4:0 im Sonntagsspiel: Münster nimmt Chemnitz auseinander

Dem SC Preußen Münster ist der lang ersehnte Befreiungsschlag geglückt: Die Adlerträger setzten sich zum Abschluss des 12. Spieltags überraschend deutlich mit 4:0 beim Chemnitzer FC durch. Für Münster trafen Simon Scherder, Gaetano Manno und Marcus Piossek (2). Die Sachsen rutschen auf Rang 15 ab, bleiben aber trotz der zweiten Niederlage in Folge noch zwei Punkte und zwei Plätze vor den Westfalen, müssen sich aber auf eine Saison in der unteren Tabellenhälfte einstellen. Die Preußen dagegen verlassen nach dem ersten Dreier unter dem neuen Coach Ralf Loose die Abstiegsplätze.

Chemnitz-Coach Gerd Schädlich änderte seine Startformation im Vergleich zum 1:2 beim Halleschen FC auf zwei Positionen. Thomas Birk lief in der Innenverteidigung für den verletzten Josef Cinar auf, zudem stürmte Benjamin Förster für Tino Semmer. Schädlichs Gegenüber Ralf Loose dagegen vertraute derselben Elf, die am Mittwoch gegen den VfL Osnabrück einen Achtungserfolg (1:1) feiern konnte. Dafür flogen überraschend Fabian Hergesell und Mehmet Kara aus dem Kader, für sie saßen der wiedergenesene Dominik Schmidt und der erst 19-jährige Philip Röhe auf der Bank. Und die Kontinuität in der Startformation sollte sich bezahlt machen.

Offensivtrio wirbelt Chemnitz-Defensive durcheinander

Zwei Minuten waren erst gespielt, als der Ball das erste Mal im Netz zappelte. Nach einem Eckball von Bischoff schraubte sich Innenverteidiger Simon Scherder hoch und köpfte zum 1:0 ein. Schon in den Folgeminuten verdienten sich die Preußen die frühe Führung. Während sich der CFC vollkommen verunsichert und geschockt präsentierte, bestimmten die Gäste das Geschehen. Die Defensive stand wie schon in großen Teilen in den Partien gegen Regensburg und Osnabrück sicher und stabil und ließen nur wenige kleinere Chancen zu. Zudem wirbelte die offensive Dreierreihe um Piossek, Manno und Grote die Chemnitzer durcheinander. Immer wieder sorgten die drei für mächtig Gefahr. Manno hätte nach einem Sololauf bereits das 2:0 besorgen können, scheiterte jedoch an Pentke, der als einziger Chemnitzer Normalform zeigte. Taylors konnte den Nachschuss zwar verwerten, stand jedoch im Abseits – es blieb beim 1:0 (7.). Besser machte es Manno dann rund zehn Minuten später: Riedel legte von rechts zurück und der vor der Saison aus Osnabrück an die Hammer Straße gewechselte Stürner ließ Pentke keine Abwehrchance (19.). Die ohnehin schon klare Überlegenheit wurde nun immer deutlicher: Grote eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball und schickte Piossek, welcher keine Mühe hatte, zum 3:0 einzuschieben (35.). Keine fünf Minuten später besorgte der ehemalige Osnabrücker sogar das 4:0 (40.).

Partie flacht in der zweiten Hälfte ab

Die Partie verlor in den zweiten 45 Minuten erwartungsgemäß an Fahrt. Schädlichs drei Wechsel innerhalb der ersten zehn Minuten (Semmer für Förster, Landeka für Hensel und Pusch für Kegel) sollten nichts am Spielverlauf ändern. Münster schaltete einige Gänge zurück, kontrollierte aber weiterhin das Geschehen. Das lag allerdings auch am erschreckend harmlosen Auftreten der Chemnitzer. Folglich sahen die 4.687 Zuschauer im Stadion an der Gellertstraße nur noch wenige gefährliche Torraumszenen, Großchancen blieben aus. Daran sollte auch die Hereinnahme von Topjoker Rogier Krohne nichts ändern (neun Einwechslungen, drei Treffer). Der Niederländer kam knapp zehn Minuten vor dem Ende für Taylor.

Der SC Preußen Münster feiert also einen auch in der Höhe vollkommen verdienten Sieg beim Chemnitzer FC. Den Adlerträgern gelingt damit ein enorm wichtiger Befreiungsschlag, der beweist, dass sie über ein deutlich stärkeres Team verfügen als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt. Sollte die Loose-Elf diese Form auch nach der Länderspielwoche bestätigen können, sollte der Sprung aus dem Tabellenkeller schnell gelingen können. Der Chemnitzer FC dagegen kassiert die zweite Pleite in Folge und muss spätestens jetzt alle Aufstiegsträume begraben. Gerd Schädlich, der schon vor dem Spiel vereinzelt unter Kritik stand, drohen nun unangenehme Tage.

FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi

   

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