Heidenheim mit Kraftakt zum Sieg
Der 1. FC Heidenheim hat im Auswärtsspiel beim MSV Duisburg den erwarteten Auswärtssieg eingefahren – die Albstädter taten sich beim 0:1 aber viel schwerer als gedacht. Vor über 18.000 Zuschauern gelang es Sebastain Griesbeck erst in der 75. Minute die MSV-Abwehr zu überwinden, dazu musste zudem erst eine Standardsituation herhalten. Heidenheims Trainer Frank Schmidt sah "kein einfaches Spiel". Für Duisburg hat das schwere Auftaktspiel noch Folgen: Am zweiten Spieltag werden sie es noch schwerer haben: Zwei Spieler fallen zusätzlich aus!
18.000 stehen hinter einem kämpfenden MSV
Der 1. FC Heidenheim war beim MSV Duisburg haushoher Favorit. Als Aufstiegskandidat beim Absteiger, der gerade einmal elf Tage für die Vorbereitung und einen kurzfristig zusammengeschusterten 18-Mann-Kader hatte, waren drei Punkte Pflicht. Doch die "Zebras", mit den 18.000 Fans im Rücken, machten den Gästen das Leben so schwer wie möglich. Diese legten zwar sofort den Vorwärtsgang ein und spielten auf das Tor von Rataijcak, der Keeper hielt sein Team aber mehrmals mit Glanzparaden im Spiel. Seine Vorderleute kamen allerdings auch zu guten Chancen. Die beste hatte wohl Kevin Wolze, dessen Schuss aus der 18. Minute von Erol Sabanov gerade noch über die Latte gelenkt werden konnte. Allen schlechten Voraussetzungen zum Trotz kämpfte der MSV.
Heidenheims Kraftakt zum verdienten Sieg
Nach dem Pausentee wurde der MSV sogar stärker als der FCH, das entscheidende Tor machten aber dann die Gäste: Sebastian Griesbeck staubte nach einer Standardsituation gekonnt ab und erzielte in seinem ersten Drittligaspiel für Heidenheim sein erstes Tor. Duisburg drängte zwar noch auf den Ausgleich, Heidenheim machte aber souverän dicht und rettete den Sieg über die Zeit. Zudem sah Kevin Wolze wegen eines groben Foulspiels in der 90. Minute noch die Rote Karte. Am Ende eines hart umkämpften Spiels gewann Heidenheim gegen aufopferungsvoll kämpfende "Zebras" zwar verdient, nicht aber ohne den entsprechenden Einsatz. Es war schwerer, als es die Albstädter erwartet hattet. So wacker sich die Zebras geschlagen haben, umso schwerer wird es am nächsten Wochenende. Neben dem gesperrten Kevin Wolze (2 Spiele) müssen sie auch auf Tanju Öztürk verzichten. Der Mittelfeldmann zog sich bereits in der 9. Minute einen Außenbandriss und Kapselriss im linken Sprunggelenk zu. Damit dezimiert sich der eh schon kleine Duisburger Kader weiter.
Die Stimmen zum Spiel:
Karsten Baumann (MSV): „Das ist eine bittere Niederlage für uns. Durch eine Standardsituation zu verlieren, haben wir uns natürlich nicht gewünscht. Wir haben sehr gut verteidigt. Die Spieler sind alle enttäuscht in der Kabine jetzt. Es gibt nach diesem Spiel aber keinen Grund sich zu verstecken. Wir müssen auf dieser Leistung aufbauen. Das Zusammenspiel wird in den nächsten Wochen sicherlich noch besser. Die Stimmung war fantastisch heute.
Frank Schmidt (FCH): „Für den MSV Duisburg war das heute kein einfaches Spiel, für uns allerdings auch nicht. Sich auf eine Situation einzustellen, bei der man nicht weiß, was einen erwartet, ist ebenfalls schwierig. Trotzdem wollten wir mutig spielen und Tempo ins Spiel bringen. Die ersten zwanzig Minuten waren jedoch von Unterbrechungen geprägt. Von der ersten Minute war klar, dass uns der Gegner alles abverlangen würde. Wir waren geduldig und gut organisiert. Offensiv haben wir uns mehr ausgerechnet. Dann muss man eben auch eine Standardsituation nutzen. Das Tor freut mich für Sebastian Griesbeck, der heute sein erstes Drittliga-Spiel gemacht hat. Wir nehmen diesen Sieg natürlich gerne mit. Die Kulisse heute war der Wahnsinn."
MSV Duisburg: Ratajczak – Ofosu-Ayeh, Kühne, Bollmann, Dum – Gardawski, Öztürk (9. Aycicek), Feisthammel (82. Güll), Zoundi (76. Tsourakis) – Wolze, Onuegbu / Trainer: Baumann.
FC Heidenheim: Sabanov – Malura (87. Krebs), Göhlert, Wittek, Heise – Rheinhardt, Griesbeck – Bagceci (64. Deutsche), S. Sökler (64. Strauß), Schnatterer – Niederlechner / Schmidt.
Tor: 0:1 Griesbeck (74.)
Zuschauer: 18.111
Rote Karte: Kevin Wolze (89.)