Erster Spieltag: Wer kommt besser aus den Startlöchern?
Nachdem Neuling RB Leipzig im Eröffnungsspiel am Freitagabend den Halleschen FC mit 1:0 bezwang, startet heute der Großteil der anderen Teams in die Spielzeit. Pünktlich um 14 Uhr werden die nächsten acht Drittligapartien angepfiffen. Ähnlich ambitioniert wie die erfolgreichen Leipziger will der 1. FC Heidenheim die Saison gestalten (live im SWR). Doch Trainer Frank Schmidt will die Duisburger Zebras nicht auf die leichte Schulter nehmen: "Sie haben die Lizenz und eine Mannschaft, die über Erfahrung verfügt." Bei den Duisburger, die erst seit dieser Woche über einen angemessenen Kader verfügen, wird zunächst tief gestapelt. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Torsicherung, je länger es 0:0 steht, desto besser für uns", legen sich Manager Ivica Grlic und Neu-Trainer Karten Baumann fest. 13.000 Zuschauer werden zum ersten Spiel des MSV in der dritten Liga erwartet. Ein Faktor, der den favorisierten Heidenheimern einiges an Gegenwind bescheren könnte.
Stuttgarter Kickers und Erfurt gegen den Fehlstart
In der letzten Spielzeit fanden sich beide Teams im unteren Bereich der Tabelle wieder. Das soll dieses Jahr möglichst verhindert werden. Die erste große Chance: Ein Sieg in der ersten Partie der neuen Saison. Bis zum 38. Spieltag soll in Stuttgart dieses Mal niemand zittern. "Endlich geht es wieder los und die Jungs können beweisen, dass sich die anstrengende Vorbereitung gelohnt hat", freut sich Präsidiumsmitglied Guido Buchwald. Kurz vor Saisonstart haben die Kickers noch Daniel Engelbrecht vom VfL Bochum verpflichtet. In der Rückrunde war Engelbrecht bereits nach Degerloch ausgeliehen. Mehr Qualität wollte auch Rot-Weiß Erfurt in den Kader bringen. Spieler wie André Laurito, der verletzte Okan Derici und Stefan Kleineheismann sollen die Mannschaft von Walter Kogler aufwerten. "Wir trachten nach hohem Ballbesitz, schnellem Umschaltspiel, ohne sich dabei in der Abwehr zu entblößen und wollen immer wieder Akzente nach vorne setzen", erklärt Kogler die taktische Marschroute.
Geheimtipps Saarbrücken und Wiesbaden unter sich
Wenn Saarbrücken auf Wiesbaden trifft, spielen zwei Drittliga-Urgesteine gegeneinander. Wenn es nach den Verantwortlichen geht, sollen beide Mannschaften in der neuen Saison eine gute Rolle in der oberen Tabellenhälfte ausüben. Die Teams haben sich mit zahlreichen Spielern verstärkt. Saarbrückens Jürgen Luginger und Wiesbadens Peter Vollmann dürften nach diesen ausführlichen Kaderanpassungen nicht mehr viel Spielraum haben. Im direkten Vergleich kann es aber nur für einen so richtig klappen. Es ist entscheidend, wer besser aus den Startlöchern kommt. Gleich zwei wichtige Neuzugänge fehlen. Während Saarbrücken auf Andreas Glockner (zuvor VfL Osnabrück) verzichten muss, fehlt Maximilian Ahlschwede (zuvor Kickers Offenbach) bei den Wiesbadenern.
Rostock gegen Kiel – Erstaufführung in Liga drei
Im Ostsee-Duell zu Rostock (live im NDR) feiert Hansa seine Ligapremiere gegen den Aufsteiger Holstein Kiel. Dabei werden die Ex-Rostocker Fiete Sykora und Marcel Schied ein Wiedersehen feiern können. Zeitgleich ist Hansas neuer Coach Andreas Bergmann bereit für seinen ersten Einsatz als Rostock-Trainer. Nie trafen Kiel und Rostock bisher in einem Ligaspiel aufeinander. Zum Debüt werden gut 13.000 Zuschauer in der DKB-Arena erwartet. Mustafa Kucukovic (noch keine Spielberechtigung) und Nikos Ioannidis (etwa 1-2 Wochen verletzt) fehlen Bergmann und hinter den zuletzt angeschlagenen Milorad Pekovic und Tommy Grupe steht ein Fragezeichen. Bei den Kielern fallen Andy Hebler, Takuya Okada, Steve Müller und Patrick Breitkreuz aus.
Stürmische Darmstädter emfängt unerfahrene Elversberger
Die sportlich abgestiegenen Darmstädter rutschten durch die Pleite der Offenbacher wieder in die 3.Liga. Demzufolge verstärkte man sich im Sommer mit einigen Neuzugängen. Das Hauptaugenmerk lag dabei in der Offensive. Ein Sturm zieht auf, über Darmstadt. Die drittliga-erfahrenen Offensivkräfte Dominik Stroh-Engel und Marco Sailer dürften den Anfang machen. Die Lillien rechnen mit 6.000 Zuschauern gegen den Aufsteiger aus Elversberg. Der kürzlich verpflichtete Allrounder Julius Biada steht aufgrund einer Muskelverletzung noch nicht im Kader. Bei den Elversbergern sieht das anders aus. Torhüter Kenneth Kronholm und Morten Jensen, Innenverteidiger Wenzel, Mittelfeldakteur Daniel Jungwirth sowie der jüngst verpflichteten Stürmer Felix Luz sind die einzigen Spielern, die bereits ihre Qualität unter Beweis gestellt haben. Für alle anderen ist die dritte Liga ein neues Pflaster.
U23-Teams im direkten Vergleich
Im Duell der Zweitvertretungen treffen zwei Mannschaften mit viel Potenzial aufeinander. Zunächst gilt für beide U23-Teams aber das Klassenziel Ligaverbleib. Während Stuttgart II den erfahrenen Torjäger Marco Grüttner von den Stuttgarter Kickers loseiste, war Dortmund II eher im Jugendbereich tätig. Sechs Spieler wurden verpflichtet, zudem wurden einige Akteure aus der U19 hochgezogen, so auch unter anderem die in der Vorbereitung bei den Profis mittrainierenden Verteidiger Marian Sarr und Jannik Bandowski. Zlatan Alomerovic, Koray Günter und Balint Bajner fallen beim BVB zunächst aus. Beim letzten direkten Duell, das Dortmund am letzten Spieltag der vergangenen Saison mit 1:0 für sich entschied und somit den ersten Drittliga-Klassenerhalt der Vereinsgeschichte perfekt machte, sorgten Kleinigkeiten für den Unterschied.
Bayern-Teams ohne Personalsorgen
"Wir wollen zum Auftakt einen Sieg", fordert Regensburgs Trainer Thomas Stratos vor dem Saisonauftakt (live auf br.de) gegen das letztjährige Überraschungsteam aus Unterhaching. Dagegen beschäftigt sich Hachings Claus Schromm viel mehr mit der Aufstellung seiner Truppe: "Bei uns wird es in dieser Saison erst einmal keine feste Startelf geben, denn wir haben eine sehr homogene Truppe." Mit Marius Duhnke und Janik Haberer könnte das wohl jüngste Sturmduo der Liga auflaufen. Besonders gut für Zweitligaabsteiger Regensburg: Alle Spieler im 22er Kader haben sich fit gemeldet. Stratos kann also aus dem Vollen schöpfen. "Wir müssen trotzdem vorsichtig sein. Haching hat zwar eine ganz junge Truppe, ist aber extrem gefährlich", erklärt der Jahn-Coach. Denn auch bei den Gästen aus Unterhaching fehlt einzig und allein Benjamin Kauffmann.
Favorit Münster gegen unberechenbare Burghauser
Ein weiterer Aufstiegsfavorit greift mit Preußen Münster ins Geschehen ein (live auf sportschau.de). Während es für die Burghauser im kommenden Jahr vor allem darum gehen dürfte, nichts mit dem Abstieg zu tun haben, wollen die Münsteraner ihren großen Traum von der zweiten Bundesliga erfüllen. Hochkaräter wie Gaetano Manno und Marcus Piossek (beide vom VfL Osnabrück) sollen den Weg für die Preußen ebnen. "Kämpferisch, läuferisch und spielerisch stark", lauten die Attribute, die Münsters Pavel Dotchev von seiner Mannschaft sehen will. Ganz anders sieht es bei Wacker Burghausen aus. 13 teilweise sehr schwer zu verkraftende Abgänge haben Coach Georgi Donkov das Leben im Sommer schwer gemacht. Er wird in seiner Startaufstellung voraussichtlich gleich sieben Neuzugängen das Vertrauen schenken.
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