Zwischenfazit Holstein Kiel: Toller Saisonstart sorgt für ein Polster
Ein Drittel der Saison 2013/2014 ist bereits absolviert. Grund genug, die 20 Drittligisten in einem Zwischenfazit unter die Lupe zu nehmen. Heute: Holstein Kiel. Mit 16 Punkten aus zwölf Partien hat der Aufsteiger eine ordentliche Punktezahl eingefahren. Derzeit stehen die „Störche“ auf dem zwölften Tabellenplatz. Nach einem sehr starken Saisonstart, wo sogar an den Aufstiegsplätzen temporär geschnuppert werden konnte, hat Kiel in den letzten Spielen eine eher schwache Punkteausbeute vorzuweisen. So gab es aus den vergangenen sechs Begegnungen nur zwei Unentschieden, aber vier Niederlagen. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die bisherige Saison von Holstein Kiel einmal genauer an.
Das lief bisher gut: Der Saisonauftakt
Der Saisonstart war absolut erfreulich, denn nach sechs Partien stand die KSV mit beachtlichen 14 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz hinter dem SV Wehen Wiesbaden. Während die Rheinhessen auch weiterhin munter im Aufstiegsrennen mitmischen, hat Kiel aus den letzten sechs Partien gerade einmal zwei Punkte holen können, was zu einem Absturz in das untere Tabellenmittelfeld geführt hat. Die Defensive ist verlässlich und steht meist stabil. Mit einer hohen, taktischen Disziplin gelingt es den Neitzel-Schützlingen oft, dass die gegnerischen Offensivspieler einen schweren Stand haben. Vor allem Spielern wie Patrick Herrmann, Marcel Gebers und Fabian Wetter ist es zu verdanken, dass der Aufsteiger bisher weniger Gegentreffer kassierte als Leipzig oder Erfurt.
Das lief bisher nicht gut: Die Konstanz
Wie bereits eingangs erwähnt, ist aus den letzten sechs Partien nicht die nötige Punktzahl geholt worden. Auch eine Krise ist nicht allzu fern, denn das Potential des Teams ist in den letzten Begegnungen einfach nicht konstant abgerufen worden. Auch die Torgefährlichkeit lässt zu wünschen übrig, denn es hätten beiden zahlreichen Tormöglichkeiten weitaus mehr als die bisher erzielten 17 Treffer sein können. Auffällig, dass bis auf den vierfachen Torschützen im Kader Marc Heider kein Spieler häufiger als zweimal das gegnerische Gehäuse getroffen hat. Die Stürmer Fiete Sykora und Marcel Schied haben nur jeweils einen Treffer erzielen können.
Bewertung der Neuzugänge
Torwart Maximilian Riedmüller spielt bislang eine starke Saison. Sicherlich hat er in den letzten Spielen nicht immer sicher ausgesehen. Insgesamt jedoch ist er im Holstein-Defensivverbund ein absoluter Stabilitätsfaktor. Zu einem echten Leistungsträger bei den „Störchen“ hat sich Kim Danneberg entwickeln können, der in elf von zwölf Saisonspielen auf dem Platz stand und dort immerhin zwei Treffer als Mittelfeldspieler beisteuern konnte. Eine positive Überraschung ist zweifelsfrei der jungen Patrick Breitkreuz, der schon acht Ligaspiele vorzuweisen hat. Mit einer Unbekümmertheit kann der 21-Jährige vollauf überzeugen.
Bester bisheriger Spieler: Marc Heider
Der 27-jährige Marc Heider hat es geschafft, sich mit konstant starken Leistungen zu einem echten Leistungsträger im Team der Kieler zu entwickeln. Technisch stark, dazu mit einem enormen Laufvermögen und einer beachtlichen Präsenz gesegnet, hat er vier Saisontreffer in acht Saisonpartien markieren können. Sein Ausfall aufgrund von Problemen am Außenband des linken Sprunggelenks wiegt schwer. Ganz gewiss auch ein weiter Grund, warum die KSV zuletzt nicht mehr so regelmäßig punkten konnte. Auf und neben dem Platz stellt er einen ganz wichtigen Spieler für den Drittliga-Aufsteiger dar, der mit Leistung vorangeht.
Schwächster bisheriger Spieler: Fiete Sykora
Bei Betrachtung seines großartigen fußballerischen Potentials muss ehrlich konstatiert werden, dass Fiete Sykora bisher nicht das Mögliche abgerufen hat. Dabei geht es nicht nur explizit um seine fehlende Torgefährlichkeit, da er bisher gerade einmal einen Treffer in 12 Begegnungen zustande bringen konnte. Und das als Stürmer. Ihm fehlt die notwendige Lockerheit vor dem gegnerischen Gehäuse. Oft stellt er sich relativ umständlich an und schafft es nicht häufig genug mit seiner feinen Technik in Abschlusssituationen zu kommen. Seit 2009 schon spielt der großgewachsene Offensivmann für Holstein Kiel. Stets hat er verlässlich seine Treffer erzielt. Diesmal ist gewiss noch Steigerungspotential bei ihm vorhanden.
Fazit
Holstein Kiel hat zuletzt merklich geschwächelt. Das ist kein offenes Geheimnis. Sicherlich mag ein Zusammenhang mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Führungsspieler Marc Heider geknüpft werden, der mit seiner enormen Spielstärke fehlt. Auch die Stürmer haben Steigerungspotential. Insgesamt ist die Saison der Ostseestädter aber absolut in Ordnung, da der Aufsteiger die Erwartungen übertreffen konnte.
Ausblick
Mit dem Abstieg wird Holstein Kiel definitiv nichts zu tun haben. Dafür hat die Mannschaft zu viel Potential. Zudem hat sich die KSV aufgrund des starken Saisonauftakts ein kleines Polster angelegt, der vorerst ausreichen wird, um nicht in den Abstiegskampf zu geraten. Allerdings muss die Mannschaft möglichst schnell wieder in die Spur zurückfinden. Man sollte sich nicht zu sehr auf die Rückkehr von Marc Heider verlassen. Prognose: Am Ende der Hinrunde wird es für einen sicheren Platz im Mittelfeld reichen.
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