"Tendenz geht da hin": Wollitz sieht Energie zu oft benachteiligt

Seit vier Spielen sieglos und in der Tabelle von Platz 1 auf Rang 3 abgerutscht: Es läuft derzeit nicht rund bei Energie Cottbus, was Trainer Claus-Dieter Wollitz vor dem Auswärtsspiel in Sandhausen (Sonntag, 13:30 Uhr) auch an strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen festmacht.

"Skandal wäre das falsche Wort"

Für drei Partien soll Filip Kusic nach seiner roten Karte wegen vermeintlichen Nachtretens aus dem Spiel gegen Hannover II gesperrt werden. "Skandal wäre das falsche Wort, aber es geht in die Richtung", meinte Trainer Claus-Dieter Wollitz bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag. Dass der DFB ein derart hohes Strafmaß ansetzt, nahm der 59-Jährige zum Anlass, um von einer generellen Benachteiligung der Lausitzer zu sprechen: "Durch das Strafmaß wissen wir, wo die Tendenz hingeht, was die Begleitung von Energie Cottbus betrifft", obwohl der FCE das fairste Team der Liga sei.

Schon seit "zig Jahren" werde Energie aus Sicht des Übungsleiters immer mal wieder benachteiligt, in dieser Saison "speziell angefangen mit dem Spiel gegen Osnabrück". In der Tat hätte der Gegentreffer zum 0:1 aufgrund einer Abseitsposition nicht zählen dürfen, wie liga3-online.de-Experte Babak Rafati in seiner Analyse erklärte. Allerdings hätte auch der Elfmeter für Cottbus, der zum 1:1 geführt hat, nicht gepfiffen werden dürfen. Das erwähnte Wollitz in seinen Ausführungen jedoch nicht. Der Elfmeter zum 2:1 für den VfL war laut Rafati dagegen korrekt.

Insgesamt wurde Energie den Rafati-Einschätzungen zufolge in dieser Saison zwölfmal benachteiligt, was zusammen mit Saarbrücken und Aue den dritten Platz bedeutet. Auf der anderen Seite profitierten die Lausitzer bislang erst sechsmal und bewegen sich im Liga-Vergleich damit im unteren Mittelfeld. Ein gewisses Ungleichgewicht lässt sich somit in der Tat nicht von der Hand weisen, gleichwohl wäre es zu kurz gegriffen, den Negativtrend der letzten vier Partien allein darauf zurückzuführen. Vielmehr sind es das abhandengekommene Matchglück und die defensive Anfälligkeit (acht Gegentore in den letzten vier Spielen).

Wollitz will wieder Kontinuität sehen

Dennoch ist der 59-Jährige weiterhin fest davon überzeugt, "dass die Mannschaft in dieser Saison etwas Historisches schaffen kann". Zumal das Team in den letzten Jahren immer stark im Schlussspurt gewesen sei. "Aber wir werden das nur dann schaffen, wenn wir immer an 100 Prozent kommen." Beim Auswärtsspiel gegen Stuttgart II war das etwa nicht der Fall. Um in die Erfolgsspur zurückzukehren, brauche Energie wieder die Kontinuität der letzten Monate. "Es gilt jetzt einfach, diese Kontinuität in diesen letzten zehn Spielen mit allem was wir haben, mit Überzeugung, Mut und Vertrauen, aber auch mit diesem unbändigen Willen auf den Platz zu bekommen."

Mit einem Sieg beim Auswärtsspiel in Sandhausen könne sich Energie nun eine "fantastische Ausgangsposition" für die weitere Saison erarbeiten, würde unter den Top 3 in die Länderspielpause gehen, was das erklärte Ziel ist, und könnte mit etwas Glück auch zurück an die Tabellenspitze springen. Die Chancen für einen Auswärtssieg beim SVS stehen nicht schlecht, schließlich haben die Kurpfälzer nur eine der letzten 14 Partien gewonnen. Dennoch warnte Wollitz: "Wir treffen auf eine Mannschaft, die – wenn man nur die Spieler bewertet -, gar nicht dort stehen dürfte, wo sie aktuell stehen." Nämlich auf dem viertletzten Platz. Dass Energie dagegen oben mitmischt und es auf den vorderen Plätzen derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt, "ist nach wie vor ein großer Erfolg für uns", hielt Wollitz fest. Nicht mit nach Sandhausen reisen werden Erik Engelhardt (fünfte gelbe Karte), Yannik Möker und Romarjo Hajrulla (beide muskuläre Probleme).

 

   

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