Regensburg: Neues Stadion im Anflug
Das Geheimnis ist gelüftet! Am Vormittag hat die Stadt Regensburg auf einer Pressekonferenz das neue Stadion des SSV Jahn vorgestellt, das im Sommer 2015 eröffnet werden soll. 15.052 Zuschauer werden in die ganz in rot gehaltene Arena passen, davon werden gut 6.000 Stehplätze sein. Die Arbeiten auf dem Gelände im Stadtsüden haben bereits begonnen, nach einer Baufeldfreimachung laufen im Augenblick die Kanalarbeiten. Im Frühjahr des nächsten Jahres folgt dann der Spatenstich. Die Firma BAM Sports GmbH, die u.a. auch schon die Stadien in Mainz und Augsburg baute und auch (Stand heute) das neue Stadion in Chemnitz bauen wird, erhielt gestern vom Stadtrat den Auftrag, nachdem dieser sich zwischen fünf Firmen und deren Modelle entschieden hatte.
Schon lange diskutiert man in Regensburg über die Ablösung des 87 Jahre alten Jahnstadions, seit 2011 werden Nägel mit Köpfen gemacht: Der Stadtrat beschloss damals den Neubau an der 3km entfernten Franz-Josef-Strauß-Allee. Nun ist auch bekannt, wie das Stadion aussehen soll: Freie – aber witterungsgeschütze – Ecken (die bei einer eventuellen Kapazitätserhöhung auf 18.000 geschlossen werden), eine reine Stehplatztribüne im Süden, der Gästeblock im Nordwesten. Als kleines "Zuckerl" zieht der Turm aus dem Jahnstadion mit um und wird als eine Art Treffpunkt mit in das neue Stadiongelände integriert.
Die markanten Formen der roten Tribünendächer machen das Stadion optisch anspruchsvoller, als so mancher Neubau der letzten Jahre (Beispiel Ingolstadt, wo die Fassaden komplett ungestaltet gelassen wurden und nur der graue Beton zu sehen ist). In das Funktionsgebäude im Osten werden sich neben den Business-Logen die Geschäftsstelle des SSV Jahn und die Geschäftsstelle des Bezirks Oberpfalz des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) eingelagert werden. Die Verantwortlichen des SSV Jahn sind begeistert: "In Deutschland einmalig", "Sensationell", und "Passt zum Jahn und zur Stadt Regensburg", konnte man bei der Pressekonferenz vernehmen.
52,7 Millionen Euro wird das Projekt "Arena Regensburg" voraussichtlich kosten, darin einbegriffen sind auch die Erschließung sowie die drei Parkflächen für u.a. 2.300 Autos. Allerdings wird es ein reines Fußballstadion. Zwar können Teile des Funktionsgebäudes (z. B. Logen) vermieten werden, Konzerte oder ähnliche Massenveranstaltungen werden dort aber nicht stattfinden: "Konzerte in der Arena sind Kokolores. Schon alleine wegen der Lärmemission", so Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU). Wie das Stadion heißen wird ist noch nicht entschieden. Aktuell wird schlicht der Projektname verwendet, die Namesrechte sollen aber verkauft werden. Erste Gespräche sollen bereits geführt worden sein. Was mit dem alten Jahnstadion geschieht ist auch schon offiziell: Es wird abgerissen und wird einem Wohngebiet weichen, im Süden wird die Brauerei ihre Anlage vergrößern.
Fotos: Stadt Regensburg