Das sind die Gründe für den Abstieg der SpVgg Unterhaching

Zum dritten Mal nach 2015 und 2021 ist die SpVgg Unterhaching in die Regionalliga abgestiegen. liga3-online.de nennt die Gründe dafür.
Grund 1: Aderlass im Sommer zu groß
Patrick Hobsch, Raphael Schifferl, René Vollath (alle drei wechselten zu 1860 München), Maurice Krattenmacher, Aaron Keller: Zahlreiche Leistungsträger hat die SpVgg Unterhaching im vergangenen Sommer verloren, vor allem der Abgang von 13-Tore-Mann Hobsch wog schwer. Insgesamt verzeichneten die Vorstädter 15 Zu- und 15 Abgänge, zudem rückten mehrere Talente aus dem eigenen Nachwuchs zu den Profis auf.
Der Umbruch war somit ein gewaltiger. Letztlich war der Aderlass jedoch zu groß und konnte mit den zahlreichen Nachwuchsspielern nicht aufgefangen werden. Im Winter holte Haching mit den beiden Zweitliga-Spielern Leander Popp und Fabio Torsiello nochmal Qualität hinzu, doch da war es bereits zu spät.
Grund 2: Nicht genug Erfahrung
Nicht zuletzt aus finanziellen Gründen hatte sich die Spielvereinigung im Sommer einem radikalen Verjüngungskurs unterworfen und das Durchschnittsalter auf 23,6 Jahre reduziert. Nach den drei U23-Teams stellen die Hachinger damit die jüngste Mannschaft der 3. Liga.
Zwar verfügt die Spielvereinigung angesichts von Spielern wie Manuel Stiefler (36 Jahre), Markus Schwabl (34), Simon Skarlatidis (33), Tim Knipping (32) und Johannes Geis (31) fraglos über Erfahrung, doch das Gros der Mannschaft kann diese nicht vorweisen. Gerademal die Hälfte aus dem 34 Spieler umfassenden Kader hat mindestens 20 Drittliga-Partien absolviert.
Grund 3: Offensiv zu harmlos
Mit lediglich 38 Toren in 34 Spielen stellt Haching nach Alemannia Aachen die zweitschwächste Offensive der Liga. Schon achtmal blieb die Spielvereinigung torlos – so auch am Samstag in Wiesbaden. Insgesamt gaben die Hachinger in dieser Saison erst 462 Torschüsse ab, was den drittletzten Platz im Liga-Vergleich bedeutet. Die Chancenverwertung von 8,2 Prozent liegt zudem unter dem Liga-Schnitt von 9,1 Prozent.
Den einen Torjäger wie in der letzten Saison mit Patrick Hobsch gibt es nicht, stattdessen stehen in Lenn Jastremski, Julian Kügel und Luc Ihorst drei Spieler bei sechs beziehungsweise fünf Treffern. Sonderlich überraschend ist die Harmlosigkeit in der Offensive aber nicht, schließlich haben die Oberbayern im Sommer 35 ihrer 50 Saisontore durch Abgänge verloren.
Grund 4: Finanziell zu schwach aufgestellt
Trotz einiger Millionen-Einnahmen durch Spielerabgänge in den letzten Jahren – allein der Wechsel von Karim Adeyemi nach Salzburg im Sommer 2018 brachte Haching rund zehn Millionen Euro ein und auch am Weiterverkauf des 23-Jährigen zum BVB vor drei Jahren wurde die Spielvereinigung mit 6,75 Millionen Euro beteiligt – sind die Kassen der Spielvereinigung chronisch klamm. Allein in der Rückrunde mussten zwei Millionen Euro eingespart werden. Zum Vergleich: Bei dieser Summe handelt es sich fast um das Jahresbudget der Profimannschaft.
Künftig will sich die Spielvereinigung finanziell besser aufstellen, wie Präsident Manfred Schwabl unmittelbar nach dem besiegelten Abstieg angekündigt hatte: "Wir müssen kapieren, dass es in der 3. Liga nicht nur um Fußball, sondern auch um wirtschaftliche Ausstattung und strukturelle Anforderungen geht. Da haben wir Nachholbedarf."