Ein weiter Klünter-Ball landete auf dem Kopf von Becker, der über SVS-Torwart Richter hinweg zum 3:0 traf. Nun war auch Sandhausen an der Reihe. Schikora verkürzte nach einer verunglückten Faustabwehr von Bartels (43.).
Nachdem die erste Viertelstunde im zweiten Durchgang ohne Höhepunkte verstrichen war, nahm sich Duman vor dem Strafraum ein Herz und jagte den Ball in das linke obere Eck. Bartels war dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (61.). Im direkten Gegenzug verfehlte Lohkemper aus spitzem Winkel das Ziel. In der 66. Minute scheiterte er zudem an Richter. Weil die Hausherren den Deckel nicht drauf machten, wurde es in der Schlussphase noch einmal hektisch. Bei einem Gestocher im Strafraum warf sich Bartels dazwischen und sicherte den wichtigen Sieg für den Waldhof (90.+5). Mit dem Sieg verlässt der SVW die Abstiegsränge und zieht am SVS vorbei, der nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie nun einen Punkt dahinter auf Platz 17 liegt.
Wiesbaden 0:0 TSV 1860: Chancenarmes Mittelfeldduell
Beide Mannschaften neutralisierten sich in der ersten Viertelstunde und vermieden das Risiko. In der 12. Minute ereignete sich eine unschöne Aktion, als Deniz mit seinem hohen Bein an der Mittellinie den Kopf von Taffertshofer traf, der nach kurzer Behandlungspause mit einem Turban auf das Feld zurückkehrte. Die erste torgefährliche Aktion gehörte ebenfalls Deniz, der aus 23 Metern abzog und Stritzels volle Körperlänge abforderte, der zur Ecke parierte (15.). In der ereignisarmen ersten Halbzeit war Deniz der Aktivposten, der in der 32. Minute zum Seitfallzieher ansetzte, aber geblockt wurde. Das 0:0 zur Pause war folgerichtig.
In der 54. Minute dann die erste Chance für Wiesbaden, als sich 1860-Torwart Hiller bei einer Ecke auf den ersten Pfosten verschätzte, wo Jacobsen vorbeiköpfte. Auf der Gegenseite sorgte ebenfalls ein Eckball für Gefahr, weil Stritzel die Hereingabe nur nach vorne abwehrte und Reich knapp vorbei schoss (59.). Durch Verletzungspausen verlor das Spiel aber bald wieder seinen Rhythmus. In der Nachspielzeit hatte Hobsch noch eine Möglichkeit, scheiterte aber mit einem Seitfallzieher an Stritzel. Der Punkt bringt 1860 München – nun seit drei Partien ungeschlagen – nicht wirklich voran. Als Tabellenzwölfter haben die Löwen vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Wiesbaden steht mit fünf Zählern mehr auf Platz neun.
Köln 1:0 Essen: RWE-Serie reißt bei der Viktoria
Die Viktoria erwischte den besseren Start, ohne zunächst zu klaren Chancen zu kommen. Lobinger setzte sich in der 17. Minute stark gegen zwei Verteidiger durch, doch sein Abschluss von der Strafraumgrenze war kein Problem für Golz. Die Gäste strahlten wenig Gefahr nach vorne aus. Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff verpasste May knapp mit einem Direktschuss, nachdem ein abgeprallter Schuss von Lobinger bei ihm gelandet war. In einem zähen Spiel war Köln die bessere Mannschaft, aber ohne Durchschlagskraft.
In der zweiten Halbzeit setzte Martinovic das erste Ausrufezeichen, der mit einem Versuch von der rechten Seite den linken Pfosten traf (62.). Sechs Zeigerumdrehungen später verpasste der Stürmer eine Eingabe von Kraulich haarscharf (68.). Letztlich war es die individuelle Klasse von Malek El Mala, die das Spiel entschied. Nach einem Vertikalpass von Lofolomo setzte er sich stark gegen Kraulich durch und versenkte die Kugel trocken im langen Eck (83.). Kurz darauf holte sich Kraulich die Gelb-Rote Karte ab und musste somit vorzeitig vom Feld. Güler scheiterte in der 87. Minute an Golz. Das hätte sich fast gerächt, denn in der dritten Minute der Nachspielzeit hatte Meisel die Riesenchance zum Ausgleich, wurde aber von Keita geblockt. Der Dreier befördert die Viktoria, die zuletzt dreimal in Folge sieglos geblieben war, auf Platz sechs mit sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz drei. Essen, das erstmals nach sieben Partien und zuvor vier Siegen in Serie als Verlierer vom Platz ging, hat auf Platz 11 nun vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone.