Stadion-Guide: Jahnstadion
Das Jahnstadion an der Prüfeninger Straße ist seit fast 90 Jahren die Heimat des SSV Jahn Regensburg. Das alte Rund, in dem sogar Spiele der Olympischen Sommerspiele 1972 ausgetragen wurden, wurde im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut und auf die jeweils aktuellen Anforderungen angepasst, obgleich das nur die nötigsten Punkte betrifft. Heute entspricht das Stadion, das als „Old-School“ und nostalgisch gilt, nicht mehr dem nötigen Standard, weswegen derzeit ein neues Stadion in Regensburg gebaut wird – die Continental Arena (Eröffnung: 2015).
Der Zuschauerrekord im Jahnstadion beträgt zwar 30.000, heute hat es nach dem jüngsten Umbau (unter anderem durch die Errichtung einer mobilen Stahlrohrtribüne im ehemaligen Block G) im Sommer 2012 eine Kapazität von 12.500 (davon 9.500 Stehplätze). Kennzeichen des ab 1926 errichteten Stadions – das damit eines der ältesten der Liga ist – ist der berühmte Turm im Block H, an dem eine Uhr sowie eine analoge Spielstandanzeige angebracht ist. Das ist traditionell der Platz der Jahnfans im Stadion.
Name: Jahnstadion
Verein: SSV Jahn Regensburg
Eigentümer: Stadt Regensburg
Anschrift: Prüfeninger Straße 57a, 93047 Regensburg
Baujahr: 1926
Kapazität: 12.500
Sitzplätze: 3.055
– davon überdacht: 2.148
Stehplätze: 9.445
– davon überdacht: keine
Spielfeld: 104 x 68 m
Heimsupportblock: Block H, unterm Turm (Kap. 3.433)
Gästeblock: Blöcke O und P (Kap. 2.319)
Zuschauerrekord: 30.000 (1950)
Rasenheizung: ja
Laufbahn: nein
Besonderheit: Spielort der olympischen Sommerspiele 1972
Die Preise beziehen sich auf die Tageskassen. Der VVKs-Preis kann abweichen!
Sitzplatz
Haupttribüne: 24 Euro / erm.: 21 Euro / Kind: 17 Euro
Vortribüne (überdacht): 22 Euro / erm.: 19 Euro /Kind: 15 Euro
Vortribüne (unüberdacht): 19 Euro / erm.: 16 Euro /Kind: 12 Euro
Nordtribüne W1/W3: 23 Euro / erm.: 20 Euro / Kind W1: 16 Euro bzw. Kind W3 10 Euro
Nordtribüne W2: 24 Euro /erm.: 21 Euro / Kind: 17 Euro
Stehplatz
Blöcke G, H, O, P, Q, W4: 11 Euro / erm.: 9 Euro / Kind: 5 Euro
Die Zuschauerentwicklung beim SSV Jahn in den vergangenen fünf Jahren:
Saison | Wettbewerb | Schnitt |
2009/10 | 3. Liga | 3.684 |
2010/11 | 3. Liga | 3.319 |
2011/12 | 3. Liga | 3.783 |
2012/13 | 2. Bundesliga | 7.513 |
2013/14 | 3. Liga | 3.474 |
Im Jahr 1926 pachtete der SSV Jahn Regensburg das Grundstück des heutigen Jahnstadions und trug seitdem seine Heimspiele auf dem sog. Jahn-Platz aus. Fünf Jahre später, als immer mehr Zuschauer den Jahn besuchten, wurde die Jahn-Tribüne gebaut – damals eine der modernsten Fußballtribünen Deutschlands! 1949 wurde es dann zum ersten Mal umgebaut, als um das Spielfeld herum erstmals Stehplatzränge errichtet wurden. Außerdem wurde der berühmte „Turm“ errichtet, mit Uhr und analoger Spielstandanzeige.
Die erfolgreichsten Jahre erlebte das Stadion in den 1950er Jahren, in denen teilweise ein Zuschauerschnitt von 17.000 erreicht wurde. Der Rekord wurde im Februar 1950 aufgestellt, im Heimspiel gegen die SpVgg Fürth kamen 30.000 Zuschauer an die Prüfeninger Straße. In der Folgezeit ging der sportliche Erfolg des Jahn allerdings immer weiter zurück, bis schließlich der Verein dazu gezwungen war, das Stadion 1975 an die Stadt Regensburg zu verkaufen. 1987 wurde das Stadion aufgrund fehlender Mittel für einen Neubau komplett saniert und eine Flutlichtanlage errichtet.
Seit dem wurde das Jahnstadion noch drei weitere Male aufgerüstet (2003, 2008 und 2012), als für neue Ligen höhere Anforderungen erfüllt werden mussten. Neue Tribünen für eine höhere Kapazität (Vortribünen vor der Haupttribüne, eine Stahlrohrtribüne im Block G) und eine Rasenheizung standen unter anderem auf dem Programm. Nach Fertigstellung der neuen Arena (Vor. 2015) wird das Jahnstadion abgerissen.
Auto: Auf der A 93 aus Richtung München/Weiden jeweils die Ausfahrt Prüfening nehmen. An der Ampel rechts in die Prüfeninger Straße einbiegen. Nach ca. 450 m liegt rechts an der Ecke Prüfeninger Straße/Lessingstraße das Jahnstadion.
Da das Stadion direkt in einem Wohngebiet liegt sind die Parkmöglichkeiten direkt am Stadion rar. Im Umkreis von maximal 500m finden sich jedoch einige Möglichkeiten:
-Parkhaus der Klinik St. Hedwig
-Parkhaus Krankenhaus d. Barmherzigen Brüder
-Parkplatz P+R West
-Parkplatz Dechbettener Straße
-Parkplatz Ladehofstraße (Gäste; ist ausgeschildert)
Nahverkehr: Mit der Bus-Linie 1 (Richtung "Prüfening") ab Hauptbahnhof Regensburg bis zur Haltestelle Goethestraße (Fahrtzeit etwa 15 Minuten).
Zu Fuß: Vom Hauptbahnhof kann das 2,5km entfernte Stadion auch bequem zu Fuß erreicht werden (Dauer etwa 25 min).
Für Gästefans sind die Stehplätze in den Blöcken O und P (Kapazität 2.319) reserviert. Eingang für die Stehkurve ist die Heitzerstraße, für Sitzplätze auf der Haupttribüne die Lessingstraße.
Was erlaubte und verbotene Gegenstände/Fanutensilien betreffen, so variieren diese je nach Verein. Genauere Informationen erhält man beim Fanbeauftragten!
Bier (Hacker Pschorr, 0,5 L): 3,00 €
alkoholfreie Getränke (0,5 L): 3,00 €
Bock- oder Bratwurstsemmel: 3,00 €
Das Jahnstadion entspricht sicherlich nicht mehr zu 100% den heutigen Standards, dennoch hat das fast 90 Jahre alte Rund auf alle Fälle seinen Charme. Vor allem die alte Holztribüne, die mit Ausnahme der roten Sitzschalen noch in ihrem Originalzustand von 1931 besteht, zeugt von Tradition im kleinen Stadion. Auch die weite, runde Gästekurve erfreut sich bei vielen Gästefans großer Beliebtheit. Alleinstellungsmerkmale hat das Stadion an der Prüfeninger Straße sicherlich auch wegen des „Turmes“, der analogen Anzeigetafel auf der Gegengerade.
Leider ist das Stadion nicht überdacht, sodass die Fans erbarmungslos jeder Wetterlage ausgesetzt sind. Auch sind, da das Stadion (heute) in einem Wohngebiet liegt, großartige Umbaumaßnahmen und Verbesserungen der zweifellos vorhandenen Defizite schwierig. Auch die sechs (nicht vier!) Flutlichtmasten sind zwar kultig, versperren vielen Zuschauern aber die Sicht, da sie vor den Stehrängen gebaut sind. Dennoch kann man erkennen, dass das Jahnstadion so gut es geht aufgerüstet wurde um den heutigen Standards zumindest im Ansatz zu entsprechen. So entstand im Laufe der Jahre die Geschäftsstelle im Südwesten des Stadions (liebevoll „Containerburg“ genannt), die zusätzlichen Stahl-Vortribünen vor der traditionsreichen Haupttribüne, die große überdachte Nordtribüne im alten Block G oder die Video-Wall neben dem Gästeblock. Das Bild des Jahnstadions ist daher geprägt von Vergangenheit und Zukunft, zeugt von einer Zeit des Übergangs, was man schön an der doppelten Spielzeit und –stand-Angabe im Stadion – am analogen „Turm“ und der modernen Videoleinwand – erkennen kann. Da das alles eher Notlösungen sind wird es Zeit, dass das neue Stadion 2015 eingeweiht wird. Das alte Jahnstadion ist in dieser Form definitiv nicht tauglich für eine erfolgreiche Zukunft des SSV Jahn im Profifußball.
Tobias Braun