Erfurt empfängt Elversberg: Das Duell der Serien
Am Samstag (Anpfiff 14 Uhr) empfängt der FC Rot-Weiß Erfurt die SV Elversberg. Dann treffen zwei Teams aufeinander, die zuletzt durch jeweils einen Heim- und Auswärtserfolg die volle Punktzahl holen konnten. Der Aufsteiger ist mittlerweile seit drei Spielen ungeschlagen, spielte am sechsten Spieltag 2:2 gegen Preußen Münster. Für beide Teams wäre ein Sieg von großer Bedeutung. Erfurt könnte unter Mithilfe der Konkurrenz auf den dritten Rang springen, Elversberg sich immer weiter von der Gefahrenzone im Tabellenkeller entfernen.
Erfurter Angst vor erneutem Punktverlust
Bei Rot-Weiß Erfurt ist man gewarnt, den kommenden Gegner nicht zu unterschätzen. Gelingen den Thüringern gegen Tabellenführer traditionell meist Heimsiege, hat das Team gegen vermeintlich schwächere Gegner oft Probleme. So konnte beispielsweise das Tabellenschlusslicht Wacker Burghausen seinen bisher einzigen Punkt im Steigerwaldstadion ergattern. Genau deshalb fordert RWE-Coach Walter Kogler eine konzentrierte Leistung seiner Spieler, um die Serie auf drei Siege in Folge auszubauen und sich weiter in der Spitzengruppe der Liga festzusetzen.
Personell musste der 45-jährige Fußballlehrer einige Ausfälle verkraften. Neben dem schon länger verletzten Andre Laurito muss auch Jens Möckel nach einer Fraktur am Schienbein für mehrere Wochen ersetzt werden. Den Part neben Stefan Kleineheismann in der Innenverteidigung wird aller Voraussicht nach Rafael Czichos übernehmen, der bereits in der zweiten Runde des Landespokals auf dieser Position eingesetzt wurde. Dafür wird Luka Odak von der rechten auf die linke Verteidiger-Position wechseln und Niklas Kreuzer die rechte Seite begleiten. Aufgrund seiner fünften gelben Karte muss Marco Engelhardt zuschauen, für ihn wird Kapitän Nils Pfingsten-Reddig spielen. Auch Nachwuchs-Stürmer Sebastian Stolze wird krankgemeldet fehlen. Fraglich sind aktuell die Einsätze von Simon Brandstetter (Adduktorenprobleme) und Kevin Möhwald (Bauchmuskelprobleme).
Elversberg mit Rückenwind und unbeschwert nach Erfurt
Stand der Liga-Neuling, der sich in der Relegation gegen die zweite Mannschaft des TSV 1860 München durchsetzte, bereits nach wenigen Spieltagen mit nur zwei Punkten mit dem Rücken an der Wand, können die Spieler von Dietmar Hirsch aktuell auf eine beeindruckende Serie von sieben Punkten aus drei Spielen zurückblicken. Dem ersten Auswärtserfolg bei Wacker Burghausen folgte zuletzt ein Sieg über den Favoriten aus Leipzig im Saarbrücker Ludwigspark. Nachdem Jens Kiefer seinen Posten freiwillig räumte, übernahm der 41-jährige Hirsch das Amt des Trainers und stabilisierte das Team Woche für Woche. Dementsprechend selbstbewusst geht der ehemalige Bundesligaprofi in die Partie:„Wir haben uns mit Erfurt beschäftigt und uns eine Strategie überlegt, wie wir am Samstag erfolgreich bestehen können. Wir haben im Training bestimmte Dinge geübt und es wird darauf ankommen, dass die Spieler unseren Plan bei der Auswärtspartie auch umsetzen werden.“ Für zusätzliche Motivation dürfte auch die Nachricht sorgen, die Heimspiele bald wieder im Waldstadion Kaiserlinde austragen zu dürfen und nicht nach Saarbrücken ausweichen zu müssen, also wieder echte "Heimspiele" zu haben und so das Projekt Klassenerhalt meistern zu können. Hirsch muss neben den Langzeitverletzten Sebastian Wolf (Kreuzband), Thorsten Reiß (Innenband), Alexander Buch (muskuläre Problem) und Mark Groß (Erkältung) auch auf Torwart Morten Jensen (Unterarm-Fraktur) verzichten. Für ihn steht Daniel Kläs im Kader.
Prognose: Auf dem Papier ist Rot-Weiß Erfurt trotz der personellen Probleme der Favorit, spielt vor eigenem Publikum und präsentierte sich zuletzt verbessert. Doch die Saarländer haben nichts zu verlieren, können befreit aufspielen. Bei den Thüringern führte die Rolle des Favoriten zuletzt zu einem verkrampften Spiel, was die Truppe von Trainer Hirsch auszunutzen versuchen wird.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Rot-Weiß Erfurt: Klewin – Kreuzer, Czichos, Kleineheismann, Odak – Wiegel, Möhwald, Pfingsten-Reddig, Öztürk – Brandstetter, Tunjic
SV Elversberg: Kronholm – Gross, Itoua, Wenzel, Wolf – Rohracker, Bastürk, Billick, Salem – Luz, Kyereh
FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi