Topspiel zwischen Leipzig und Münster: Wer kann nachlegen?

Das Topspiel des 2. Spieltags: Leipzig empfängt Münster! Es ist mehr als nur ein normales Fußballspiel: Am Samstag (14:00 Uhr, live auf sportschau.de) kommt es mit dem Duell RB Leipzig gegen Preußen Münster zum ersten echten Highlight der neuen Saison. Dabei birgt nicht nur das Geschehen auf dem Platz, sondern auch die so unterschiedliche Philosophie der beiden Clubs viel Brisanz. Auf der einen Seite die vom Weltkonzern Red Bull unterstützten und erst 2009 gegründeten Leipziger, die mit ihrem WM-Stadion in nicht allzu ferner Zukunft die höchste deutsche Spielklasse durcheinander wirbeln wollen. Auf der anderen Seite der Traditionsclub Preußen Münster, der zwischenzeitlich im Niemandsland des deutschen Fußballs verschwand und jetzt wieder von der 2. Bundesliga träumt.

"Leipzig macht die Liga attraktiver"

So unterschiedlich diese Vereine auch sein mögen, von gegenseitiger Abneigung ist nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Beide Clubs sprechen mit viel Respekt übereinander. Leipzigs Coach Alexander Zorniger: „Münster ist eine sehr erfahrene Mannschaft. Wenn man sie spielen lässt, münzen sie das irgendwann auch in Tore um. Es ist die aus dem letzten Jahr beste Mannschaft neben Osnabrück. Wir müssen das Spiel exakt und mit viel Emotionen angehen.“ Auch Thomas Bäumer, Aufsichtsratsboss bei den Preußen, hegt keinerlei böse Gedanken über den von vielen Fußballfans verachteten RasenBallsport Leipzig. In einem Interview mit der „Münsterschen Zeitung“ erklärte er: „Geld schießt Tore, ja. Aber nur in Kombination mit Kontinuität und Teamgeist, das muss der Club jetzt nachweisen. Das Umfeld ist in Leipzig hochprofessionell, davon können wir nur träumen. Und der Verein macht die Liga attraktiver und trägt zum Entertainment bei.“

Zorniger setzt auf die Elf aus dem Spiel gegen Halle

Obwohl entgegen vieler Behauptungen das offizielle Ziel nicht unbedingt Aufstieg lautet, möchte man die Attraktivität in der 3. Liga dennoch nicht allzu lange (alleine) steigern. Dass man so lange wie nur möglich aber um die Aufstiegsränge spielen möchte, wird dennoch von Fans und auch dem Verein selbst erwartet. Entsprechend ist das Aufeinandertreffen mit den Münsteranern eine erste Standortbestimmung. Nach dem verdienten 1:0-Erfolg zum Saisonauftakt gegen den Halleschen FC gibt es für Zorniger nicht viele Gründe, an der Startformation etwas zu verändern. Dennoch denke er über einen Wechsel auf einer Position nach, so Zorniger gestern auf der Pressekonferenz. Treffen würde es höchstwahrscheinlich einen defensiveren Mittelfeldspieler, denn gerade hier sah der 45-Jährige noch Probleme im Spiel gegen Halle. Diese gilt es gegen den kommenden Gegner so schnell wie möglich zu beheben. Denn die Preußen reisen nach dem 3:0 gegen Wacker Burghausen als Tabellenführer mit viel Selbstvertrauen ausgestattet nach Sachsen.

Große Hitze erwartet

Ebenso wie sein Gegenüber muss auch Münsters Trainer Pavel Dotchev an seiner ersten Elf nicht herumschrauben. Die Defensive um Kapitän Stefan Kühne ließ gegen Burghausen nur zwei echte Torchancen zu, das Mittelfeld – allen voran Spielgestalter Amaury Bischoff – harmonisierte mit dem Sturmduo Taylor/Kara so gut wie lange nicht mehr. So bleibt die spannendere Frage eher, wen Dotchev aufgrund der U23-Regel nicht mit nach Leipzig nehmen wird. Letzte Woche noch war Patrick Kirsch der Leidtragende dieser Regel und stand deshalb nicht im Kader. Wohl erneut nicht darin finden wird sich Neuzugang Gaetano Manno, der nach eineinhalb Wochen Mannschaftstraining noch nicht so weit ist, um im Topspiel des zweiten Spieltags aufzulaufen. Besonders nicht, da nicht nur das Spiel mit dem Ball, sondern auch das mit den klimatischen Bedingungen entscheidend sein dürfte, um die drei Punkte zu holen. Für Samstag werden in Leipzig Temperaturen von bis zu 34 Grad Celsius vorhergesagt. Da vom Deutschen Fußball-Bund einer Spielverschiebung oder gar -absage bereits der Riegel vorgeschoben wurde (wir berichteten), dürften dem kickenden Personal 90 harte Minuten bevorstehen.

Voraussichtliche Aufstellungen:

RB Leipzig: Coltorti – Müller, Hoheneder, Willers, Jung – Fandrich, Kaiser, Schulz, Rockenbach – Frahn, Poulsen

Preußen Münster: Masuch – Siegert, Kühne, Schmidt, Hergesell – Truckenbrod, Bischoff, Piossek, Grote – Kara, Taylor

 

FOTO: GEPA pictures/ Sven Sonntag

   

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