MSV Duisburg: Verwirrung um Benjamin Kern
Als hätte man beim MSV Duisburg aufgrund von drei Niederlagen in Folge (1:8 Tore) und einem Rosenkrieg mit dem Ex-Cateringservice nicht schon genug Probleme, sorgen nun auch „Altlasten“ für schlechte Stimmung im Pott. Benjamin, genannt „Benni“, Kern schnürte von 2010-2013 die Schuhe für die Zebras. Zum Publikumsliebling avancierte er aufgrund seines schier unbändigen Willens: In seiner ersten Saison bei den Meiderichern trug er als Stammspieler maßgeblich zum Erreichen des Pokalfinals 2011 gegen den FC Schalke 04 bei. In jenem Finale ließ es sich Kern nicht nehmen, trotz doppeltem Bänderriss (!) für Duisburg aufzulaufen. Nach der Entlassung Sasic‘ im Oktober 2011 wurde es ruhig um den kleinen Verteidiger. Neu-Coach Reck verwies ihn sogar zweitweise in die U23 des MSV. Doch Kern kämpfe sich zurück ins Team, machte sich in der Viererkette erneut unverzichtbar und hatte großen Anteil am Klassenerhalt 2012. Sein letztes Pflichtspiel für den MSV bestritt Kern am 22.02.2013 (2:2 in Bochum). Eine erneute Verletzung zwang ihn nun nach langem Kampf, sich als Sportinvalide ummelden zu lassen.
Kern flog umsonst – Irritation gegen Darmstadt
Beim Heimspiel am vergangenen Samstag gegen den SV Darmstadt 98 wollte er sich schließlich offiziell verabschieden. Dazu war der Schwabe von Stuttgart nach Düsseldorf geflogen. „Ich wollte mich für die Unterstützung bedanken, hätte in die Kurve gewunken und den Leuten gesagt: Das war es, ich bin Sportinvalide, Danke für alles. Danach wäre ich gegangen. Das hätte höchstens eine Minute gedauert“, so Kern in der WAZ. Warum es mit der Verabschiedung vor dem Debakel gegen Darmstadt (0:4) nichts wurde, kann der ehemalige Ahlener selber nicht sagen: „Am Freitag bekam ich einen Anruf von Klubchef Udo Kirmse, dass es mit der Aktion nichts wird. Aber da war ich schon hier vor Ort. Mir wurde gesagt, dass Manager Ivo Grlic keine Verabschiedung von Spielern möchte“, erklärte Kern weiter und unterstreicht seine Hingabe für den Club: „Ich habe mir für den Verein die Knochen kaputt gemacht und werde dann so behandelt. Das ist nicht in Ordnung“.
Kirmse versucht Wogen zu Glätten
Noch verwirrender wurde es, als sich Klub-Chef Kirmse zu Wort meldete: „Benni ist von alleine vorgeprescht. (…) Da ist eine Eigendynamik reingekommen und irgendetwas schief gelaufen. Er wird aber auf jeden Fall noch verabschiedet.“ Es bleibt also abzuwarten, ob und wann der MSV Kern für seine Dienste ehrt und es somit abseits des Platzes wieder ruhiger wird. Für den Rest sind Onuegbu & Co verantwortlich.