SSV Jahn besiegt Stuttgart II und „Heimfluch“!

Am 18. September 2010, am 8. Spieltag in der 3. Liga 2010/11, gewann der SSV Jahn zu Hause gegen den 1. FC Heidenheim mit 2:1. Was an diesem Tag keiner wusste: Es sollte der letzte Liga-Heimsieg der Regensburger für fast ein ganzes Jahr sein! Nach elf Monaten und 16 sieglosen Heimspielen war es gestern endlich soweit: Die „Rothosen“ bezwangen die U23 des VfB Stuttgart souverän und verdient mit 2:0 (1:0) und setzen dem „Heimfluch“ ein Ende.

Jahn das „Dortmund der 3. Liga“

Trainer Markus Weinzierl schickte die gleiche Elf ins Rennen wie am Mittwoch bei der Reserve von Werder Bremen, wo man klar mit 4:1 gewonnen hatte. Und die Mannschaft legte vor knapp 3.500 Zuschauern auch gleich los, zielstrebig ging es in die Richtung des VfB-Strafraums. Konnte Torhüter Leno in der 5. Minute ein Kopfball von André Laurito noch abwehren, zappelte es nach 13 Minuten dennoch im Netz. Jim-Patrick Müller flankt den Ball nach sehr schöner Kombination mit Oliver Hein und Mahmut Temür in den Strafraum, wo Michael Klauß mit links volley abzieht und das 1:0 erzielt. Die Oberpfälzer haben sich auf dieser verdienten frühen Führung aber nicht ausgeruht und weiter nach vorne gespielt. Auch Torchancen sprangen dabei heraus, aber entweder scheiterte man an Leno, wie Oliver Hein, der im Strafraum einen Tick zu langsam war, oder an Hemlein, der Mario Neunabers Kopfball von der Linie kratze. Zur Pause blieb es beim 1:0. Dabei zeigte der Jahn ansehnlichen Kombinationsfußball, was man in Regensburg schon lange nicht mehr gesehen hat. Von den „Dortmundern der 3.Liga“ sprechen verschiedene Medien. Die Stuttgarter leisteten so gut wie keine Gegenwehr, so dass Trainer Kramny bereits nach 38 Minuten den ersten Spielerwechsel vornahm. Zur zweiten Halbzeit dann den zweiten.

Das gleiche Bild in der zweiten Halbzeit

Genutzt hat es nichts. In der zweiten Hälfte das gleiche Bild. Der Ball läuft nur in Richtung der Stuttgarter. Das 2:0 war nur eine Frage der Zeit, und in der 60. Minute war es dann so weit. Kapitän Tobias Schweinsteiger wird im Strafraum gefoult, der gute Schiedsrichter Sönder zeigt auf den Elfmeterpunkt. Schweinsteiger tritt selbst an, er übernimmt die Verantwortung obwohl er unter der Woche den Strafstoß gegen Bremen II noch verschoss. Doch der Stürmer bleibt cool und versenkt ohne Probleme. Auch das zweite Tor gab den Bayern keinen Anlass einen Gang runterzuschalten. Sie spielten weiter mutig nach vorne, ein höheres Ergebnis wäre bei besserer Chancenauswertung möglich und verdient gewesen. So blieb es beim 2:0. Der Jahn besiegt also die Stuttgarter U23 und den lästigen „Heimfluch“. Die Spieler lassen sich am Ende bei den Fans am Turm feiern, Schweinsteiger schnappt sich das Megaphon und skandiert „Spitzenreiter! Spitzenreiter!“, Müller tanzt mit einer Fahne der Ultras.
Der SSV Jahn Regensburg ist weiterhin Tabellenführer, was man nach der Fortführung des Verletzungspechs und der dünnen Kaderdecke nicht erwarten konnte. Zwar singen die Fans bereits vom Aufstieg, aber dass die Oberpfälzer abheben ist nicht zu erwarten. Jeder weiß, dass es nur um den Klassenerhalt geht und jeder Punkt zählt. Mindestens einen davon wollen sie nächste Woche beim Aufstiegsfavoriten VfL Osnabrück mitnehmen.

SSV Jahn Regensburg: M. Hofmann – Philp, Laurito, Neunaber, Binder – Hein, Kurz – Müller (87. Zurawsky), Temür (58. Kasal), Klauß – Schweinsteiger (80. J. Schmid)

Bank: Wiegers, Ziereis, B. Schmid, Popa / Trainer: Weinzierl

VfB Stuttgart II: Leno – Vecchione, Vier, Rüdiger (46. Riemann), Lang – Holzhauser, Rathgeb, Geyer, Hertner (38. Janzer) – Benyamina (78. Breier), Hemlein
Bank: Weis, Röcker, Rapp, Aschauer / Trainer: Kramny

Tore: 1:0 Klauß (13.), 2:0 Schweinsteiger (60. FE)

SR: Sönder (Kiel)

Zuschauer: 3.481

   

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