Angriff auf die 2. Liga? Die Neuen in Saarbrücken im Check
ach einer nach Vereinsangaben nicht zufriedenstellenden abgelaufenen Saison hat sich der 1. FC Saarbrücken in den letzten Wochen mit mehreren Neuzugängen verstärkt. Grundlage für die Vielzahl an Neuverpflichtungen war nicht nur der Umbruch in Form von 14 Abgängen, sondern auch die laut Präsident Borgard höheren Zuwendungen einiger Sponsoren. Ergebnis dieser neuen Voraussetzungen ist, dass der Verein nun den Aufstieg in die Zweite Bundesliga als Ziel formuliert hat. Gegenüber der „Bild“ erklärte Borgard dazu: „Ja, da wollen wir hin und sind vorsichtig optimistisch.“ Im Folgenden möchte liga3-online.de die Neuzugänge des 1. FC Saarbrücken vorstellen und einen Blick darauf werfen, welche Rolle sie für die Zielsetzung des Clubs spielen können. Mit den bislang elf neuen Spielern im Kader war der FCS wie auch in den Jahren zuvor vielfach auf dem Transfermarkt tätig. Jedoch scheint bei den jüngsten Transfers die Erfahrung ein wichtigeres Auswahlkriterium gewesen zu sein, als bislang. Während mit Jaron Schäfer und Frederic Ehrmann zwei Spieler aus der eigenen Jugend Profiverträge erhielten, haben vier der neun übrigen Neuzugänge Einsätze in der ersten Bundesliga vorzuweisen. Auch die weiteren Spieler können fast alle auf große Zweit- und Drittligaerfahrung blicken.
Tor: Ochs
Das fängt auf der Torwartposition an. Dort wurde mit Timo Ochs ein echter Routinier verpflichtet. Zuletzt bei Jahn Regensburg unter Vertrag, spielte er zuvor mit 1860 München, Hertha BSC Berlin und dem 1. FC Nürnberg bei mehreren namhaften Vereinen. Bei RB Salzburg konnte der 31-jährige nicht nur Erfahrung in europäischen Wettbewerben sammeln, sondern auch unter Giovanni Trapattoni trainieren.
Abwehr: Falkenberg, Fischer, Kern
Für die Abwehr, die zuletzt mit 62 Gegentoren keine gute Bilanz aufwies, wurden mit Kim Falkenberg und Nils Fischer zwei umworbene Spieler an Land gezogen. Während Rechtsverteidiger Falkenberg mit erst 25 Jahren bereits 106 Zweitligaspiele vorweisen kann und währenddessen auch Kapitän bei Alemannia Aachen war, spielte Fischer zuletzt mit dem VfL Osnabrück um den Aufstieg und war dort als Innenverteidiger gesetzt. Mit Julian Kern wurde zudem ein Linksverteidiger aus dem süddeutschen Amateurbereich verpflichtet. Da dieser jedoch als Perspektivspieler geholt wurde, ist der FCS für diese Position weiterhin auf der Suche.
Mittelfeld: Glockner, Korte, Kreuels, Schäfer, Ehrmann
Auch das Mittelfeld konnte mit Andreas Glockner, Raffael Korte und Philipp Kreuels nach den Abgängen erneut stark besetzt werden. Alle drei blicken auf Erfahrung in der zweiten bzw. dritten Liga zurück. So kam Glockner bislang bei Freiburg, Koblenz, Heidenheim und Osnabrück in den drei ersten Ligen zum Einsatz. Korte, der von Eintracht Braunschweig für ein Jahr ausgeliehen ist, soll bei den Saarbrückern den nächsten Entwicklungsschritt machen. Philipp Kreuels, zuletzt Top-Scorer bei Absteiger Babelsberg soll der neue Spielmacher des FCS werden. Mit Jaron Schäfer und Frederic Ehrmann wurden außerdem zwei Talente aus der eigenen Jugend in den Profikader integriert, um sich dort entwickeln zu können.
Angriff: Rathgeber, Deville
Weitere Neuzugänge sind die Angreifer Thomas Rathgeber von Kickers Offenbach, sowie Maurice John Deville, der von Drittligaaufsteiger SV Elversberg kommt. Beide sollen den Konkurrenzkampf in der Offensive erhöhen und Alternativen zu Marcel Ziemer bilden. Beide gehörten zuletzt zum Stammpersonal in ihren Clubs. Ebenso wie Glockner kann Rathgeber auf Einsätze von der ersten bis zur dritten Liga blicken. Der 20-jährige Luxemburger Deville hat mit elf Toren und sechs Vorlagen entscheidenden Anteil am Aufstieg der Elversberger.
Fazit: Die Situation nutzen
Um die Schwachpunkte der letzten Spielzeiten zu beheben, haben die Verantwortlichen des Vereins mehr Wert auf Qualität gelegt, als zuletzt. Die Erfahrung und bisherige Bilanz der Neuzugänge lässt hoffen, dass Trainer Jürgen Luginger nun in allen Mannschaftsteilen ausreichend Personal zur Verfügung hat, um sowohl Verletzungen, als auch vereinzelten Leistungsschwankungen besser begegnen zu können. Darüber hinaus hat die Mannschaft aufgrund der Klasse der Spieler das Potenzial, um einen der vorderen Plätze zu spielen. Insbesondere da Schwergewichte wie der Karlsruher SC und Arminia Bielefeld die Liga verlassen haben, ist die Konkurrenz um den Aufstieg etwas entschärft worden. Auch der VfL Osnabrück muss offensichtlich finanziell kürzer treten. Allerdings versuchen auch andere Vereine, diese Situation zu nutzen. Da jedoch nicht nur die Mehrzahl der Neuzugänge, sondern auch einige der etablierten Spieler ihre für die dritte Liga sehr gute Qualität bereits unter Beweis gestellt haben, ist der Aufstieg für den 1. FC Saarbrücken ein realistisches Ziel.