„Stärkste Saisonleistung“ – Wie Leipzig ein Ausrufezeichen setzte
Sie können es doch noch. Nach drei Auswärtsniederlagen in Folge hat RB Leipzig am Samstag ausgerechnet beim Spitzenreiter aus Heidenheim den Bann gebrochen und in der Fremde wieder einen Sieg eingefahren. In einem intensiven Spiel gewannen die Roten Bullen durch die Tore von Kapitän Daniel Frahn (61.) und Mittelfeldmotor Dominik Kaiser (77.) verdient mit 2:0 und mischen als Tabellendritter im Aufstiegskampf wieder kräftig mit. Leipzigs Trainer Alexander Zorniger änderte sein Team im Vergleich zur schwachen Vorstellung beim 2:2 gegen Unterhaching auf drei Positionen. Für Anthony Jung, Tim Sebastian und Thiago Rockenbach rotierten Christian Müller, Fabian Franke und Joshua Kimmich in die Startformation. Das Trio erledigte seinen Job sehr souverän, wobei der erst 18-Jährige Kimmich bei seinem Startelfdebüt herausragte. Der Neuzugang vom VfB Stuttgart kurbelte das Leipziger Offensivspiel immer wieder an und empfahl sich eindrucksvoll für weitere Einsätze. „Er hat sofort unglaublich viel Verantwortung übernommen“, freute sich RB-Coach Zorniger nach dem Spiel. Auch Rechtsverteidiger Christian Müller hinterließ trotz der unnötigen roten Karte in der Schlussphase nach einer Tätlichkeit einen guten Eindruck.
Starke zweite Halbzeit bringt die Entscheidung
Während sich beide Teams im ersten Durchgang weitgehend auf Augenhöhe begegneten, gehörte die zweite Hälfte im Heidenheimer Dauerregen dann eindeutig den Leipzigern. Zorniger sprach von einem „Fingerzeig an uns selbst, wie wir Fußball spielen müssen.“ Seine Mannschaft machte den Gastgebern durch eine aggressive Zweikampfführung und flexibles Offensivspiel das Leben schwer und schaffte es im Gegensatz zu den Vorwochen zudem, die Partie konzentriert und ohne unnötige Fehler in der Defensive zu Ende zu spielen. Nach der verdienten Führung durch Kapitän und Toptorjäger Daniel Frahn, der einen kapitalen Fehlpass der Heidenheimer am eigenen Strafraum eiskalt ausnutzte, demonstrierte RB in 77. Minute dann das spielerische Potential, das in der Mannschaft schlummert. Über mehrere Stationen kombinierten sich die Leipziger in den gegnerischen Strafraum, wo Dominik Kaiser nach Kopfballablage von Frahn den 2:0-Endstand besorgte. „Eine Augenweide“, fand nicht nur der Vorlagengeber.
Leistung nach der Länderspielpause bestätigen
Wie viel dieser Sieg beim Spitzenreiter tatsächlich wert ist, wird sich nach der Länderspielpause im Heimspiel gegen Jahn Regensburg zeigen. Dann können die Spieler beweisen, dass die wöchentliche Forderung ihres Trainers nach mehr Konstanz angekommen ist. Zorniger sah in Heidenheim „definitiv die stärkste Saisonleistung“ und wird seine Mannschaft daran in den kommenden Wochen messen. Viel Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, haben seine Spieler aber trotz ruhenden Ligabetriebs ohnehin nicht: Schon am Samstag kommt es in der dritten Runde des Sachsenpokals in der Red Bull Arena zum brisanten Derby gegen den Stadtrivalen Lok.
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