Drittklassige Profis, erstklassige Jugend

Drittklassige Profis, aber eine erstklassige Jugend. Dies gilt für acht der diesjährigen 18 Drittligavereine (die Zweitvertretungen vom VfB Stuttgart und dem BVB nicht mitgerechnet). Diese acht Vereine waren mit ihrer A-Jugend in den höchsten Ligen für jene Altersklasse vertreten, für welche am vergangen Wochenende der letzte Punktspieltag anstand. Die Erfolgsbilanz über die gesamte letzte Saison gesehen fällt dabei höchst unterschiedlich aus.

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Aufsteiger Stuttgarter Kickers gleich wieder weg

In der Süd/Südwest Staffel schaffte die A-Jugend der Spielvereinigung Unterhaching vergleichsweise souverän den Klassenerhalt und reihte sich mit einem siebten Tabellenplatz im Mittelfeld ein. Die Mannschaft der Stuttgarter Kickers, ebenso wie das Profiteam ein Aufsteiger der Vorsaison, muss sich – im Gegensatz zu den Profis – hingegen sofort wieder aus der Liga verabschieden. Als abgeschlagener Tabellenletzter konnte immerhin am letzten Spieltag noch der Saisonhöhepunkt erreicht werden, als der Staffelsieger, die Junioren des FC Bayern München, mit 2:1 geschlagen werden konnten.

Übles Jahr für die Alemannia

Noch mieser als die Saisonbilanz der Kickers fällt jene der A-Junioren von Alemannia Aachen in der Weststaffel aus.  Gerade einmal zwei Saisonsiege, dazu ganze 78 Gegentore in 26 Spielen mit einer 9:0-Niederlage beim MSV Duisburg als Tiefpunkt. Die vom ehemaligen Profi Reiner Plaßhenrich trainierten 17- bis 19-jährigen erlebten eine ähnliche üble Spielzeit wie die erste Mannschaft. Die Probleme für die krisengeschüttelte Alemannia reißen weiterhin nicht ab. Preußen Münsters Drittligateam legte eine ungleich erfolgreichere Saison hin, das Münsteraner A-Jugendteam allerdings nimmt ebenso wie das der Aachener den Fahrstuhl nach unten. Einzig Arminia Bielefeld schaffte von den Drittligajunioren dieser Staffel den Klassenerhalt und belegte zum Saisonende Platz 7.

Nord/Nordoststaffel: Tummelplatz für Drittligajunioren

Die Nord/Nordoststaffel stellte 2012/13 den Tummelplatz für Nachwuchsspieler von Drittligaklubs dar. Eine dieser Mannschaften stellte dabei einen Negativrekord für die gesamten drei A-Jugendstaffeln auf. Das Team des Halleschen FC kassierte ganze 81 Gegentore und ist damit als Schießbude der A-Junioren-Bundesliga anzusehen. Bei dieser Defensivbilanz erscheint der Abstieg des HFC nur folgerichtig. Der Nachwuchs des Chemnitzer FC trat zwar defensiv solider auf, muss aber ebenso Abschied aus der höchsten Spielklasse nehmen. Den Klassenerhalt geschafft hat hingegen der FC Rot-Weiß Erfurt. Trainer Christian Preußer, der im Sommer vergangen Jahres auch für einige Wochen bei den Profis aushalf, hatte in seinen Reihen mit Jonas Nietfeld auch den erfolgreichsten Torjäger aller Drittligavertretungen. Der 19-jährige erzielte 13 Tore in 25 Spielen und darf sich daher über einen Profivertrag für die kommende Saison freuen.

FC Hansa kämpft um die deutsche Meisterschaft

Im oberen Mittelfeld dieser Staffel reihte sich der VfL Osnabrück mit einem vierten Tabellenplatz ein. Noch erfolgreicher verlief die Spielzeit für die A-Jugendlichen des FC Hansa Rostock. Als Tabellenzweiter qualifizierte man sich für die Ausscheidungsspiele um die deutsche Meisterschaft und trifft nun am 13. und 17. Juni auf den FC Bayern München. Robin Krauße, Kapitän des Teams, wurde bereits mit einem Profivertrag belohnt und wird vielleicht in der Zukunft weitere Positivschlagzeilen für die Nachwuchsabteilung der Hanseaten schreiben, der unter anderem die Bundesligaprofis Toni und Felix Kroos entstammen. Mitverantwortlich für diese Erfolge ist übrigens ein weiteres im Fußballgeschäft tätiges Mitglied der Familie Kroos. Roland Kroos, der Vater des Brüderpaars, ist seit mittlerweile drei Jahren verantwortlicher Trainer für die Hansa-A-Junioren.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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