Zwei Standards sorgen für Punkteteilung an der Wedau
Der MSV Duisburg bleibt auch im vierten Saisonspiel hintereinander ungeschlagen und sicherte sich am Samstagnachmittag vor heimischem Publikum einen Punkt gegen den Chemnitzer FC. Nach Freistoß von Pierre de Wit köpfte Kingsley Onuegbu zu seinem vierten Saisontreffer ein (20.). Auf Chemnitzer Seite traf Benjamin Förster ebenfalls durch eine Standardsituation per Kopf und erzielte den 1:1 Endstand (42.). Der MSV verweilt somit auf dem achten Tabellenplatz, während die Sonntagspartie zwischen den Stuttgarter Kickers und dem VfB Stuttgart II noch Auswirkungen auf den 13. Platz der Chemnitzer haben kann.
Bundesligareife Atmosphäre
Vor Anpfiff gedachten Akteure und Zuschauer in einer Schweigeminute den kürzlich verstorbenen MSV-Fans. Nach andächtiger Stille meldeten sich dann die 14368 Zuschauer zu Wort und verbreiteten erneut eine eindrucksvolle Stimmung. Auf dem Platz hingegen sorgten kleinere Fouls für mangelnden Spielfluss – bezeichnend, dass beide Treffer durch Standardsituationen und nicht aus dem Spiel heraus entstanden. MSV-Coach Karsten Baumann ließ mit einem 4-1-4-1-System spielen und musste zunächst zusehen, wie Michael Ratajczak mit einer Glanzparade die Chemnitzer Führung durch Silvio Bankert verhinderte (10.). Das erste Tor des Spiels erzielten allerdings die Duisburger durch Sturmtank Kingsley Onuegbu, der für einen kurzen Schockmoment unter den MSV-Anhängern sorgte, als er nach Zusammenprall mit Torhüter Pentke zunächst am Boden blieb. Der Chemnitzer FC – auswärts zum dritten Mal hintereinander ungeschlagen – offenbarte Probleme im Aufbauspiel, verteidigte jedoch kompakt gegen Duisburger Pressing und konnte in einer insgesamt ausgeglichenen Partie kurz vor der Pause ausgleichen. MSV-Kapitän Branimir Bajic ließ Förster unbedrängt einköpfen. Am Pausenergebnis änderte ein weiterer Treffer Onuegbus nichts, der von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus wegen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde.
Ratajczak sicherer Rückhalt
Die Meidericher Abwehr zeigte sich defensiv anfällig, jedoch konnten die Himmelblauen nicht von ihren guten Konterchancen profitieren. Zunächst scheiterte Anton Fink im Eins-gegen-Eins am Duisburger Torhüter Michael Ratajczak (52.); nur zwei Minuten später verhinderte Sascha Dum mit einer Grätsche an der Strafraumgrenze Schlimmeres. Karsten Baumann wechselte Filip Orsula für Patrick Zoundi ein und ließ seine Mannen fortan mit zwei Spitzen stürmen. Der MSV kam zwar durch Gardawski und Onuegbu zu weiteren Chancen, lief aber ebenso in gefährliche Konter. Sascha Pfeffer und Ronny Garbuschewski vom CFC blieben jedoch beide nur zweiter Sieger gegen Zebra-Schlussmann Michael Ratajczak (70. und 73.), der erneut die Oberhand behielt und Fehler seiner Vorderleute ausbügeln konnte. Trotz gelb-roter Karte für Thomas Birk (84.) überstand Chemnitz die Schlussphase ohne weitere Gegentreffer und verteidigte stets geschickt. Mittelfeld-Zebra Athanasios Tsourakis, der in der 74. Minute für Kevin Wolze kam, versenkte den Ball zwar in den gegnerischen Maschen, konnte jedoch wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht seinen zweiten Saisontreffer feiern.
Weiterhin kein Saisonziel
Engagement und Leidenschaft stimmte erneut auf Duisburger Seite, allerdings muss sich Mannschaft und Verein mit einem Remis begnügen. Trainer Karsten Baumann zeigte sich vom Kampfgeist und Glauben seiner Zebras zwar beeindruckt, hätte jedoch gerne die Partie gewonnen, die genug Möglichkeiten dazu bot, andererseits aber auch fehlende Kondition offenbarte: „Man merkt einfach, dass viele Spieler nicht mehr so frisch sind.“ CFC-Coach Schädlich zeigte sich indes zufriedener mit dem Punkt: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten in den ersten Minuten zwei bis drei verheißungsvolle Chancen, geraten dann aber nach dem ersten Ball des MSV in Rückstand. Wir haben uns aber schnell gefangen und den verdienten Ausgleich erzielt. Das Ergebnis geht in Ordnung.“ Duisburg bleibt im fünften Pflichtspiel ohne Niederlage, gibt trotzdem weiterhin kein Saisonziel aus. Sportdirektor Ivica Grlic warnt vor zu hohen Erwartungen: “Natürlich fehlt uns die Spritzigkeit […]. Wichtig ist, dass eine stete Steigerung erkennbar ist und das Team zusammenhält. Und das ist der Fall.“ Am kommenden Samstag reisen die Zebras zum Tabellennachbarn Rot-Weiß Erfurt ins Steigerwaldstadion, der auf Rang sieben mit ebenfalls acht Punkten rangiert. Der Chemnitzer FC empfängt zeitgleich um 14 Uhr die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund, welche zwar einen Punkt mehr auf dem Konto hat, aber in der bisherigen Spielzeit auch eine Niederlage mehr hinnehmen musste.
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