SVS: Kocak tritt zurück – Kleppinger und Diekmeier übernehmen

Kenan Kocak ist nicht länger Trainer des SV Sandhausen. Wie die Kurpfälzer am Sonntagabend vermeldeten, hat der 44-Jährige unmittelbar nach der 1:3-Pleite gegen den SC Verl seinen Rücktritt erklärt. Nun sollen Gerhard Kleppinger und Dennis Diekmeier den SVS vor dem Abstieg retten.

"Weg frei machen für einen neuen Impuls"

Nur ein Punkt aus den letzten acht Partien, 13 der vergangenen 17 Spiele verloren und in der Tabelle auf Platz 18 abgerutscht – bei bereits fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer: die Lage beim SV Sandhausen vor den letzten sieben Spieltagen ist besorgniserregend. Aus der anhaltenden Talfahrt hat Kenan Kocak nun Konsequenzen gezogen und ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Cheftrainer zurückgetreten.

"Die Entscheidung fällt mir sehr schwer, denn der SVS, die Menschen und die Region bedeuten mir sehr viel", so der 44-Jährige. "Doch am Ende geht es um den Verein. Und ich möchte für den SV Sandhausen, der über allem steht, den Weg frei machen für einen neuen Impuls. Ich wünsche dem Verein den verdienten Klassenerhalt." Bereits unmittelbar nach der Niederlage gegen Verl am späten Sonntagnachmittag soll der Deutsch-Türke laut der "Rhein-Neckar-Zeitung" angekündigt haben, das Gespräch mit Präsident Jürgen Machmeier suchen zu wollen. Danach ging es scheinbar ganz schnell.

Nur einen Sieg in zwölf Spielen

Übernommen hatte Kocak den Trainerposten erst Ende Dezember von Sreto Ristic, holte aus zwölf Spielen aber gerade mal einen Sieg und zwei Unentschieden. Das macht einen Punkteschnitt von lediglich 0,42. Immerhin: Im Landespokal führte der 44-Jährige die Sandhäuser ins Finale. Nun endet seine zweite Amtszeit beim SVS, nachdem er bereits von 2016 bis 2018 für die Schwarz-Weißen tätig war und mit dem Klub die beste Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte gespielt hatte.

Machmeier zollt Kocak "Respekt für seine Entscheidung", wenngleich es "menschlich eine Tragödie" sei. "Doch am Ende geht es um unseren Verein – das hat Kenan treffend erkannt. Wir haben die Hoffnung, dass die Entscheidung einen Impuls in der Mannschaft auslöst." Der SVS und Kocak würden aber "freundschaftlich verbunden bleiben", so Machmeier, der einen erneuten Trainerwechsel zuletzt mehrfach kategorisch ausgeschlossen hatte.

Stamatopoulos und Büyükakpinar freigestellt

Geschäftsführer Volker Piegsa ergänzt: "Wir haben bis zuletzt an die Trendwende geglaubt. Die letzten Wochen waren sehr intensiv und geprägt von dem unbedingten Willen, erfolgreich zu sein." So sehr er die Entscheidung persönlich bedaure, "wir alle kennen die Mechanismen im Profifußball, die Kenan zu diesem Entschluss haben kommen lassen. Ich wünsche ihm nur das Beste und glaube fest an unsere Chance auf den Klassenerhalt". Es sei wichtig, dass der Verein zur Ruhe kommt, um sich auf das Sportliche zu fokussieren. Im Zuge des Rücktritts von Kocak werden die Co-Trainer Joti Stamatopoulos und Emre Büyükakpinar mit sofortiger Wirkung freigestellt.

Bis Saisonende werden nun Gerhard Kleppinger und Dennis Diekmeier in Personalunion die Aufgaben des Cheftrainers übernehmen und sollen den SVS vor dem Abstieg retten. Kleppinger war in den vergangenen Jahren schon häufiger als Interimscoach eingesprungen, darunter in der Endphase der vergangenen Saison. Im Verein ist er bereits seit 2012, zuletzt fungierte der 67-Jährige als Leiter der Scouting-Abteilung und Koordinator Talentförderung. Diekmeier war im vergangenen Sommer nach dem Ende seiner langen Profikarriere ins Trainerteam des SVS gerückt und hatte dort den Posten Kleppingers übernommen. Erstmals in verantwortlicher Rolle an der Seitenlinie stehen wird das Duo am Mittwoch beim Auswärtsspiel in München. Dann muss unbedingt ein Sieg her, um das rettende Ufer nicht frühzeitig aus den Augen zu verlieren.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button