Yussuf Poulsen schießt Leipzig gegen Erfurt zum ersten Heimsieg
Am fünften Spieltag konnte RasenBallsport Leipzig vor 14.109 Zuschauern den ersten Heimsieg der Saison feiern und ist nun Tabellendritter Die Mannschaft von Trainer Alexander Zorniger gewann am Samstagnachmittag mit 2:0 (1:0) gegen Rot-Weiß Erfurt. Beide Treffer erzielte Neuzugang Yussuf Poulsen (1., 87.). Die Erfurter liegen auf Rang sieben.
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Poulsen bestraft Fehler von Kleineheismann
Erfurts Trainer Walter Kogler musste aufgrund von Sperren und Verletzungen drei Änderungen in seiner Startelf vornehmen. Für Mijo Tunjic spielte Morten Nielsen, Fillinger und Strangl rückten auf die Außen und übernahmen die Positionen von Öztürk und Möhwald, der für Pfingsten-Reddig zentral spielte. Die Partie hatte kaum begonnen, da gingen die Gastgeber durch einen Treffer von Yussuf Poulsen mit 1:0 in Front. Allerdings fiel sein erster Saisontreffer unter kräftiger Mithilfe von Erfurts Verteidiger Stefan Kleineheismann, dessen Rückgabeversuch auf Klewin zu kurz war. Der 19-jährige Däne ging energisch hinterher und konnte so nach wenigen Sekunden die Weichen auf Heimsieg stellen. Doch die Gäste konnten den Schock schnell verdauen und suchten ihr Heil in der Offensive. Die meist langen Bälle auf Simon Brandstetter, der nach seiner Schulterverletzung überraschend in der Startelf stand, brachten jedoch nicht die gewünschte Gefahr.
Nach 23 Minuten hatten die Gastgeber erstmals richtig Glück, als der schwache Schiedsrichter Christian Leicher Leipzigs Franke, der bei seinem Foulspiel letzter Mann war, nur die gelbe Karte zeigte. Auch die heftigen Proteste der Erfurter sollten im Nachhinein nichts an der Entscheidung ändern. Nur vier Minuten später beförderte Simon Brandstetter einen Freistoß vom Ersatz-Kapitän Marco Engelhardt an die Latte, Coltorti schaute dem Ball nur hinterher und wäre chancenlos gewesen. Erfurt war in dieser Phase die klar aktivere Mannschaft, fand allerdings keine Lücken in der größtenteils gut sortierten Hintermannschaft von RB. Erst in Minute 40 konnten sich die Hausherren aus der Umklammerung der Rot-Weißen befreien. Poulsen wurde in den Strafraum geschickt, umkurvte auch Klewin, kam jedoch ins Stolpern und vertändelte den Ball in aussichtsreicher Position. Wenige Sekunden später kam auch Anthony Jung nach Pass von Rockenbach alleinstehend im Erfurter Strafraum an den Ball, vergab diese große Chance zum 2:0 ziemlich kläglich. So ging es mit einer glücklichen Führung für RB in die Kabinen. Erst kurz vor dem Seitenwechsel zeigten die Messestädter, dass sie guten Fußball spielen können. Erfurt rannte trotz ansprechender Leistung dem frühen und selbstverschuldeten Rückstand hinterher.
Erfurt ohne Fortune; Poulsen macht alles klar
Auch in der zweiten Hälfte boten die Spieler von Trainer Walter Kogler den knapp 3.000 mitgereisten Fans aus Thüringen eine couragierte Darbietung und ließen RB Leipzig kaum Platz zur Entfaltung. Das schnelle und aggressive Gegenpressing machte es den Hausherren schwer, ihr Spiel aufzuziehen, viele Fehler und Ungenauigkeiten waren die Folge. Abgesehen von einem Querschläger von Laurito (49.) wurde Klewin über weite Strecken der zweiten 45 Minuten nicht geprüft. Der nächste Aufreger folgte in Minute 54. Nach einem Zuspiel von Luka Odak war Marius Strangl im Strafraum und wurde von seinem Gegenspieler zu Fall gebracht. Spieler und Anhänger forderten einen Strafstoß doch die Pfeife blieb stumm. Nach dem Spiel sagte Strangl gegenüber liga3-online.de, dass es einen Kontakt am Fuß gab, es für den Schiedsrichter jedoch schwer erkennbar gewesen zu sei. Nach einer knappen Stunde kam es zu einer ähnlichen Szene wie in Halbzeit eins. Brandstetter war auf dem Weg zum Tor, wurde von Judt rund 30 Meter vor dem Gehäuse Coltortis gefoult. Schiedsrichter Leicher entschied sich erneut für die gelbe Karte. Diese war aufgrund der Torentfernung vertretbar auch wenn es Schiedsrichter gibt, die dafür schon Platzverweise verteilt haben. Erfurt setzte sein Power-Play fort, spielte es phasenweise jedoch zu kompliziert und konnte den 32-jährigen Schlussmann der Heimmannschaft nie vor ernste Probleme stellen. Marius Strangl hatte nach 84 Minuten die beste Gelegenheit, als er den Ball an Coltorti aber auch dem Tor vorbeilegte. RWE rückte nun immer weiter auf, es ergaben sich mehr Räume für RB. Diese wurden drei Minuten vor dem Abpfiff vom dänischen Nationalspieler genutzt. Von Kapitän Daniel Frahn im Strafraum angespielt, beförderte er das Spielgerät unhaltbar ins lange Eck und entschied somit das Spiel.
Erfurt haderte nach dem Ende mit den durchaus unglücklichen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns und ging erstmals in dieser Spielzeit als Verlierer vom Platz. Erfurt empfängt am kommenden Wochenende den MSV Duisburg, Leipzig muss zu Tabellenführer Wehen-Wiesbaden.
FOTO: GEPA pictures/ Roger Petzsche