Kommentar zur Luginger-Entlassung: Spieler stehen in der Pflicht!
Starkes Spiel im DFB-Pokal, Abstiegsplatz in der Liga und Hochbetrieb in der Gerüchteküche: verkorkster kann eine Saison nicht beginnen. Die nun erfolgte Entlassung von Cheftrainer Jürgen Luginger kommentierte FCS-Präsident Paul Borgard: „Das Fußballgeschäft ist ein knallhartes, persönliche Neigungen und Freundschaften spielen da keine Rolle.“ Jenes ohnehin harte Fußballgeschäft wurde zuletzt durch mangelhafte Professionalität einiger Spieler noch härter gemacht, besonders für Trainer und Anhänger. Da sich die jüngsten Ergebnisse in dieses Bild einfügen, sah sich die Vereinsführung nun zu einer Reaktion gezwungen. Dass diese angesichts des guten Verhältnisses zwischen Trainer und Vorstand nicht leicht fiel, war den Verantwortlichen anzumerken.
Weichen stehen auf Neustart
Doch inzwischen gelang es Luginger offenbar nicht mehr, die Mannschaft in die Spur zu bringen. Innerhalb der Mannschaft soll es Unstimmigkeiten gegeben haben und nach Informationen des „Saarländischen Rundfunks“ zudem unverhältnismäßige Aktivitäten in Spielkasinos. Dies lässt die Grundlage für die widersprüchlichen Leistungen erahnen. Für den akribisch und engagiert arbeitenden Luginger sind die Konsequenzen bedauerlich, war doch gegen Bremen zu sehen, wohin die Reise in dieser Saison gehen könnte. An diesem Leistungszeugnis wird die Mannschaft jedoch auch unter dem neuen Trainer nicht vorbeikommen. Unabhängig davon, dass die Weichen beim FCS jetzt auf Neustart stehen, ist jeder Spieler gefragt, seinem Potential gerecht zu werden.
„Es soll jeder Spieler in den Spiegel schauen“
Die Äußerungen des Präsidiums lassen darauf schließen, dass weitere Unprofessionalität nicht geduldet wird. Im Gegensatz zu früheren Angelegenheiten sind die Verantwortlichen nun in der Tat einmal dazu aufgefordert, sich an dieser Stelle in die sportlichen Belange einzumischen. Präsident Borgard erklärte allerdings auch: „Das sind Sachen, die werden wir nicht öffentlich darstellen.“ Angesichts der Gegebenheiten wartet auf den künftigen Saarbrücker Trainer viel Arbeit. Da die Saison jedoch noch jung ist, sind die Ziele des Vereins längst nicht verloren. Die Mannschaft steht nun endgültig in der Pflicht. Jürgen Luginger erklärte: „Es soll jeder Spieler in den Spiegel schauen und sich die Antwort geben. Ich habe alles versucht, um in der Richtung erfolgreich zu sein.“
FOTO: Sven Rech