Zwischenfazit Elversberg: Nach schwachem Start unerwartet stark
Ein Drittel der Saison 2013/2014 ist bereits absolviert. Grund genug, die 20 Drittligisten in einem Zwischenfazit unter die Lupe zu nehmen. Heute: Die SV Elversberg 07. Der von den meisten Experten als Absteiger Nummer 1 getippte Verein der 3. Liga ist in den letzten Wochen dabei, jene Leute Lügen zu strafen. Nachdem der Saisonstart der Saarländer äußerst schlecht verlief, spielten sich die Männer von Trainer Dietmar Hirsch in einen regelrechten Rausch. In den letzten sechs Spielen holte sage und schreibe 15 Punkte! Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die bisherigen Saison der SV Elversberg einmal genauer an.
Das lief bisher gut
Kontrolliertes Spiel
Die SV Elversberg ist in der 3. Liga das Team mit der größten Ruhe und Bedachtheit im Spiel. Das äußert sich vor allem defensiv. Mit gerade einmal 12 Gegentoren stellen die Saarländer die drittbeste Abwehr der Liga und das, man höre und staune, als Aufsteiger! In den letzten sechs Spielen, ausgenommen der Partie gegen Rot-Weiß Erfurt, kassierten die Männer von Dietmar Hirsch nur ein einziges Gegentor und gewannen diese fünf Spiele in Gänze. Die Defensive um Torhüter Kronholm hat sich damit nicht nur stabilisiert, sondern mausert sich zur besten der Liga!
Neuer Trainer, neuer Schwung
Eigentlich sah man bei der SVE gar keinen Grund seinen Trainer zu entlassen. Das wurde ja auch nicht gemacht, denn der Trainerwechsel folgte auf den freiwilligen Rücktritt des alten Übungsleiters. Doch seit der neuer Trainer eingesetzt worden ist, spielt die Mannschaft anders. Sie gewinnt knappe Spiele und spielt auch Spitzenteams wie Wehen Wiesbaden mit 3:0 auseinander. Gerade die Spieler Luz und Salem bilden die Nadelspitzen der Elversberger, die eine äußerst hohe Chancenverwertungsquote vorweisen können. Unterstützt werden sie von Dominik Rohracker.
Das lief bisher nicht gut
Kontrolliertes Spiel
Licht und Schatten. So stark die Defensive der Elversberger ist, genauso schwach ist die Offensive im Vergleich. Der drittschwächste Angriff der Liga kreiert äußerst wenige Torchancen. Die wenigen, die sie haben werden zumeist eiskalt genutzt, doch fehlt es an einem kreativen Kopf im Mittelfeld, der auch überraschende Ideen zeigen kann. Zu viele Tore fallen nach langen Bällen oder groben Fehlern des Gegners. Das ist zwar auch ein legitimes Mittel zum Toreschießen, doch auf Dauer vielleicht etwas zu wenig zum Siegen.
Unaufmerksamkeit am Schluss
Wenn die Elversberger Schwächen zeigen, dann in den letzten Minuten einer Partie. Allein in den drei Spielen gegen Münster, Erfurt und Kiel geriet man in der letzten Viertelstunde arg ins Schwimmen und musste von neun möglichen Punkten noch fünf Zähler abgeben. Doch auch diese Eigenschaft sei dem Aufsteiger verziehen, der die Liga und ihre Mannschaften erst kennenlernen muss.
Bester Neuzugang: Luz on fire!
Er kam aus Burghausen vor der Saison nach Elversberg, um seine Erfahrung einzubringen und das Team zu stabilisieren. Da hält Felix Luz auf jeden Fall Wort! Er erzielte fast die Hälfte aller Tore der Mannschaft und bereitete ein weiteres Viertel vor. Damit ist er an 75% aller Tore der Saarländer beteiligt. Der Weltenbummler Luz zeigt also, dass er in der 3. Liga verstanden hat, wie man Tore erzielt!
Schwächster Neuzugang: Gallego außer Form!
Mit Marc Gallego steht auch ein gestandener Zweitligaspieler in den Reihen der Elversberger. Doch das konnte er in dieser Saison kaum unter Beweis stellen. Nur eine einzige Torvorlage steht auf dem Konto des ehemaligen Frankfurters. Ein bisschen mehr hatten sich die Verantwortlichen von ihm dann doch versprochen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Über die Rolle des Einwechselspielers kam er bisher allerdings noch nicht hinaus.
Fazit und Prognose:
Elversberg calling, we are alive! Was hat man die SVE vor der Saison kleingeredet. Sicherer Absteiger, chancenlos, unverdienter Aufsteiger, Verein ohne Fans und einiges mehr mussten sich die Verantwortlichen und Anhänger der Elversberger anhören. Doch steht man mit 18 Punkten nach 12 Spielen auf Platz 9 der Tabelle um Längen besser dar als das, was prognostiziert wurde. Und auch die Fans honorieren diesen Erfolg allmählich. War der Ludwigspark doch recht schlecht besucht, fanden sich im Stadion an der Kaiserlinde im ersten Spiel knapp 3000 Zuschauer wieder. Für einen kleinen Verein wie die SVE durchaus ein Erfolg. Behält die Mannschaft diese Effektivität und Sicherheit in der Defensive bei, wird man am Ende die Klasse halten können, wenngleich man sicherlich nicht auf Platz neun bleiben wird. Zwischen Position 14-17 dürfte man im Saarland durchaus zufrieden sein!
FOTO: calcio-culinaria.de