Zwischenfazit Wiesbaden: Starker Start wurde nicht bestätigt
Ein Drittel der Saison 2013/2014 ist bereits absolviert. Grund genug, die 20 Drittligisten in einem Zwischenfazit unter die Lupe zu nehmen. Heute: Der SV Wehen Wiesbaden. In den ersten 12 Spielen der Saison 2013/2014 holte der SVWW sechs Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen und hat damit 21 Punkte auf dem Konto. Mit 18 erzielten Treffern und 14 Gegentoren hat das Team eine positive Tordifferenz (+4). Aktuell belegt die Mannschaft von Trainer Peter Vollmann Platz 5 der Tabelle. Zu Beginn der Saison konnten die Rot-Schwarzen noch durch überzeugende Auftritte glänzen. Betrachtet man die letzten vier Partien zeigt die Formkurve des SV Wehen aber eindeutig nach unten (zwei Unentschieden – zwei Niederlagen). Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die bisherigen Saison von SV Wehen Wiesbaden einmal genauer ein.
Das lief bisher gut: Saisonstart
Der SV Wehen Wiesbaden startete furios in die Saison und sicherte sich schnell die Tabellenführung. Im Vergleich zum Vorjahr ist der SVWW auch zuhause stärker geworden. In der BRITA-Arena holte das Team 3 Siege und 3 Unentschieden, gemeinsam mit RB Leipzig ist man als einzige Teams in dieser Saison noch ohne Heimniederlage. Weiterhin verfügt der SVWW über einen breiten Kader. Die gesamte Mannschaft wurde umgekrempelt und gezielt verstärkt. Hier hat die sportliche Leitung um Michael Feichtenbeiner sehr gute Arbeit geleistet. Das Team wirkt motiviert und moralisch gefestigt.
Das lief bisher nicht gut: Spielaufbau
Im Spielaufbau zeigte der SV Wehen zuletzt Schwächen auf. Die Mannschaft produziert zu wenig Chancen und kann die Gegner nicht nachhaltig unter Druck setzen. Trainer Vollmann setzte häufig auf ein 4-1-4-1-System, denkt aber nach den letzten beiden Spielen offen und laut über einen dauerhaften Systemwechsel zum 4-4-2 nach.
Deutlich wurden auch die damit verbundenen Schwächen im Abwehrbereich. Mit 14 Gegentoren steht der SV Wehen nach 12 Spieltagen zwar ebenso gut wie im Vorjahr da, das Zustandekommen der Gegentore und das Verhalten der Abwehrspieler allerdings wirkte in den letzten Partien wenig professionell.
Bewertung der Neuzugänge
Der SV Wehen Wiesbaden verstärkte sich mit insgesamt 13 neuen Spielern. Positiv zu erwähnen hiervon ist sicherlich Tobias Jänicke, der vor der Saison von Dresden in die hessische Landeshauptstadt wechselte und bereits vier Tore erzielen konnte. Jedoch hat man bei ihm das Gefühl, das er sein Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft hat. Denis Perger, ausgeliehen vom SC Freiburg, zeigte in der Abwehr der Hessen ebenfalls solide Leistungen. Bis zur Verletzung hinterließ auch Stephan Gusche einen positiven Eindruck. Es bleibt zu hoffen, dass er nach seinem Kreuzbandriss wieder an diese Leistung anknüpfen und im Jahr 2014 voll einsteigen kann.
Bester bisheriger Spieler: José Pierre Vunguidica
Positive Überraschung aus SVWW-Sicht ist diese Saison sicherlich der 2012 aus Köln gewechselte José Pierre Vunguidica. Nach seiner Abschlussschwäche der letzten Saison hat der Angolaner seinen Torriecher (wieder-)entdeckt und erzielte in dieser Spielzeit bereits 5 Tore. Ein wichtiger Rückhalt für das Team ist und bleibt aber Torwart-Routinier Michael Gurski. Mit eindrucksvollen Paraden und einem zuletzt gegen Osnabrück gehaltenen Elfmeter hielt er seine Mannschaft das ein oder andere Mal im Spiel bzw. sicherte den Erfolg.
Schwächster bisheriger Spieler: Julian Wießmeier
Aufgrund der eindrucksvollen Leistungen zu Saisonbeginn fällt es schwer, hier einen Spieler zu benennen. Mit vielen Vorschusslorbeeren wurde Julian Wießmeier vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen und nach Wiesbaden geholt. Anschluss an das Team hat der Junioren-Nationalspieler bisher nicht gefunden und konnte in seinen bisherigen Einsätzen nicht überzeugen.
Fazit
Nach starkem Beginn wurde der SV Wehen Wiesbaden wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. An die überzeugenden Auftritte konnte das Team in den vergangenen Spielen nicht anknüpfen und ließ Laufbereitschaft, Einsatz und Kampf vermissen. Auch wenn der SVWW-Motor stottert hat die Mannschaft durchaus das Potenzial vorne mitzuspielen.
Ausblick
Am Ende der letzten Saison stand für den SVWW Tabellenplatz 7 zu Buche. „Wir wollen uns natürlich tabellarisch verbessern. Aber wenn man genau hinschaute, hatten wir trotz der sehr guten Rückrunde 21 Punkte Rückstand auf Platz 5. Und diesen Abstand zu den Spitzenplätzen wollen wir in erster Linie verringern und dabei eine sorgenfreie Saison spielen“, sagte der Sportliche Leiter Michael Feichtenbeiner damals. Sollte es Trainer Peter Vollmann schaffen, die Leichtigkeit und den Schwung der ersten Spiele der Saison wieder zurück an die Berliner Straße zu holen, kann sich der SV Wehen Wiesbaden sicherlich im vorderen Tabellenbereich nahe der Aufstiegsplätze festsetzen.
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