Halle in Rostock: „Entlässt“ der HFC Hansa-Trainer Bergmann?

Nach dem glücklichen 1:0-Sieg in der vergangenen Woche gegen das Überraschungsteam aus Darmstadt, tritt der Hallesche FC nun am Samstag um 14 Uhr zum Prestigeduell gegen Hansa Rostock an der Ostsee an. Während die Gäste trotz kleinerer Rückschläge, wie beim 0:4 in Dortmund, auf einer Erfolgswelle schwimmen und mit einem Sieg sogar auf die Aufstiegsplätze schielen könnten, regiert beim Gastgeber das pure Chaos. Trainerdiskussion, Kritik am Aufsichtsrat, sogar die Fans wurden unter der Woche von einigen Medien ins Visier genommen und scharf kritisiert. Trotzdem oder gerade deswegen wird das Spiel für den HFC kein Selbstläufer.

Krauße vor Debüt?

Die Kogge ist einmal mehr in schwerer Seenot. Mittlerweile ist es das dritte Jahr in Folge, dass die Hanseaten unter den Erwartungen Fußball spielen und so kommt der Ostschlager gegen den HFC zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, sowohl für den Trainer, als auch für Mannschaft und Fans. Während die Südtribüne zum ersten Mal in dieser Saison einen proppenvollen Gästeblock erwartet und eine Niederlage demnach eine mittlere Katastrophe für das Fan-Herz wäre, steht bei Andreas Bergmann nach der Medienschelte der vergangenen Woche nicht weniger als der Job auf dem Spiel. Zwar gab der Verein gestern vor der Pressekonferenz bekannt, weder den Trainer bereits entlassen, noch Kontakt zu einem möglichen Nachfolger wie Peter Vollmann aufgenommen zu haben, allerdings ist es extrem unwahrscheinlich, dass Bergmanns Anstellung eine weitere Niederlage überlebt. Selbst ein Unentschieden könnte zu wenig sein. Immerhin kann der F.C.H. wohl wieder auf Leistungsträger wie Milorad Pekovic  und Johan Plat zurückgreifen. Spekuliert wird über einen möglichen Einsatz von Robin Krauße als Verteidiger für den schwachen Alex Mendy.

Lindenhahn kehrt zurück

Die Hallenser gehen hingegen relativ entspannt in die Partie. Mit 19 Punkten aus 13 Spielen, sind die Saalestädter absolut im Soll und haben zudem nur drei Punkte Rückstand auf den Drittplatzierten aus Darmstadt. Trotzdem stellte die Vereinsführung unter der Woche klar, dass der Aufstieg im Moment kein Thema sei. Selbst wenn: In einem Spiel wie gegen Rostock geht es zuerst um das Prestige und die Ausgangslage für einen erneuten bravourösen Sieg gegen die Hanseaten könnte kaum besser sein, als im Moment. Die Mannschaft ist selbstbewusst und besitzt an guten Tagen die Fähigkeit, in höchster Effektivität Spielzüge abzuschließen. Während bei Hansa zuletzt das Chaos regierte, ziehen Sven Köhler von der Trainerbank und Akaki Gogia auf dem Feld die Strippen für den HFC. Allein Gogia scheint von Woche zu Woche besser zu werden. Zudem kehrt Ex-Rostocker Toni Lindenhahn in den Kader zurück und könnte durchaus für den ebenfalls Ex-Rostocker Anton Müller, an dem zuletzt kein gutes Haar gelassen wurde, in die Zentrale rücken. Zu früh kommt die Partie für zwei weitere Spieler mit Ostseevergangenheit. Björn Ziegenbein steht zumindest bald wieder auf dem Fußballplatz, Maik Wagefeld fällt hingegen noch bis Ende des Jahres aus. Zudem ist Robert Schick weiterhin rotgesperrt.

Fazit:

Hansa muss gewinnen, der HFC nicht. Der HFC spielt effektiv und clever, Hansa nicht. Eine interessante Konstellation also, die sich, zumindest wenn es nach der Statistik des HFC geht, nicht neutralisieren dürfte. So spielten die Hallenser in dieser Saison erst einmal unentschieden. Trotz möglicher Kraftreserven der Rostocker aufgrund der Zukunft von Trainer Bergmann dürfte das Spiel an den stärkeren HFC gehen.

So könnten sie spielen:

Hansa Rostock: Brinkies – Krauße, Ruprecht, Weidlich, Radjabali-Fardi – Pekovic, Haas – Starke, Jakobs – Savran, Kucukovic

Hallescher FC: Kleinheider – Brügmann, Kojola, Franke, Ziebig – Lindenhahn, Baude – Schmidt, Gogia, Bertram – Furuholm

 

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de 

   

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